Bioökonomie

Bioenergiedorf Hesselbronn eingeweiht

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Kupferzell (Bild: Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg)

Der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, hat das 47. Bioenergiedorf in Baden-Württemberg in Hesselbronn in der Gemeinde Kupferzell besucht und eingeweiht.

„Die Landesregierung verfolgt das Ziel, die Energiewende erfolgreich zu gestalten und den Anteil der erneuerbaren Energien konsequent und effizient zu steigern. Mit großem Engagement haben Landwirte und Bürger in Hesselbronn Großes geleistet und in Eigenregie ein Nahwärmeversorgungsnetz aufgebaut. Das ist vorbildhaft und verdient allergrößten Respekt“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, anlässlich der feierlichen Einweihung des 47. Bioenergiedorfs in Baden-Württemberg in Hesselbronn in der Gemeinde Kupferzell im Hohenlohekreis.

„Unsere Landwirte versorgen uns mit hochwertigen regionalen Lebensmitteln, pflegen unsere einmaligen Kulturlandschaften und tragen durch das Bereitstellen von erneuerbaren Energien ihren Teil zur Energiewende bei“, betonte Minister Hauk.

Sichere Rohstoff- und Energieversorgung in der Zukunft

„Wenn wir das europäische Ziel der Klimaneutralität in nur 30 Jahren tatsächlich erreichen wollen, benötigen wir überzeugende neue Lösungsansätze für eine dauerhafte und sichere Rohstoff- und Energieversorgung, die nachhaltig erzeugte Biomasse mit einbezieht“, sagte Minister Hauk und verwies dabei auch auf die Landesstrategie Nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg mit einem Fahrplan für die aktive Gestaltung des Transformationsprozesses. Neben der energetischen Nutzung von Biomasse müssen insbesondere auch stoffliche Nutzungsoptionen für Biomasse und Reststoffströme aufgebaut werden. Geeignete Biogasanlagen in Baden-Württemberg können zu modularen und rohstoffflexiblen Biomassekonversionsanlagen weiterentwickelt werden. Derzeit werden an mehreren Standorten solche Konzepte erprobt.

In Füßbach in der Gemeinde Kupferzell besichtigte Minister Hauk im Anschluss einen solchen Standort. Hier wird derzeit eine Anlage zur Gewinnung von lager- und transportfähiger Nährstoffprodukten aus Wirtschaftsdüngern in Betrieb genommen und wissenschaftlich von der Universität Hohenheim begleitet. Bei der Besichtigung der Anlage hob der Landwirtschaftsminister nochmals die Bedeutung von aktivem Nährstoffmanagement in der Landwirtschaft hervor: „Das Projekt Agriplus optimiert die Nährstoffkreisläufe zwischen der Tierhaltung und dem Pflanzenbau. Ein sehr intelligenter Ansatz, der einen erheblichen Beitrag zum Umweltschutz und zu mehr regionaler Wertschöpfung im Sinne einer kreislauforientierten Bioökonomie leisten kann“, sagte Minister Hauk bei seinem Besuch der Agro Energie Hohenlohe GmbH.

Das Bioenergiedorf Hesselbronn

Hesselbronn in der Gemeinde Kupferzell hat 107 Einwohner und insgesamt 32 Haushalte. Das Bioenergiedorf Hesselbronn ist das neueste der insgesamt 47 in Baden-Württemberg von 163 in Deutschland liegenden Bioenergiedörfer. Die Auszeichnung Bioenergiedorf wird von der Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) im Auftrag des Bundeslandwirtschaftsministeriums vergeben.

In Hesselbronn wurde ein Nahwärmeversorgungsnetz aufgebaut an das 21 Haushalten und zwei Stallungen angeschlossen sind. Die Wärme wird dabei in einem mit Biogas betriebenen Blockheizkraftwerk erzeugt, welches von einer landwirtschaftlichen Biogasanlage versorgt wird. Das Biogas wird aus der Vergärung von Gülle und Festmist sowie von Nachwachsende Rohstoffe gewonnen. Der Eigenstrombedarf für den Betrieb der Biogasanlage wird durch eine Photovoltaikanlage gedeckt.

Projekt Agriplus

Das European Innovation Project (EIP) „Agriplus: Effizienzsteigerung im Ackerbau in Hohenlohe durch Nährstoffrückgewinnung aus Wirtschaftsdüngern“ (PDF) wird im Rahmen der Europäischen Innovationspartnerschaft „Landwirtschaftliche Produktivität und Nachhaltigkeit (EIP-AGRI)“ mit insgesamt 1,3 Millionen Euro gefördert. Das Projekt zielt darauf ab, eine Optimierung der Pflanzenproduktion durch ein verbessertes Nährstoffmanagement in der Region Hohenlohe zu erreichen. Hierfür wurde jetzt eine Anlage für die Aufbereitung Wirtschaftsdüngern nach der energetischen Verwertung fertiggestellt. In Der Anlage werden die Einzelnährstoffe gezielt extrahiert und zu mineralischen Düngern aufbereitet. Im Sinne des Konzepts der Bioökonomie werden so aus einem Reststoffstrom sowohl die energetischen Potenziale genutzt und aber auch die gezielte Schließung von Nährstoffkreisläufen unterstützt.

Mnisterium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Bioökonomie und Innovation

Infodienst Landwirtschaft - Ernährung - Ländlicher Raum: Förderwegweiser

Weitere Meldungen

Eingang zu einem bwegt-Fahrgastcenter mit großer Beschilderung
Nahverkehr

Einheitliche Fahrgastcenter für Bahnreisende

Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax)
Artenmanagement

Unterstützung bei Nestentfernung von Asiatischer Hornisse

Eine Jugendliche schaut aus dem Fenster.
Gesellschaft

Ideenwettbewerb zum Thema Einsamkeit startet

Internationales Trickfilm-Festival in Stuttgart
Kunst und Kultur

Land fördert erstmals kleinere Filmfestivals

Ministerpräsident Winfried Kretschmann auf der dritten Jahresveranstaltung des Strategiedialog „Bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen“
Wohnen und Bauen

Baden-Württemberg gestaltet die Bauwende aktiv

Ein Rollstuhlfahrer steht mit seinem Elektro-Rollstuhl am Bahnhof an einem Gleis. (Bild: picture alliance/Marijan Murat/dpa)
Mobilität

Mobilität der einen darf nicht auf Kosten anderer gehen

Forschungsanlage am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoffforschung zum Direct Air Capture, dem Gewinnen von Kohlenstoffdioxid aus der Luft.
Förderung

Land fördert Entwicklung strategischer Technologien

v.l.: Ignazio Ceffalia, Oberbürgermeister der Stadt Geislingen an der Steige, und Ministerin Nicole Razavi MdL
Denkmalpflege

Land fördert Sanierung der Burg Helfenstein

Ein Bündel mit Umhüllungen für Glasfaserkabel hängt vor einem Haus in Oberflockenbach. (Bild: picture alliance/Uwe Anspach/dpa)
Breitbandbericht

Fortschritte beim Ausbau der digitalen Infrastruktur

Ein Krebsforscher arbeitet in einem Labor des Nationalen Centrums für Tumorerkrankungen in Heidelberg mit einer Pipette. (Bild: picture alliance/picture alliance / dpa)
Forschung

Erneuter Spitzenplatz bei europäischen Forschungsgeldern

Visualisierung des Neubaus Physik an der Universität Stuttgart
Vermögen und Bau

Spatenstich für den Neubau Physik an der Universität Stuttgart

Eine Besucherin der Ausstellung mit dem Titel: „Kunst & Textil“ sieht sich am 20. März 2014 in der Staatsgalerie in Stuttgart die Skulptur „Foud Farie“ aus dem Jahr 2011 von Yinka Shonibare an.
Kunst und Kultur

Land fördert 28 innovative Kulturprojekte

Ein „Scan-Fahrzeug“ mit speziellen, auf dem Autodach montierten Kameras fährt durch eine Straße im Stadtteil Neckarstadt-West in Mannheim.
Verkehr

Start des Pilotprojekts „Scan-Fahrzeuge“ in Mannheim

Ein älteres Paar wandert bei Sonnenschein auf einem Feldweg bei Fellbach zwischen zwei Rapsfeldern hindurch. (Bild: Christoph Schmidt / dpa)
Flurneuordnung

Letzte Bauphase der Flurneuordnung Mainhardt-Geißelhardt startet

Eine Gruppe von Menschen sitzt am Tisch und schaut in die Kamera. Vor ihnen liegen Dokumente zum unterschreiben.
Schienenverkehr

Meilenstein in der Geschichte der Brenzbahn