Projektförderung

Interaktives Theaterstück greift Konflikte geflüchteter Jugendlicher auf

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Tobias Gerstner und Canan Kir von „Mensch: Theater!“ stehen vor einer Graffiti-geschmückten Wand (Quelle: Mensch: Theater!).

Mit dem Theaterprojekt „Mein Weg. Mein Glück. Mein Ziel!“ leistet die gemeinnützige Frauenrechtsorganisation TERRE DES FEMMES direkte Sensibilisierungsarbeit zum Thema Gewalt gegen Mädchen und Frauen im Kontext von Flucht an Schulen in Baden-Württemberg. Kooperationspartner sind die mobile Beratungsstelle Yasemin und das Theaterensemble von „Mensch: Theater!“. Das Projekt wird durch Mittel des Sozial- und Integrationsministeriums finanziert.

Von Oktober 2016 bis Januar 2017 wird es landesweit insgesamt zwölf Aufführungen an Schulen mit so genannten Vorbereitungsklassen geben. Die Premiere fand am 11. Oktober 2016 an der Humboldt-Werkrealschule in Mannheim statt.

Das Theaterprojekt wirft den Blick auf allgegenwärtige Gewalterfahrungen, Einschränkungen und Diskriminierungen der Jugendlichen und behandelt Themengebiete und Konflikte, die in ihrem Alltag von Bedeutung sind. „Mädchen und junge Frauen fliehen nicht nur vor Krieg, sie sind oftmals spezifischer Gewalt aufgrund ihres Geschlechts ausgesetzt, wie Zwangsverheiratung“, erklärt Christa Stolle, Bundesgeschäftsführerin von TERRE DES FEMMES.

Dieses Thema wird auch im Stück aufgegriffen: So wird in einer Szene der Konflikt eines minderjährigen Mädchens dargestellt, das in ihrem Heimatland in Sorge um die eigene Sicherheit ihrer Verheiratung zustimmt. In Deutschland angekommen, verändern sich ihre Wünsche und Lebensvorstellungen. Sie muss sich nun mit den alten Verpflichtungen und dem Druck der Familie auseinandersetzten. „Viele der nach Deutschland Geflüchteten kommen aus Ländern mit patriarchalen Strukturen und Traditionen. Diese diskriminieren vor allem Mädchen und junge Frauen. Hier müssen wir sensibilisieren und die Jugendlichen in ihrem Alltag unterstützen“, sagt Stolle.

Interkulturellen Austausch ermöglichen

Im Theaterstück werden Themen wie Vorurteile, Überforderung und Unsicherheit, Isolierung von den Mitschülerinnen und Mitschülern, die Suche nach selbstbestimmten Lebenswelten sowie nach familiärer Geborgenheit behandelt. „Es ist kaum vorstellbar, welche Erfahrungen viele Jugendlichen in ihrem Alter bereits machen mussten“, sagte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha.

Im Rahmen des Theaterprojekts werden Jugendliche mit und ohne Fluchterfahrung eingeladen, in einen Dialog miteinander sowie mit Lehrkräften zu treten. Die Jugendlichen entwickeln eigenständig Lösungsstrategien für die gezeigten Konflikte, so dass ein nachhaltiger Lerneffekt erzielt wird. „Durch die Förderung des Projekts wollen wir einen interkulturellen Austausch ermöglichen und einen Beitrag zur Integration der Jugendlichen leisten“, so der Minister.

Quelle:

TERRE DES FEMMES Menschenrechte für die Frau e. V.

Weitere Meldungen

Pilotprojekt fürsorgende Gemeinschaft in Waldstetten: gemeinsam Zukunft gestalten
Gesellschaftliche Teilhabe

Ein Netzwerk für mehr Lebensqualität im Alter

Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Nonnenbach in Bad Saulgau im Ortsteil Moosheim einen Damm mit Sandsäcken gegen das Hochwasser.
Katastrophenschutz

Neues Katastrophenschutzgesetz beschlossen

Tauberufer in Wertheim
Städtebauförderung

Kernstadt Wertheim erfolgreich saniert

Ein fahrender Regionalzug
Schienenverkehr

Ausbau der Schiene im Land geht weiter voran

Ein Haus, dessen Grundgerüst aus Holz besteht, steht in einem Tübinger Neubaugebiet. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Forst

Holzbaulösungen für Kommunen und die Wohnungswirtschaft

Häuser in Stuttgart werden von der Morgensonne beschienen. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Wohnraumförderung

Z15-Darlehen in der Wohnraumförderung digital beantragbar

Ehrenamtskarte Baden-Württemberg
Bürgerengagement

Ehrenamtskarte jetzt auch per App verfügbar

Logo des Landespreises 2020 für junge Unternehmen. (Bild: L-Bank)
Wirtschaft

Landespreis für junge Unter­nehmen 2026 ausgeschrieben

Symbolbild: Symbolbild: Ein Passant geht an dem Logo der Agentur für Arbeit vorbei. Das Bundesverfassungsgericht hat am Dienstag, 5. November 2019, sein Urteil zu Leistungskürzungen für unkooperative Hartz-IV-Bezieher verkündet. (Bild: picture alliance/Sebastian Kahnert/dpa-Zentralbild/dpa)
Arbeitsmarkt

Arbeitslosigkeit verharrt auf höherem Niveau

Eine Altenpflegerin spricht mit Senioren in einer Pflege-Wohngemeinschaft für Demenzkranke.
Pflegeberufe

Lucha auf Delegationsreise in Indien

Welcome Center Baden-Württemberg
Fachkräfte

7,5 Millionen Euro für Welcome Center

Verkehrsminister Hermann, Amtschef Frieß sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesradeln durch eine Fahrradstraße.
Radverkehr

Rekord beim STADTRADELN 2025

Ein mit dem HI-Virus infizierter Mann hält eine rote Schleife als Symbol der Solidarität mit HIV-Positiven und Aids-Kranken.
Gesundheit

40 Jahre Aidshilfen in Baden-Württemberg

Jugendforum Bioökonomie
Bioökonomie

Auftakt Junges Forum Bioökonomie

Eine Frau befestigt einen „Rauchen-Verboten“-Aufkleber an einer Scheibe (Bild: © dpa).
Gesundheitsschutz

Modernes Nichtraucherschutz­gesetz auf den Weg gebracht