„Die Bioökonomie ist ein wichtiger Hebel, um unsere Lieferketten und damit unsere Wirtschaft unabhängiger von fossilen Quellen zu machen. Mit dem Innovationspreis zeichnen wir heute fünf Unternehmen aus, die innovative Lösungen für eine regenerative, biobasierte und kreislauforientierte Wirtschaft entwickelt haben und diese erfolgreich in die Praxis umsetzen“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, in Stuttgart, anlässlich der Preisverleihung des Innovationspreises Bioökonomie 2025.
Rückenwind aus Brüssel für den Kurs in Baden-Württemberg
Die kürzlich verabschiedete Bioökonomiestrategie der Europäischen Union bestätige den baden-württembergischen Kurs und gebe zusätzlichen Rückenwind. „Die Bioökonomie hat bereits heute ein enormes Potenzial. Wir dürfen uns durch das bereits erreichte Niveaus jedoch nicht dazu verleiten lassen, die Hände in den Schoss zu legen. Denn das noch ungenutzte Potenzial ist noch sehr viel größer und dieses wollen wir nun gezielter erschließen. Hierzu sollen Innovationen und Investitionen ausgeweitet, Leitmärkte für biobasierte Materialien und Technologien entwickelt, eine nachhaltige Versorgung mit Biomasse sichergestellt und globale Chancen genutzt werden“, betonte Minister Hauk. Denn jeder Arbeitsplatz in der Bioökonomie schaffe drei indirekte Arbeitsplätze in der EU.
Dazu brauche es wettbewerbsfähige, biobasierte Leitmärkte. „Hierbei kommt insbesondere der Ländliche Räum ins Spiel, der bei der Produktion von biobasierten Rohstoffen und der Entwicklung von innovativen Lösungen ein wichtiger Akteur und Treiber des Wandels hin zu einer regenerativen, biobasierten und kreislauforientierten Wirtschaft sein kann. Diese Rolle müssen die Ländlichen Räume in Baden-Württemberg aktiv besetzen“, unterstrich Minister Hauk.
Preisträger des Innovationspreises Bioökonomie 2025
Die fünf Preisträger des Innovationspreises Bioökonomie 2025 setzten sich in einem starken Bewerberfeld durch, mit innovativen Antworten auf drängende Zukunftsfragen. Sie zeigen, wie Reststoffe zu wertvollen Ressourcen umgewandelt werden und wie Klimaschutz und Wirtschaftlichkeit gemeinsam vorangetrieben werden können. „Ob im Hausbau, im Fahrzeug oder auf dem Acker – unsere Preisträger entwickeln intelligente Lösungen, die Stoffkreisläufe schließen, CO₂-Emissionen reduzieren und einen Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem sie biobasierte Alternativen zu fossilen Produkten entwickeln und in den Markt bringen. Sie sind die Architekten unserer Zukunft“, sagte Minister Hauk.
Jeder der fünf Gewinner erhält ein Preisgeld von 10.000 Euro. Ausgezeichnet wurden:
- Fibryx GmbH aus Stuttgart: Hier wird Leichtbau neu gedacht. Das Unternehmen entwickelt Hochleistungsbauteile aus Naturfasern für die Mobilitätsbranche, die Aluminium ersetzen können und bis zu 90 Prozent CO₂-Emissionen einsparen.
- FRENVI GmbH aus Mannheim: Das Unternehmen stellt kreislauffähige Bauplatten aus Reststoffen der Getränkeindustrie her. Diese können z.B. Gipskarton ersetzen und sind vollständig recyclebar.
- Forewood GmbH aus Filderstadt: Mit einer biologisch abbaubaren Holzkugel für Nützlinge ersetzt das Unternehmen fossile Verpackungen im Pflanzenschutz. Nach der Anwendung zersetzt sich das Material rückstandsfrei im Boden.
- Geltz Umwelttechnologie GmbH / UpCycling Plus GmbH & Co. KG aus Mühlacker: Das entwickelte Verfahren verarbeitet Gärprodukte aus Biogasanlagen zu einem Torfersatz. Die anfallenden Nährstoffe werden für die zielgerichtete Düngung genutzt. Dies schützt Moore, schließt Nährstoffkreisläufe und macht den torffreien Gartenbau möglich.
- SAM-DIMENSION GmbH aus Stuttgart: Mittels Drohnen und Künstlicher Intelligenz ermöglicht das Unternehmen eine millimetergenaue Unkrauterkennung. Pflanzenschutzmittel werden nur dort ausgebracht, wo sie nötig sind, was Kosten spart und Effizienz fördert
Landesstrategie „Nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg“
Mit der ressortübergreifenden Landesstrategie „Nachhaltige Bioökonomie Baden-Württemberg“ strebt die Landesregierung an, Baden-Württemberg zu einer Leitregion für biobasiertes, kreislauforientiertes Wirtschaften zu entwickeln. Der Innovationspreis Bioökonomie ist eine zentrale Maßnahme dieser Strategie. Er wird jährlich ausgeschrieben und richtet sich an Akteure, die herausragende, marktfähige Innovationen insbesondere entlang der Agrar-, Lebensmittel- oder Holzwertschöpfungsketten entwickelt haben.
















