Brandschutz

Grillen mit Holzkohle in Innenräumen ist lebensgefährlich

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Bratwürste liegen auf einem Holzkohlegrill (Bild: © dpa).

Wintergrillen und Angrillen – auch in der kalten Jahreszeit wollen manche nicht auf Fleisch und Gemüse vom Grill verzichten. Dabei sollte jeder aber unbedingt ein paar Sicherheitsregeln beachten. Geschlossene Räume sind für Holzkohlegrills tabu. Giftige Verbrennungsgase wie Kohlenmonoxid sind farb- und geruchslos. Verbeiten sie sich in Räumen kann das zu schweren Vergiftungen oder zum Tod führen.

„Wer in geschlossenen Räumen einen Holzkohlegrill entfacht, der begibt sich in ein fast schon unkalkulierbares Risiko. Verbrennungsgase verbreiten sich unbemerkt im Raum und können zu schweren Vergiftungen und schlimmstenfalls zum Tod führen“, sagte Landesbranddirektor Dr. Homrighausen.

In der vergangenen Nacht hatte ein 43-jähriger sich schwer verletzt, als er den kurz zuvor betriebenen Grill in seine Wohnung gebracht hatte. Durch die entstandene hohe Kohlenstoffmonoxid-Konzentration erlitt der Familienvater eine Rauchgasvergiftung. „Man kann es nicht deutlicher sagen: Wer in Innenräumen grillt, mit einem offenen Feuer oder mit einem nicht sachgemäß installierten Kamin heizt, spielt mit seinem Leben“, so Dr. Homrighausen.

Wenn kohlenstoffhaltiges Material wie Holzkohle nicht vollständig verbrennt, entsteht Kohlenmonoxid. Bei mangelhafter Luftzufuhr, zum Beispiel in geschlossenen Räumen, ist der Anteil der unvollständig verbrannten Kohle besonders hoch und es besteht akute Vergiftungsgefahr. „Kohlenmonoxid ist farb- und geruchlos, der Betroffene ahnt nichts von der tödlichen Gefahr. Nach dem Einatmen wird es schnell über die Lunge aufgenommen und kann bereits nach wenigen Minuten tödlich wirken“, warnt der Landesbranddirektor.

Die typischen Alarmsignale einer Vergiftung sind Kopfschmerzen, Schwindel, Ohrensausen, Sehstörungen, Erbrechen, Kurzatmigkeit und Muskelschwäche. Bei mittelschweren bis schweren Vergiftungen färbt sich die Haut hellrot. Anfangs können Erregungszustände, später Bewusstseinstrübungen auftreten. Tiefes Koma, Krampfanfälle, Herzrhythmusstörungen bis zum Kollaps sind weitere Folgen. Wenn eine Kohlenmonoxidvergiftung eintritt, ist es wichtig, dass die betroffene Person schnell behandelt wird, sonst drohen Langzeitschäden.

Tipps, um gefährliche Situationen zu vermeiden

  • Benutzen Sie Holzkohlegrills nie in geschlossenen Räumen, auch nicht als Wärmequelle.
  • Feuerungsanlagen wie Kaminöfen dürfen nur in Betrieb genommen werden, wenn der Bezirksschornsteinfegermeister die Brandsicherheit und die sichere Abgasführung bescheinigt hat.
  • Lesen Sie in jedem Fall vor Inbetriebnahme eines Heizgerätes die beigefügte Bedienungsanleitung sorgfältig durch und beachten Sie die Sicherheitshinweise.
  • Bei Fragen wenden Sie sich an Ihren zuständigen Bezirksschornsteinfegermeister. 

Weitere Meldungen

Einsatzkräfte der Feuerwehr errichten am Nonnenbach in Bad Saulgau im Ortsteil Moosheim einen Damm mit Sandsäcken gegen das Hochwasser.
Katastrophenschutz

Neues Katastrophenschutzgesetz beschlossen

Stark umspülter Pegelmesser (Bild: Regierungspräsidium Stuttgart)
Landeshilfen

Neue Regeln für Landeshilfen nach schweren Naturereignissen

Ein Polizist sitzt im Polizeipräsidium an einem Arbeitsplatz der sogenannten intelligenten Videoüberwachung. (Foto: ©dpa)
Datenschutz

Ministerrat beschließt Änderung des Landesdatenschutzgesetzes

Eine Person hält ein Smartphone in der Hand. Auf dem Display sieht man die Startseite der Ehrenamtskarten-App für Baden-Württemberg.
Bürgerengagement

Ehrenamtskarte jetzt auch per App verfügbar

Ein Pfleger eines Pflegeheims schiebt eine Bewohnerin mit einem Rollstuhl.
Pflegeberufe

Lucha auf Delegationsreise in Indien

Stefan Behnke
Polizei

Neue Polizeivizepräsidenten in Konstanz und Ravensburg

Verkehrsminister Hermann, Amtschef Frieß sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesradeln durch eine Fahrradstraße.
Radverkehr

Rekord beim STADTRADELN 2025

Ein mit dem HI-Virus infizierter Mann hält eine rote Schleife als Symbol der Solidarität mit HIV-Positiven und Aids-Kranken.
Gesundheit

40 Jahre Aidshilfen in Baden-Württemberg

Innenminister Thomas Strobl bei seiner Ansprache beim siebten CyberSicherheitsForum
Cybersicherheit

Siebtes CyberSicherheitsForum

Eine Frau befestigt einen „Rauchen-Verboten“-Aufkleber an einer Scheibe (Bild: © dpa).
Gesundheitsschutz

Modernes Nichtraucherschutz­gesetz auf den Weg gebracht

Schülerinnen mit Smartphones
Aktionsplan

Baden-Württemberg entschlossen gegen Desinformation

Ein Mann dreht einen Joint mit Marihuana. (Foto: dpa)
Justiz

Verurteilungen wegen Drogendelikten bei Jugendlichen halbiert

Stv. Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl spricht im Bundesrat
Bundesrat

Land unterstützt Modernisierung des Bundespolizeigesetzes

Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration Baden-Württemberg in Stuttgart.
Kommunen

Zusatzbezeichnungen für sechs weitere Städte und Gemeinden

Gedenkfeier Polizei Mannheim
Polizei

Gedenkfeier für die im Dienst getöteten Polizistinnen und Polizisten