Gesundheit

Neue Infobroschüre zur Bekämpfung von weiblicher Genitalverstümmelung

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Drei Broschüren liegen aufgefächert nebeneinander

Im Vorfeld des Internationalen Tags gegen weibliche Genitalverstümmelung am kommenden Montag (6. Februar) stellte Bärbl Mielich, Staatssekretärin im Ministerium für Soziales und Integration eine neue Broschüre zur Bekämpfung von weiblicher Genitalverstümmelung vor. Diese richtet sich insbesondere an Frauen und Mädchen, die Opfer des Eingriffs geworden sind oder werden könnten. Die Broschüre liegt in mehreren Sprachen vor und kann über die Webseite des Ministeriums heruntergeladen und bestellt werden

„Keine Frau und kein Mädchen darf mehr Opfer von Genitalverstümmlung werden. Der Eingriff bringt massive körperliche und seelische Verletzungen mit sich, unter denen die Betroffenen meist ihr Leben lang leiden, und führt in vielen Fällen sogar zum Tod. Auch in Baden-Württemberg dürfen wir unsere Augen nicht vor dieser schrecklichen Praxis verschließen. Der Schlüssel zu einer nachhaltigen Bekämpfung liegt in einer umfassenden Aufklärung über Hintergründe, Risiken und Folgen“, sagte Mielich.

In der Broschüre wird der Zugang zu Hilfs- und Unterstützungsmöglichkeiten aufgezeigt. Gleichzeitig soll bei den Betroffenen durch Aufklärungsarbeit und einer Auseinandersetzung mit den vorherrschenden Motiven für Genitalverstümmelung ein Problembewusstsein geschaffen werden, um einem möglichen drohenden Eingriff im familiären Umfeld entgegenzuwirken. Gesundheitsämter, Integrationsbeauftragte, Hebammenverbände und Stellen des Beratungs- und Unterstützungssystems werden vom Ministerium gezielt auf die Broschüre aufmerksam gemacht, damit diese breit bekannt und eingesetzt wird.

Mädchen und Frauen durch Aufklärung und Prävention schützen

Angesichts der hierzulande steigenden Zahl von Frauen aus Regionen in Afrika, in denen Genitalverstümmelungen verbreitet sind, gewinnt deren Bekämpfung auch in Baden-Württemberg zunehmend an Bedeutung. Genaue Zahlen über betroffene Frauen gibt es für Deutschland und Baden-Württemberg nicht. Jedoch berichten Ärzte, Hebammen und Akteure aus dem Beratungs- und Unterstützungssystem für Frauen immer wieder über entsprechende Fälle. Auch in Deutschland geborenen Mädchen kann eine Genitalverstümmelung drohen – entweder in Deutschland im Verborgenen oder während eines Aufenthalts im Heimatland.

Staatssekretärin Mielich: „Oft haben betroffene Frauen den Eingriff in der Kindheit als Erwachsene verdrängt und bringen daher die Schmerzen und psychischen Leiden, die daraus resultieren, nicht damit in Verbindung. Das führt zu einem gefährlichen Kreislauf, Genitalverstümmelung wird von Generation zu Generation weitergegeben. Deshalb setzen wir – wie jetzt mit unserer Broschüre – vor allem auf Aufklärung und Prävention, um mögliche genitale Verstümmelungen von Mädchen und Frauen von vornherein zu verhindern.“

Weibliche Genitalverstümmelung

Als weibliche Genitalverstümmelung werden alle Praktiken bezeichnet, bei denen die äußeren weiblichen Genitalien teilweise oder vollständig entfernt werden. Nach Schätzungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind davon weltweit zwischen 100 und 140 Millionen Frauen und Mädchen betroffen.

Ministerium für Soziales und Integration: Informationsbroschüre zur Bekämpfung von weiblicher Genitalverstümmelung

Informationsbroschüre zur Bekämpfung von weiblicher Genitalverstümmeldung (PDF)

Weitere Meldungen

Eine Frau isst in einer Kantine zum Mittag. (Foto: © dpa)
Ernährung

Modellprojekt für Bio-Verpflegung in Klinik-Kantinen

Jugendliche sitzen vor einem Laptop. (Foto: © dpa)
Jugendpolitik

Jugendstudie 2024 veröffentlicht

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 8. April 2025

Die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, Barbara Bosch (links), und Prof. Dr. Bernd Kühlmuß (rechts) mit der Urkunde.
Auszeichnung

Bundesverdienstkreuz für Prof. Dr. Bernd Kühlmuß

Schaubild beschreibt wie das Radon-Innenraummessprogramm funktioniert
Strahlenschutz

Neuauflage des erfolgreichen Radon-Messprogramms für Wohngebäude

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 1. April 2025

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
Fachkräfte

Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften startet

Die Bewohnerin (r) einer Wohngemeinschaft für Senioren unterhält sich bei Kaffee und Kuchen mit ihren Gästen (Bild: © dpa).
Ältere Menschen

14. Deutscher Seniorentag in Mannheim

Eine Krankenpflegerin schiebt ein Krankenbett durch einen Flur.
Krankenhäuser

Umfrage zur wirtschaftlichen Situation der Kliniken im Land

Eine ehrenamtliche Helferin gibt zwei syrischen Flüchtlingen Deutschunterricht. (Bild: © dpa)
Gesundheit

Land fördert Sprachmittler im Gesundheitswesen

Von links nach rechts: Digitalisierungsminister Thomas Strobl, Wissenschaftsministerin Petra Olschowski und Gesundheitsminister Manne Lucha stehen hinter einem großen Schriftzug „MEDI:CUS“ auf der Bühne.
Gesundheit

Land präsentiert Medizindaten-Infrastruktur der Zukunft

Sick little boy lying in bed, having chills and fever. Flu season.
Gesundheit

Bessere Versorgung von jungen Menschen mit postinfektiösem Syndrom

Junge Menschen fahren auf Fahrrädern an einem Wassersprenger vorbei.
Gesundheit

Kommunen im Land erarbeiten Hitzeaktionspläne

Eine gebrochene Tafel "Dubai-Schokolade" von "Kikis Kitchen"
Verbraucherschutz

„Dubai-Schokolade“ und Pistaziencremes untersucht

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 18. März 2025