Ländlicher Raum

Land sucht drei Modelllandkreise für Kreisjugendräte

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Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.

Das Land sucht im Rahmen eines Modellprojekts drei Modelllandkreise zur Einrichtung von Kreisjugendräten. Damit will Baden-Württemberg neue Formate der Jugendbeteiligung auf dem Land erproben.

„Die Studie Extern: ‚Jugend im Ländlichen Raum Baden-Württemberg‘ (PDF) (Öffnet in neuem Fenster) hat deutlich gezeigt, dass das Dorfleben auch bei jungen Menschen keineswegs unattraktiv ist. Jedoch wünschen sich Jugendliche deutlich mehr Mitsprachemöglichkeiten. Unser Ziel ist es, dass auf dem Land gleichwertige Möglichkeiten zur Jugendbeteiligung bestehen wie in den Städten. Deshalb haben wir vor, die Einrichtung von Jugendparlamenten auf Kreisebene im Ländlichen Raum modellhaft zu erproben. So können Jugendliche ihre Heimat und den Ländlichen Raum aktiv mitgestalten“, sagte der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk, am Montag, 17. April 2023.

Ein konkreter Vorschlag zur Erprobung von Jugendparlamenten auf Kreisebene im Ländlichen Raum liegt seitens des Extern: Dachverbands der Jugendgemeinderäte Baden-Württembergs (Öffnet in neuem Fenster) vor. „In Sachen Jugendgemeinderäte, also der Jugendparlamente auf kommunaler Ebene, gehört Baden-Württemberg bereits bundesweit zu den Spitzenreitern bei der Jugendbeteiligung. Jugendgemeinderäte stellen eine der frühesten Möglichkeit dar, Jugendlichen echte Demokratie zu vermitteln“, erläutert Jonas Dehmel, Vorsitzender des Verbands.

„Jugendgemeinderäte fördern die Mitsprache, das politische Interesse und die Heimatverbundenheit der Jugendlichen“, ergänzt Reinhard Langer, Bundessprecher der Jugendbeteiligungsgremien. „Wir wissen jedoch auch, dass es in kleinen Kommunen oft schwerfällt, diese Jugendparlamente zu gründen und aufrecht zu erhalten. Hier setzt das Modellprojekt an.“

Jugendparlament auf Landkreisebene erproben

„Die Ressourcen in kleinen ländlichen Kommunen sind sehr begrenzt, auch die Zahl der Jugendlichen ist naturgemäß kleiner. Ob ein Jugendparlament auf Landkreisebene hier einen Bündelungseffekt erzielen könnte, sollten wir daher unbedingt erproben“, erläutert Minister Peter Hauk.

Hierfür gibt es in Bayern bereits Vorbilder, deren Erfahrungen im Projekt aufgegriffen werden. Aktuell sucht der Dachverband der Jugendgemeinde Baden-Württemberg e.V. noch interessierte Landkreise. Voraussetzung für die Landkreise ist eine ländliche Prägung und die Bereitschaft, das Projekt auch in der Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit zu unterstützen. Unverbindliche Anfragen können an E-Mail: sprecher@jugendgemeinderat.de gerichtet werden. Der Dachverband wird die Gründung und die erste Arbeit der Kreisjugendparlamente beratend begleiten und seine Expertise praxisnah einbringen, um den Einstieg in das Format zu ermöglichen. Die Wahlen zu den Kreisjugendräten sind für das zweite Halbjahr 2023 geplant.

„Jugendliche können und wollen ihr Lebensumfeld mitgestalten. Doch nicht immer finden junge Menschen und die Beteiligungsformate zusammen. Wir müssen daher neue Möglichkeiten erproben, insbesondere solche, die zu den Lebensrealitäten auf dem Land passen. Ich würde mich daher sehr freuen, wenn sich drei ländliche Kreise finden, die sich auf diesen Weg begeben möchten. Allen Bewerbern danke ich schon jetzt. Ich bin überzeugt, dass die Erfahrungen dieser Pioniere zukünftig noch vielen anderen Regionen helfen werden und das Beteiligungsland Baden-Württemberg erheblich voranbringen“, sagte Minister Hauk abschließend.

Das Projekt auf einen Blick

  • Das Projekt „Beteiligung wo wir zu Hause sind. Gemeinde. Kreis. Beteiligung“ soll vom Dachverband der Jugendgemeinderäte Baden-Württemberg e.V. von März 2023 bis Dezember 2024 durchgeführt werden.
  • Das Projekt erprobt modellhaft die Einrichtung von Kreisjugendräten als Jugendbeteiligungsgremium auf Landkreisebene. Hierfür sucht der Verband drei interessierte Landkreise. Ansprechpartnerin ist Frau Nina Kohler (E-Mail: sprecher@jugendgemeinderat.de).

Extern: Studie „Jugend im Ländlichen Raum Baden-Württembergs. Aufwachsen – Mitgestalten – Leben“ (PDF) (Öffnet in neuem Fenster)

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