Kunst und Kultur

Land leistet Ausgleichszahlung für Nazi-Raubgut „Pferdestall“

Ein Ausschnitt des Gemäldes „Pferdestall“ von Franz Krüger aus dem Bestand der Kunsthalle Karlsruhe. (Bild: Kunsthalle Karlsruhe)

Das als Nazi-Raubgut identifizierte Gemälde „Pferdestall“ von Franz Krüger darf in der Kunsthalle Karlsruhe bleiben. Das Land leistet eine Ausgleichszahlung an die Erben der Familie Sommerguth, in deren Besitz sich das Gemälde bis 1939 befand.

Das Gemälde „Pferdestall“ von Franz Krüger aus dem späten 19. Jahrhundert zählt zu einem der vielen Kunstwerke, die zur Zeit des Nationalsozialismus von den Eigentümern veräußert werden mussten, um die gegenüber jüdischen Bürgern erhobenen diskriminierenden Steuerabgaben begleichen zu können.

1972 gelangte das Kunstwerk in den Besitz der Kunsthalle Karlsruhe, der die Herkunft des Bildes nicht bekannt war. Durch ausführliche Provenienzforschung seitens der Kunsthalle Karlsruhe wie auch des Holocaust Claims Processing Office, New York (HCPO) konnte die Historie 2020 geklärt werden. Durch die Initiative des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst konnte nun eine Ausgleichszahlung in Höhe des aktuellen Marktwertes des Bildes mit den Erben der Familie Sommerguth vereinbart werden, in deren Besitz sich das Gemälde nachweislich bis 1939 befand.

Ein kleiner Beitrag zur historischen Gerechtigkeit

„Das Land Baden-Württemberg stellt sich seiner historischen Verantwortung. Das Leid, das die Eheleute Sommerguth durch die Verfolgung durch die Nationalsozialisten erlitten haben, können wir nicht wiedergutmachen. Mit dem einvernehmlich mit den Erben verabredeten Ausgleich können wir aber wenigstens einen kleinen Beitrag zur historischen Gerechtigkeit leisten“, sagte Kunstministerin Theresia Bauer am Dienstag.

„Ich freue mich, dass wir mit dem Abschluss der langjährigen Forschung unserer musealen Verantwortung nachkommen und die rechtmäßigen Eigentümer ermitteln konnten. Mein besonderer Dank gilt der großzügigen Kooperationsbereitschaft der Erben und der Unterstützung des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst, die das Verbleiben des Kunstwerks in der Sammlung der Kunsthalle Karlsruhe ermöglichen“, erklärte Prof. Pia Müller-Tamm, Direktorin der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe.

Verbleib in der Kunsthalle Karlsruhe durch Ausgleichszahlung ermöglicht

Durch die Ausgleichzahlung, die nach den „Washingtoner Prinzipien eine „gerechte und faire Lösung“ darstellt, ermöglicht das Kunstministerium den Verbleib in der Kunsthalle Karlsruhe. Im Mai war die gütliche Einigung um das Gemälde auf Vorschlag von Kunstministerin Theresia Bauer vom Ministerrat gebilligt worden, da Alfred und Gertrude Sommerguth nachgewiesenermaßen von den Nationalsozialisten verfolgt wurden und gezwungen waren, ihre bestehende Kunstsammlung unter dem Druck der Verfolgung zu veräußern.

Das Gemälde ist nun in Gedenken an Alfred und Gertrude Sommerguth in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe zu sehen.

Weitere Meldungen

Ein Schüler nimmt am Unterricht mit Hilfe von einem Laptop teil.
  • Schule

Digitaler Arbeitsplatz für Lehrkräfte startet

von links nach rechts: Staatssekretär Arne Braun; Johannes Graf-Hauber, Kaufmännischer Intendant des Badischen Staatstheaters Karlsruhe und Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe und stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender des Badischen Staatstheaters Karlsruhe
  • Kultur

Neuer Kaufmännischer Inten­dant am Badischen Staatstheater

Eine Mitarbeiterin der Kunsthalle Mannheim steht im Atrium vor der digitalen Monitor-Wand „Collection Wall“ und betrachtet ein Kunstwerk. Auf dem Touchscreen können Besucher interaktiv einen Blick in die Sammlung und auch ins sonst verborgene Depot werfen (Bild: picture-alliance/Uwe Anspach/dpa).
  • Kunst und Kultur

Zwölf nichtstaatliche Museen gefördert

Ländlicher Raum
  • Ländlicher Raum

Abschluss von „CREATE FOR CULTURE“

Netzwerkkabel stecken in einem Serverraum in einem Switch. (Foto: © dpa)
  • Justiz

Gentges kritisiert Einigung zur Datenspeicherung

Ein Steinmetz bearbeitet einen Schilfsandstein aus Baden-Württemberg bei der Sanierung eines historischen Gebäudes.
  • Denkmalförderung

Rund 5,1 Millionen Euro für 51 Kulturdenkmale

Unterer Stammabschnitt der Großvatertanne im ehemaligen Bannwald Wilder See in der Kernzone des Nationalparks Schwarzwald
  • Nationalpark Schwarzwald

Verhandlungen zum Tausch von Waldflächen

Feldweg
  • Ländlicher Raum

Land fördert Flurneuordnungen im Neckar-Odenwald-Kreis

Besucher der Gamescom erleben mit VR-Brillen die virtuelle Realität.
  • Kreativwirtschaft

Land stockt Games-Förderung auf

Eine Frau hält eine Michelin-Plakette während der Verleihung der Michelin-Sterne 2024 hoch.
  • Gastronomie

Fünf neue Gourmet-Sterne für Baden-Württemberg

Touristen stehen an einem Geländer und auf einer Aussichtsplattform und blicken auf eine Stufe der Triberger Wasserfälle, über die Wasser fließt.
  • Tourismusinfrastruktur

Land fördert 37 lokale touristische Projekte

Eine Besucherin der Ausstellung mit dem Titel: „Kunst & Textil“ sieht sich am 20. März 2014 in der Staatsgalerie in Stuttgart die Skulptur „Foud Farie“ aus dem Jahr 2011 von Yinka Shonibare an.
  • Kunst und Kultur

Acht Kunststipendien für die Cité internationale des arts

Portrait Lucas DeRungs
  • Kunst und Kultur

Jazz-Preis 2024 für Lukas DeRungs

Das beschauliche Dorf Hiltensweiler, ein Teilort von Tettnang, wird von der Abendsonne angestrahlt. Im Hintergrund sind der Bodensee und die Alpen zu sehen.
  • Ländlicher Raum

Studie zur Kultur- und Kreativwirtschaft

Stadtgarten in Gerabronn
  • Städtebau

Stadtmitte in Gerabronn erfolgreich erneuert

Modernisierung des Hallenbads in Süßen
  • Sportstätten

Land fördert Sanierung kommunaler Sportstätten

Menschliche Schatten bei einer Performance auf einer Bühne
  • Kunst und Kultur

Land fördert sechs Projekte an Privattheatern

Porträtbild von Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • Delegationsreise

Austausch zum Tourismus mit Österreich und Italien

Keltenmuseums in Hochdorf/Enz
  • Kultur

Keltenmuseum in Hochdorf/Enz wiedereröffnet

Hebel-Preisträger 2024: Pierre Kretz
  • Kunst und Kultur

Johann-Peter-Hebel-Preis für Pierre Kretz

Zisterzienserkloster Maulbronn
  • Welterbe

Land fördert Welterbestätten mit 1,4 Millionen Euro pro Jahr

Symbolbild: Eine Studentin liegt bei schönem Wetter auf einer Wiese und liest ein Buch. (Bild: Mohssen Assanimoghaddam / dpa)
  • Kulturerbe im Osten

Russlanddeutscher Kulturpreis 2024 ausgeschrieben

Das Kunstgebäude am Schloßplatz in Stuttgart (Quelle: dpa)
  • Kunst und Kultur

Wiedereröffnung des Kunstgebäudes Stuttgart

Ein Fahrradfahrer fährt in der Nähe von Tübingen in Baden-Württemberg auf einem Feldweg. (Bild: dpa)
  • Ländlicher Raum

Land fördert multifunktionalen Weg in Wagenschwend

Wiedereröffnung des Hauses der Donauschwaben
  • Kulturerbe

Haus der Donauschwaben wiedereröffnet

// //