Cybersicherheit

Land beschließt umfassende Cybersicherheitsstrategie

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Ein Netzwerk-Kabelstecker leuchtet in der Netzwerkzentrale einer Firma zu Kontrollzwecken rot. (Bild: picture alliance/Felix Kästle/dpa)

Um die Digitalisierung im Land sicher zu gestalten, hat die Landesregierung eine ganzheitliche Cybersicherheitsstrategie für Baden-Württemberg beschlossen. Das Gesamtkonzept nimmt alle gesellschaftlichen Bereiche der Cybersicherheit in den Blick und benennt konkrete Ziele und Maßnahmen.

Mit der Extern: Cybersicherheitsstrategie Baden-Württemberg – Perspektive 2026 – (PDF) (Öffnet in neuem Fenster) hat der Ministerrat am 21. Dezember 2021 ein Gesamtkonzept für das Land beschlossen, das alle gesellschaftlichen Bereiche der Extern: Cybersicherheit (Öffnet in neuem Fenster) in den Blick nimmt. „Die Gefährdungslage in diesem Bereich ist enorm und es ist keine Entspannung in Sicht. Die Herausforderungen sind besonders groß, weil wir gleichzeitig eine Transformation der Arbeitswelt erleben. Die Pandemie hat die Digitalisierung der Arbeitswelt beschleunigt und dabei darf die IT-Sicherheit nicht ‚unter die Räder kommen‘“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Es ist daher absolut notwendig, gegen diese Bedrohungen zielgerichtet vorzugehen und uns für die Herausforderungen zu wappnen.“

„Wir alle sind gefährdet, Opfer von Cyberangriffen oder Sicherheitslücken zu werden. Und daher sind wir auch alle gefordert, uns auf Cyberbedrohungen vorzubereiten. Es freut mich sehr, dass sich alle Ministerien an der Strategieentwicklung beteiligt haben, so dass wir bundesweit als eines der ersten Länder eine ressortübergreifende Cybersicherheitsstrategie mit konkreten Zielen und Maßnahmen in neun Handlungsfeldern veröffentlichen“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Digitalisierungsminister Thomas Strobl. „Als Landesregierung leitet uns die Vision, dass Menschen, Staat, Wirtschaft und Wissenschaft die Chancen der Digitalisierung ohne größere Gefährdungen durch Cyberangriffe nutzen können. Der Schutz vor Cyberbedrohungen wird immer wichtiger, weil Störungen der digitalen Technik unser Leben deutlich beeinträchtigen können.“

Die heute im Kabinett verabschiedete Strategie zeichnet den Weg vor, wie die Landesregierung in den kommenden fünf Jahren die Cybersicherheit verbessern wird. Für alle Handlungsfelder benennt die Strategie konkrete Ziele und Maßnahmen.

Menschenzentrierte Cybersicherheitsstrategie

Für mehr Cybersicherheit brauchen wir mehr Fachkräfte und besser informierte Beschäftigte, Verbraucherinnen und Verbraucher. Darum setzt die Cybersicherheitsstrategie bereits in der Schule an, beispielsweise bei der Lehrkräftebildung, um die Lehrinhalte zur Cybersicherheit überzeugend zu vermitteln. Der Landesregierung ist besonders wichtig, möglichst viele Menschen zu sensibilisieren und fortzubilden.

Um dem Fachkräftemangel zu begegnen, richten wir zusätzliche Studienplätze im Bereich IT/Digitalisierung ein und bieten in Kooperation mit Hochschulen, wie beispielsweise der Extern: Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) am Standort Heilbronn (Öffnet in neuem Fenster), berufsbegleitende Studienplätze an. Unsere Landesbediensteten bilden wir weiter. Dafür verbessern wir die Qualifizierungsangebote auf der Extern: landeseigenen Weiterbildungsplattform (Öffnet in neuem Fenster).

Die Strategie zielt im Bereich Awareness und Verbraucherschutz darauf ab, Bevölkerung und Unternehmen über die Gefahren im Cyberraum zu informieren und sie dafür zu sensibilisieren.

Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg als Herzstück

Die im Februar gegründete Extern: Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg (CSBW) (Öffnet in neuem Fenster) ist die zentrale Koordinierungs- und Meldestelle und unterstützt in erster Linie Landesbehörden sowie Städte und Gemeinden. Dazu bietet sie beispielsweise Schwachstellenscans mit anschließender Beratung inklusive einer Maßnahmenplanung an. Die Landesbehörden sollen Notfallvorsorgekonzepte erstellen, um die Folgen eines erfolgreichen Cyberangriffs oder anderweitig herbeigeführter Störungen möglichst gering und beherrschbar zu halten. Die CSBW steht bei Gefährdungen mit mobilen Einsatzteams bereit. Außerdem berät die CSBW auch kleine und mittlere Unternehmen (KMU). Sie sammelt Daten zur aktuellen Cybersicherheitslage und zu Angriffsszenarien im Land, zu Sicherheitslücken, Schadprogrammen sowie erfolgten oder versuchten Angriffen und wertet diese zu regelmäßig aktualisierten Lagebildern aus. Sie soll in Zukunft, wie auch die anderen Sicherheitsbehörden, personell und technisch gestärkt werden.

Baden-Württemberg bei Spitzenreitern für digitale Sicherheit

Dabei setzt Baden-Württemberg im Land und darüber hinaus auf Vernetzung und Zusammenarbeit. So gibt es konkrete Kooperationsvereinbarungen etwa mit dem Extern: Israel National Cyber Directorate (INCD) (Öffnet in neuem Fenster), dem Extern: Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (Öffnet in neuem Fenster), dem Land Hessen oder der Extern: EnBW Energie Baden-Württemberg AG (Öffnet in neuem Fenster). „So können wir uns auf höchstem Niveau gegenseitig unterstützen. Mit den zusätzlich geplanten Maßnahmen schützt Baden-Württemberg seinen Wettbewerbsvorteil als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort, zugleich stärkt das Land seine Vorreiterstellung in der Cybersicherheit. Seit Februar haben wir das bundesweit erste Extern: Cybersicherheitsgesetz (Öffnet in neuem Fenster) und nunmehr auch eine umfassende Cybersicherheitsstrategie“, sagte Digitalisierungsminister Thomas Strobl.

Extern: Cybersicherheitsstrategie Baden-Württemberg – Perspektive 2026 – (PDF) (Öffnet in neuem Fenster)

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