Landwirtschaft

Gurr-Hirsch gratuliert Siegerpaar des Schäferlaufs in Markgröningen

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Lisa Wohlfahrt Link (l.) und Daniel Erhardt (r.), Gewinner des Schäferlaufs 2016 (Quelle: dpa).

Am Samstag fand in Markgröningen im Landkreis Ludwigsburg der traditionelle Schäferlauf statt. Das diesjährige Siegerpaar ist Lisa Link-Wolfarth aus Balingen und Daniel Erhardt aus Birkenzell. Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch gratulierte dem Siegerpaar. Gleichzeitig dankte sie dem Berufsnachwuchs für dessen Engagement für die Schäferei.

„In Baden-Württemberg gibt es eine lange Tradition bei der Schafhaltung und in der Wanderschäferei. Beides hat die Landschaft unserer Heimat unverwechselbar geprägt und ist auch in Zukunft von großer Bedeutung für die Erhaltung unserer besonderen Kulturlandschaften. Baden-Württemberg ist ein traditionsreiches Schäferland mit etwa zweieinhalbtausend Schäferinnen und Schäfern“, sagte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch.

Baden-Württemberg stehe nach Bayern mit 215.000 Schafen an zweiter Stelle bei den Bestandszahlen für Schafe in Deutschland. „Die Schäferinnen und Schäfer in unserem Land pflegen und schützen mit ihren Schafen rund 50.000 Hektar Grünland durch extensive Beweidung – in erster Linie durch Wanderschäferei oder durch eine stationäre Hütehaltung“, sagte die Staatssekretärin.

Schäferinnen und Schäfer stünden jedoch vor großen Herausforderungen, die wirtschaftliche Situation sei seit Jahren angespannt – gerade bei kleineren Schäfereien. Zusätzlich mache es die enorme Arbeitsbelastung häufig schwierig, eine Nachfolgerin oder einen Nachfolger zu finden. „Wir wissen um die Probleme der Schäferinnen und Schäfer. Daher unterstützen wir die Schafhaltung mit Förderprogrammen, Beratungs- und Bildungsangeboten sowie Forschungs- und Vermarktungsprojekten“, sagte Gurr-Hirsch. Sie wies darauf hin, dass beispielsweise das Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl FAKT zahlreiche Bausteine enthalte, die für Schäfereibetriebe im Land von Interesse seien – beispielsweise die Förderung von extensiven Weideflächen, die Bewirtschaftung von artenreichem Grünland oder die Pflege geschützter Biotope. Darüber hinaus sei eine Beweidung des Aufwuchses von Begrünungsflächen im Ackerbau durch die Wanderschäferei zugelassen, so die Staatssekretärin weiter.

Auch die Verbraucherinnen und Verbraucher hätten die Möglichkeit, die regionalen Schäferinnen und Schäfer zu unterstützen. „Lammfleisch aus der Region ist frisch und hat keine langen Transportwege hinter sich. Wer zu heimischen Lammfleisch greift, unterstützt die Arbeit der Schäferinnen und Schäfer und trägt mit zum Erhalt der Schafhaltung in Baden-Württemberg bei“, betonte Gurr-Hirsch. Der Schäferlauf in Markgröningen sei ebenfalls wichtig, um auf die Bedeutung und den Stellenwert der Schäferei in der Region und in ganz Baden-Württemberg hinzuweisen. „Das ganze Wochenende über wird in Markgröningen gefeiert und ein buntes Programm geboten. Ich freue mich, dass der Schäferlauf in Markgröningen kein angestaubtes Relikt vergangener Zeiten ist, sondern ein gelebtes und ganz besonderes Kulturgut“, sagte die Staatssekretärin.

Schafhaltung in Baden-Württemberg

Die Schafhaltung unterliegt einem Strukturwandel. Seit 2003 ging die Zahl der Schafe in Baden-Württemberg von rund 300.000 um 30 Prozent auf 215.000 Tiere zurück, die Zahl der Betriebe sank um 40 Prozent. Dieser überproportional höhere Rückgang an Betrieben gegenüber Schafen zeigt, dass vor allem kleinere Betriebe mit wenigen Tieren die Schafhaltung aufgaben. Derzeit gibt es noch rund 2.500 Betriebe mit Schafen im Land.

Die Erlöse aus der Tierhaltung durch Lammfleisch, Wolle und Zuchttiere können nur einen Teil der Betriebskosten decken. Durch die EU-Direktzahlungen und staatliche Ausgleichsleistungen wie die landeseigenen Agrarumweltprogramme FAKT (Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl), LPR (Landschaftspflegerichtlinie) und SLG (Steillagenförderung Dauergrünland) sowie die AZL (Ausgleichszulage Landwirtschaft) wird ein wesentlicher Teil des Betriebseinkommens generiert. Baden-Württemberg kann hierbei bundesweit als überdurchschnittlich in der Unterstützung bezeichnet werden, was auch im Vergleich zu anderen Ländern durch einen geringeren Tierbestandabbau bestätigt wird.

Landesschafzuchtverband Baden-Württemberg e.V.

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Landwirtschaft

Weitere Meldungen

Ein Silvesterböller wird mit einem Feuerzeug gezündet. (Foto: © dpa)
Silvester

Mit kleinem Feuerwerk sicher ins neue Jahr

Baden-Württemberg, Seebach: Fichten und eine Buche stehen im Nationalpark Schwarzwald im Nebel.
Bundesrat

Hauk fordert Entlastung für land- und forstwirtschaftliche Betriebe

Kampagnenplakat "Energieholz aus den Wäldern Baden-Württembergs"
Forst

Neues Positionspapier unterstützt Holzenergie im Land

Landwirtschaft in Hohenlohe
Landwirtschaft

Landwirtschaftliche Förder- und Ausgleichszahlungen ausgezahlt

Brücke an der Kessach
Flurneuordnung

Brücke über Kessach wird ersetzt

Ein Landwirt an einer automatischen Melkmaschine im Stall (Bild: © dpa).
Landwirtschaft

Hauk lädt zum Landwirtschafts­dialog über Erzeugerpreise

Weg im ländlichen Raum
Flurneuordnung

Ländliche Wege in zwölf Kommunen modernisiert

Ein Hauskaninchen wartet in seinem Stall in einem Gartengeschäft auf einen neuen Besitzer.
Tierschutz

Tierschutz in der Vorweihnachtszeit

Frisches Fleisch, darunter Rehkeule, Rehrücken und Wildschweingulasch liegen in der Auslage einer Metzgerei.
Forstwirtschaft

Festtage mit heimischen Wildbret genießen

Feld mit Blühstreifen
Landwirtschaft

Einsatz von Pflanzenschutz­mitteln erneut gesunken

Gruppenbild Agrarministertreffen
Landwirtschaft

Deutsche Agrarminister treffen sich in Brüssel

Blick über Hohenlohe
Ländlicher Raum

Sanierung des Bildungs- und Begegnungszentrums Hohebuch

Ein Weihnachtsbaumzüchter läuft mit einer Nordmann-Tanne auf der Schulter über seinen Hof, auf dem zahlreiche Christbäume zum Verkauf stehen.
Forst

Heimische Weihnachtsbäume sind gefragt und von hoher Qualität

Vollblutaraber-Stuten stehen in Marbach im Haupt-und Landgestüt mit ihren Fohlen auf einer Koppel. (Foto: dpa)
Tierschutz

Tierschutz-Wettbewerb für Schüler ausgeschrieben

Weintrauben
Weinbau

Klare Regeln und weniger Bürokratie für Weinbaubetriebe