Verbraucherschutz

Erneut mit Fipronil belastete Eier in den Handel gelangt

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Braune Hühnereier (Foto: dpa)

Auch in Baden-Württemberg sind mit Fipronil belastete Eier aus den Niederlanden in den Handel gelangt. Es bestanden zu keiner Zeit Gesundheitsrisiken für Verbraucher. Die betroffenen Eier wurden bereits aus dem Handel genommen.

Mit Fipronil belastete Eier aus den Niederlanden wurden auch in Baden-Württemberg vertrieben. Es bestanden zu keiner Zeit Gesundheitsrisiken für Verbraucherinnen und Verbraucher. Gleichwohl lagen die gemessenen Fipronilwerte teils deutlich über dem gesetzlich festgelegten Grenzwert.

In der vergangenen Woche hatte das niedersächsische Landesamt für Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz Fipronil in Eiern eines Bio-Legehennenbetriebes aus den Niederlanden nachgewiesen. Diese Eier tragen den Stempel 0-NL-4031002. Diese kamen in sechs Bundesländern, darunter auch in Baden-Württemberg, in den Handel. Die betroffenen Eier wurden bereits aus dem Handel gezogen.

Darüber hinaus sind auch aus einem anderen niederländischen Freilandhaltungsbetrieb mit Fipronil belastete Eier über Nordrhein-Westfalen nach Baden-Württemberg gelangt. Im Rahmen von Eigenkontrollen hatten Eier-Packstellen in dieser Woche Eier mit einem erhöhten Fipronilwert festgestellt und den zuständigen Behörden gemeldet. Dieser Fipronilgehalt ist nicht mit gesundheitlichen Risiken verbunden.

Betroffen waren circa 75.000 Eier, die ebenfalls bereits aus dem Handel genommen wurden. Für Verbraucher sind sie durch den Stempelaufdruck 1-NL- 4050502 zu identifizieren. Diese Eier wurden von Nordrhein-Westfalen aus über unterschiedliche Handelsketten sowohl in Baden-Württemberg, als auch in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz und Saarland vermarktet.

Aus Gründen der Vorsorge sollten grundsätzlich alle Eier, die die Stempelaufdrucke 1-NL-4050502 oder 0-NL-4031002 aufweisen, nicht verzehrt werden. Diese Empfehlung gilt unabhängig vom tatsächlichen Fipronilgehalt und für alle Verbrauchergruppen, insbesondere auch für Kinder.

Nachdem im vergangenen Jahr sehr viele Eier positiv auf Fipronil getestet worden sind, haben Baden-Württemberg und andere Länder ihre Kontrollprogramme zu Fipronil und ähnlichen Stoffen deutlich erweitert. In den amtlichen Untersuchungen in Baden-Württemberg in 2018 von Eiern und Eiprodukten wurden kein Fipronil oder ähnliche Stoffe nachgewiesen. Vor dem Hintergrund des aktuellen Geschehens werden die amtlichen Untersuchungen von Eiern aus den Niederlanden nochmals intensiviert.

Was ist Fipronil?

Fipronil ist ein Mittel gegen den Insektenbefall von Pflanzen, das in der Veterinärmedizin bei Haustieren gegen Flöhe, Milben oder Zecken verwendet werden kann. Fipronil darf nicht bei Tieren verwendet werden, die zur Lebensmittelerzeugung gehalten werden, wie in diesem Fall Legehennen. Nachweisbare Rückstände von Fipronil über 0,005 mg/kg dürfen in den Lebensmitteln nicht vorhanden sein. Daher ist es verboten, mit Fipronil belastete Lebensmittel in den Verkehr zu bringen.

Wie gefährlich ist Fipronil?

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betrachtet Fipronil für den Menschen als „mäßig giftig“. In großen Mengen kann es Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Schwindel und epileptische Anfälle hervorrufen. Nach der aktuellen Risikoeinstufung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) besteht bis zu einer Fipronilkonzentration von 0,72 Milligramm pro Kilogramm (mg/kg) Ei bei einem üblichen Verzehr von Hühnereiern kein akutes gesundheitliches Risiko. Die amtlichen Untersuchungsergebnisse für die nach NRW gelieferten Eier lagen deutlich unterhalb dieses Wertes.

Was bedeutet die Stempelnummer?

Die Kennzeichnung der Eier ist EU-weit verbindlich geregelt und muss auf jedem verkauften Ei aufgestempelt sein. Die erste Zahl verrät das Haltungssystem (0 = Ökologische Erzeugung, 1 = Freilandhaltung, 2 = Bodenhaltung, 3 = Käfighaltung), die darauf folgenden Buchstaben bezeichnen das Herkunftsland und der Rest der Zahlenfolge dienen der Identifizierung des Betriebs. In Deutschland stehen die ersten beiden Ziffern nach dem Ländercode für das Bundesland; so stammt ein Ei, welches mit der Zahlenfolge 08 beginnt, aus Baden-Württemberg.

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg: Verbraucherschutz

Weitere Meldungen

Eine junge Frau wird geimpft.
Gesundheit

Jetzt noch gegen Grippe impfen lassen

Ein Weihnachtsbaumzüchter läuft mit einer Nordmann-Tanne auf der Schulter über seinen Hof, auf dem zahlreiche Christbäume zum Verkauf stehen.
Forst

Heimische Weihnachtsbäume sind gefragt und von hoher Qualität

Obstbau Bodensee
Obstbau

Neues Forschungsgewächshaus am Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee

Ein Pfleger eines Pflegeheims schiebt eine Bewohnerin mit einem Rollstuhl.
Pflegeberufe

Lucha auf Delegationsreise in Indien

Genussbotschafter 2019
Lebensmittelkultur

Genussbotschafter 2025 beim 13. Genussgipfel ausgezeichnet

Verkehrsminister Hermann, Amtschef Frieß sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Landesradeln durch eine Fahrradstraße.
Radverkehr

Rekord beim STADTRADELN 2025

Ein mit dem HI-Virus infizierter Mann hält eine rote Schleife als Symbol der Solidarität mit HIV-Positiven und Aids-Kranken.
Gesundheit

40 Jahre Aidshilfen in Baden-Württemberg

ILLUSTRATION - Auf einer Computertastatur liegen Kreditkarten.
Verbraucherschutz

Mit dem Fakeshop-Finder sicher online einkaufen

Kisten mit Gemüse und Obst.
Ernährung

Zweiter Statusbericht zur Ernährungsstrategie

Jugendforum Bioökonomie
Bioökonomie

Auftakt Junges Forum Bioökonomie

Eine Frau befestigt einen „Rauchen-Verboten“-Aufkleber an einer Scheibe (Bild: © dpa).
Gesundheitsschutz

Modernes Nichtraucherschutz­gesetz auf den Weg gebracht

Ein Bio-Bauer bringt mit seinem Traktor und einem Tankwagen als Anhänger, die angefallende Jauche auf einer Wiese aus. (Bild: dpa)
Landwirtschaft

Studie Ökolandbau und Bio-Nachfrage in Baden-Württemberg

Ein Mann dreht einen Joint mit Marihuana. (Foto: dpa)
Justiz

Verurteilungen wegen Drogendelikten bei Jugendlichen halbiert

Ein Obdachloser schläft auf dem Boden. (Bild: © dpa)
Soziales

Bei Kälte Hilfe anbieten und Leben retten

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 18. November 2025