Informationsfreiheit

Mehr Transparenz bei öffentlichen Unternehmen gefordert

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Die Zentrale der Landesbank Baden-Württemberg in Stuttgart (Bild: dpa).

Eine Studie der Zeppelin Universität Friedrichshafen legt Transparenzdefizite öffentlicher Unternehmen in Baden-Württemberg offen. Während die Landesregierung und die Stadt Stuttgart in Sachen Offenlegung von Vergütungsdaten für ihre Unternehmen vorbildlich sind, gibt es bei vielen Kommunen Nachholbedarf in Sachen Transparenz.

Das Land Baden-Württemberg und die Landeshauptstadt Stuttgart rangieren unter den ersten 15 Plätzen im Ranking hinsichtlich der Offenlegung von Vergütungsdaten für ihre Unternehmen im Vergleich von Bund, Ländern und Kommunen. Besonders die Landeshauptstadt sticht mit einer Quote von über 70 Prozent hervor. Dies geht aus der Studie „Vergütungstransparenz-Ranking 2017: Offenlegung der Topmanagementvergütung öffentlicher Unternehmen im Vergleich von Unternehmen, Ländern und Bund“ der Zeppelin Universität Friedrichshafen unter Leitung von Prof. Dr. Ulf Papenfuß hervor, die Anfang August 2017 veröffentlicht wurde.

Alles in bester Ordnung im Land, könnte man meinen: Doch schaut man sich die Studie genauer an, fällt auf, dass einzelne Städte und Landkreise wie Leuchttürme hervorragen, sich die Situation im Land aber extrem heterogen darstellt: Nur 13,2 Prozent der Unternehmen in städtischer Hand legen in Baden-Württemberg die Gehälter ihrer Geschäftsführenden offen. Nicht viel besser sieht es bei den Landkreisen aus: 29 von 35 (82,86 Prozent) machen keine Angaben in deren Jahresabschlüsse oder Beteiligungs- oder Vergütungsberichte.

Nachholbedarf für die Informationskultur im Land

Dazu sagt der Landesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit (LfDI) Dr. Stefan Brink: „Transparenz ist ein zentraler Faktor der politischen Kultur einer modernen Demokratie und wirkt vertrauensschaffend im Spannungsfeld zwischen Politik, Verwaltung und Öffentlichkeit. Das Informationsfreiheitsgesetz in Baden-Württemberg erleichtert den Bürgerinnen und Bürgern seit Anfang 2016 zwar den Zugang zu amtlichen Informationen informationspflichtiger Stellen. Allerdings bleibt der Zugang zu vielen Unternehmensdaten, wie etwa den Geschäftsführergehältern der Unternehmen in öffentlicher Hand, durch Ausnahme- und Schutzvorschriften verwehrt.“

Der Datenschutzbeauftragte Dr. Stefan Brink sieht hier noch erheblichen Nachholbedarf für die Informationskultur im Land: „Nicht nur aufgrund des Einsatzes öffentlicher Finanzmittel haben die Bürgerinnen und Bürger im Land einen berechtigten Informationsanspruch zu wissen, was mit diesen Mitteln bewirkt wird. Eine umfassende Informationskultur ist auch Zeichen einer modernen bürgerfreundlichen Demokratie.“ Insbesondere Kommunen und Landkreise sollten deshalb die Chance nutzen, die Transparenz ihrer Verwaltungen zu vergrößern. Sie erhöhen dadurch Akzeptanz und Vertrauen innerhalb der Bürgerschaft, indem sie sich selbst auch außerhalb gesetzlicher Vorgaben dazu verpflichten, Zugang zu möglichst vielen Informationen zu ermöglichen.

Zeppelin Universität: Vergütungstranparenz öffentlicher Unternehmen

Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit

Quelle:

Landesbeauftragter für den Datenschutz und die Informationsfreiheit

Weitere Meldungen

Baustelle eines Wohnhauses mit Dachausbau
Bauen

Land startet Förderaufruf „Clever Bauen BW“

Netzwerkkabel stecken in einem Serverraum in einem Switch. (Foto: © dpa)
Polizei

Speicherung von IP-Adressen

Die „Ulmer Madonna“ in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Laiz
Weihnachten

Weihnachtsgrüße des Ministerpräsidenten

Geldscheine mit dem Wert von 100 und 50 Euro und Münzen liegen auf einem Tisch.
Wirtschaft

Austausch mit Vertretern der Kreditwirtschaft und der L-Bank

Polizistin bei einem Auslandseinsatz
Polizei

Weihnachtsgrüße an Einsatzkräfte der Polizei in Auslandsmissionen

Eine Pflegerin legt der Bewohnerin einer Seniorenresidenz im Rahmen einer elektronischen Visite ein EKG-Gerät an, das die Daten an einen Tablet-Computer und von dort aus zum Arzt überträgt.
Pflege

Land investiert 1,6 Millionen Euro in Televisiten

Ein Mitarbeiter des Fraunhofer Instituts, führt bei der Eröffnung des neuen "Future Work Lab" des Fraunhofer Instituts in Stuttgart einen Roboterarm. (Foto: dpa)
Wirtschaftsnahe Forschung

38,1 Millionen Euro für die Fraunhofer-Gesellschaft

Ein Bauarbeiter schaut auf ein Gebäude, das als Testobjekt aus Recyclingbeton gebaut wird.
Bauen

Land fördert Wiederverwendung von Bauteilen

Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an der Rezeption eines Campingplatzes. (Foto: © dpa)
Bildung

Land fördert innovative Inklusions-Projekte in der Lehrerbildung

Rauch steigt aus einem Schornstein in einen wolkenlosen sonnigen Himmel auf. (Foto: © dpa)
Klimaschutz

Engmaschig überwachter Testbetrieb mit Solvay vereinbart

Hinter einem Hinweisschild „Kernkraftwerk“ erheben sich die Kühltürme des Kernkraftwerks Philippsburg. (Foto: © dpa)
Meldepflichtiges Ereignis

Meldepflichtiges Ereignis im Kernkraftwerk Philippsburg, Block 2

Abgelehnte Asylbewerber steigen in ein Flugzeug. (Foto: © dpa)
Bundesrat

Weitere Schritte zur „Migrationswende“

Das Völkerkundemuseum Linden-Museum in Stuttgart. (Bild: picture alliance/Sina Schuldt/dpa)
Kunst und Kultur

Kultur kann sich auf Land verlassen

Baden-Württemberg, Seebach: Fichten und eine Buche stehen im Nationalpark Schwarzwald im Nebel.
Bundesrat

Hauk fordert Entlastung für land- und forstwirtschaftliche Betriebe

Zahlreiche im Stau stehende Fahrzeuge sind durch den Außenspiegel eines Autos auf der A81 bei Sindelfingen zu sehen.
Bundesrat

Geplante Sanktionierung des Punktehandels im Straßenverkehr