Unwetterhilfen

Einfachere und schnellere Soforthilfen bei Unwettern

Die Landesregierung hat neue Eckpunkte für Landeshilfen nach schweren Naturereignissen und Unglücksfällen beschlossen. Danach sollen Privathaushalte und kleine Gewerbetreibende in Zukunft nach schweren Unwettern noch einfacher und unbürokratischer Soforthilfen erhalten. Zudem will das Land zusammen mit den Kommunen einen Katastrophenfonds einrichten.

„Die Unwetter vom vergangenen Sommer haben in Baden-Württemberg erhebliche Schäden angerichtet. Sie haben gezeigt, mit welchen Naturgewalten wir auch hier im Land rechnen müssen. Als Landesregierung haben wir entschlossen und schnell reagiert“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Nach den schweren Unwettern haben wir die Menschen nicht im Stich gelassen und als Land solidarisch gehandelt. Wir haben aber auch gesehen, dass wir noch besser werden können. Deshalb machen wir die Soforthilfe für Privathaushalte und kleine Gewerbebetriebe in Zukunft noch einfacher, unbürokratischer und flexibler. Außerdem wollen wir gemeinsam mit den Kommunen einen Katastrophenfonds aufsetzen“, so der Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration, Thomas Strobl. Der Stellvertretende Ministerpräsident hatte zuvor im Ministerrat die geplanten Eckpunkte vorgestellt, auf deren Basis jetzt detaillierte Regelungen mit den Ressorts erarbeitet und mit den Kommunalen Landesverbänden abgestimmt werden. 

Soforthilfe für Bürger und kleine Gewerbebetriebe

Das Land hatte den Betroffenen der Unwetterereignisse vom 28. Mai bis 8. Juni 2016 Soforthilfen in Höhe von 5,4 Millionen Euro ausgezahlt. Auf der Grundlage der gemachten Erfahrungen hat das Innenministerium die Eckpunkte für die Soforthilfe nun überarbeitet und neue Vorschläge vorgelegt. 

Danach soll das Land wie bisher den von Katastrophen betroffenen Menschen eine Soforthilfe von bis zu 2.500 Euro je Haushalt bzw. 500 Euro pro Person zahlen, um dringend notwendige Gegenstände des täglichen Bedarfs ersetzen zu können. Kleine Gewerbetriebe können weiterhin bis zu einer Höhe von 5.000 Euro pro Betrieb Soforthilfe erhalten. „Wir machen das Verfahren einfacher, schneller – kurz pragmatischer“, sagte Strobl. So solle für die Auszahlung der Soforthilfen künftig zum Beispiel keine Entscheidung des Ministerrates mehr notwendig sein, sondern der Innenminister im Einvernehmen mit dem Ministerpräsidenten entscheiden. Außerdem sei vorgesehen, dass die Betroffenen keine Nachweise für den erlittenen Schaden mehr vorlegen; zukünftig soll es genügen, den Schaden bei der Antragstellung glaubhaft zu machen. „Am Ende entscheiden diejenigen, die den besten Blick für die Lage vor Ort haben: die Landratsämter und Rathäuser“, so Strobl.

Darüber hinaus sollen die Behörden vor Ort mehr Flexibilität bei der Bewilligung der Soforthilfen bekommen, um in Härtefällen sowohl von einzelnen Voraussetzungen als auch von den Höchstgrenzen bei den Auszahlungsbeträgen abweichen zu können. 

Weiterhin soll die Unwetterhilfe des Landes bei außergewöhnlichen Schadenslagen greifen. „Die Erfahrungen der letzten Jahre machen deutlich, dass bei schweren Unwetterlagen die Gesamtschadenshöhe von 100 Millionen Euro eine sachgerechte Grundlage für die Bewilligung der Landeshilfen ist“, sagte der Innenminister.

Katastrophenfonds für die Kommunen

„Dramatische Unwetter werden in der Tendenz immer häufiger. Und die Vergangenheit hat gezeigt, dass einzelne Kommunen bei der Bewältigung schwerer Unwetterfolgen an ihre Grenzen stoßen oder mit der Schadensbewältigung finanziell überfordert sind. Deshalb wollen wir gemeinsam mit den Kommunen einen Katastrophenfonds ins Leben rufen – und zeigen: Das Land und die kommunale Familie stehen im Katastrophenfall solidarisch zusammen“, sagte Innenminister Thomas Strobl. Für den Katastrophenfonds sei ein Volumen von insgesamt bis zu 30 Millionen Euro veranschlagt. Von diesen Mitteln stehen bis zu 25 Millionen Euro für die Behebung kommunaler Schäden und bis zu fünf Millionen Euro für Soforthilfemaßnahmen zur Verfügung. Finanziert werden soll er je zur Hälfte durch einen Vorwegabzug im Kommunalen Finanzausgleich und durch Landesmittel. Der Fonds ist – über bereits bestehende Förderprogramme hinaus – eine zusätzliche Unterstützungsmöglichkeit für Kommunen. Sie können damit Hilfe erhalten, wenn die Schäden außergewöhnlich und un-verschuldet sind. Der Fonds dient der Finanzierung der unmittelbaren Schadensbeseitigung, wenn kein Fachförderprogramm greift oder eine Kommune den Eigenanteil bestehender Fachförderprogramme nicht leisten kann. 

„Wir hoffen alle, dass wir diese Instrumente so wenig wie möglich brauchen. Wir haben aber gerade im Frühsommer gesehen, wie es in wenigen Stunden durch Naturgewalten zu massiven Zerstörungen kommen kann und müssen daher gewährleisten, dass den Betroffenen zügig und effektiv geholfen wird“, betonte der Ministerpräsident. 

Weitere Meldungen

Kinder sind auf einer Straße mit dem Fahrrad unterwegs zur Schule. (Foto: © dpa)
  • Sicherheit

Start der Aktion „Sicherer Schulweg“

Minister Strobl mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmer
  • Sicherheit

Meldeplattform gegen Gewalt entwickelt

Das Bild zeigt den Musiker Falco in einem schwarzen Ledermantel. Er schaut nach rechts und trägt eine Sonnebrille. Sein Blick ist starr. In der linken Hand hält er eine Zeitung. Ein Hund schnappt danach.
  • Ausstellung

Axl Jansen: DONG @ THE LÄNDESVERTRETUNG

Wappen der Polizei Baden-Württemberg. (Bild: © Steffen Schmid)
  • Polizei

25 Jahre Polizei- und Zollzusammenarbeit

Abgelehnte Asylbewerber steigen in ein Flugzeug. (Foto: © dpa)
  • Justiz

Fünf schwere Straftäter werden nach Afghanistan abgeschoben

Verabschiedung_Polizei_mD_Wertheim
  • Polizei

Verstärkung für die Polizei

 Ministerpräsident Winfried Kretschmann (erste Reihe, Dritter von links) beim Besuch zweier Projekte der Internationalen Bauausstellung 2027 StadtRegion Stuttgart.
  • Stadtentwicklung

Projekte der Internationalen Bauausstellung 2027

Landrat Riegger, Ministerpräsident Kretschmann und Verkehrsminister Hermann laufen vor einer Wandergruppe und schauen in die Kamera.
  • bwegt

Eröffnung des zehnten „bwegt-Wanderwegs“

Mischwald
  • Forst

Plattform Integriertes Waldbrandmanagement

Ein automatisierter externer Defibrillator (AED) in einem Kasten (Bild: © Carolin Eckenfels/dpa)
  • Polizei

Polizei leistete in rund 1.000 Fällen Erste-Hilfe

In Westen gekleidete Polizisten stehen in Reutlingen. (Bild: picture alliance/Silas Stein/dpa)
  • Sicherheit

Stellungnahme zur „Letzten Generation“

Rettungsassistenten laufen mit den Rettungsrucksäcken zu einem Einsatz. (Foto: © dpa)
  • Rettungsdienst

Stellungnahme zum neuen Rettungsdienstgesetz

Wappen von Baden-Württemberg auf dem Ärmel einer Polizeiuniform. (Bild: Innenministerium Baden-Württemberg)
  • Polizei

Disziplinarverfahren gegen Inspekteur der Polizei

Eine Person wird von Polizisten in den Bundesgerichtshof gebracht. Am Tag nach der Zerschlagung einer mutmaßlichen rechten Terrorzelle am 14. Februar 2020 sind die ersten Festgenommenen in Karlsruhe zu Haftrichtern des Bundesgerichtshofs (BGH) gebracht worden.
  • Polizei

Ermittlungserfolg gegen Drogendealer

Porträtbild von Thomas Blenke
  • Bevölkerungsschutz

Sommertour im Zeichen des Bevölkerungsschutzes

Eine Hand tippt auf einer Tastatur.
  • Cybersicherheit

Cybersicherheitsberatung für Unternehmen

Eine Frau liegt mit einem Tablet in der Hand auf einer Wiese in einem Park.
  • Bürgerbeteiligung

Sommer der Online-Beteiligung

Blick auf ein durch Hochwasser zerstörtes Gebäude an der Wieslauf
  • Katastrophenhilfe

Antragstellung auf Hoch­wasserhilfe 2024 läuft an

Feuerwehrfahrzeug (Foto: dpa)
  • Feuerwehr

61 Millionen Euro für die Feuerwehren

Das Bild weist auf die Umfrage zum inklusiven Katastrophenschutz hin.
  • Soziales

Umfrage zum inklusiven Katastrophenmanagement

Ein Polizist geht an einem Warndreieck mit der Aufschrift „Unfall“ vorbei. (Foto: © dpa)
  • Polizei

Positive Verkehrsunfallbilanz

Diskussionen auf dem Kongress für Beteiligung
  • Bürgerbeteiligung

Große Ausschreibung für Bürgerbeteiligung abgeschlossen

Gruppenbild anlässlich der von Maharashtra eröffneten Repräsentanz in Stuttgart
  • Fachkräftesicherung

Maharashtra eröffnet Repräsentanz in Stuttgart

Polizistin in der Notrufzentrale.
  • Polizei

Schlag gegen international organisierten Telefonbetrug

Ein Mitarbeiter des Landeskriminalamts Baden-Württemberg, Abteilung Cyberkriminalität, während der Online-Recherche.
  • Polizei

Organisierte Kriminalität und Wirtschaftskriminalität 2023