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Land informiert Schulen über Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“

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Eine Lehrerin mit Mundschutz gibt einem Schüler einer Grundschule im Rahmen der sogenannten "Lernbrücken" Nachhilfe.

Das Kultusministerium hat die Schulen über das Förderprogramm „Lernen mit Rückenwind“ informiert. „Lernen mit Rückenwind“ ist ein umfangreiches Maßnahmenpaket, mit dem sichergestellt werden soll, dass Schülerinnen und Schüler wieder Anschluss finden.

Die Pandemie und damit einhergehend ein sehr unruhiges Schuljahr mit Phasen des Präsenz-, Wechsel- und Fernunterrichts haben ihre Spuren bei Schülerinnen und Schülern hinterlassen. Bei Kindern und Jugendlichen haben sich deshalb zum Teil beträchtliche Lernlücken gebildet. Für die Landesregierung hat das Aufholen der Lernlücken hohe Priorität. Neben den Programmen „Überbrücke die Lücke“ sowie den „Lernbrücken“ und den Sommerschulen in den Sommerferien wird es im kommenden Schuljahr mit einem Bund-Länder-Programm, das in Baden-Württemberg unter „Lernen mit Rückenwind“ läuft, eine weitere groß angelegte Förderung im Kampf gegen Lernrückstände geben. Zu diesem Programm hat das Kultusministerium den Schulen am 16. Juli erste Informationen zukommen lassen. 

„Die Lernlücken, die bei den Schülerinnen und Schülern entstanden sind, müssen wir aufholen. Mit ‚Lernen mit Rückenwind‘ schnüren wir ein umfangreiches Maßnahmenpaket, mit dem wir dafür sorgen wollen, dass Schülerinnen und Schüler wieder Anschluss finden“, sagt Kultusministerin Theresa Schopper. Bei dem Programm gebe es zwei große Schwerpunkte: „Zum einen wollen wir natürlich an den fachlichen Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler arbeiten und ihnen helfen, Lernlücken zu schließen. Zum anderen wollen wir die Kinder und Jugendlichen aber auch in ihren sozial-emotionalen Fähigkeiten stärken und ihnen helfen, pandemiebedingte Belastungen zu verarbeiten.“ Hinsichtlich des fachlichen Aufholens ist vorgesehen, Förderschwerpunkte in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und den jeweiligen Profilfächern der beruflichen Schulen zu legen. 

Registrierungsportal für Personal und Kooperationspartner wird eingerichtet

Für diese wichtige Aufgabe benötigen die Schulen und die Lehrkräfte zusätzliche Unterstützung. Um die Schulen bei der Akquise von geeigneten Personen und/oder Kooperationspartnern zu unterstützen, arbeitet das Kultusministerium aktuell an einem Registrierungsportal. Über dieses Portal sollen datenbankbasiert Schulen sowie geeignete Personen und Kooperationspartner zusammengeführt werden. In der kommenden Woche wird das Kultusministerium außerdem eine Landingpage für das Förderprogramm Lernen mit Rückenwind einrichten, über die alle Informationen – zum Beispiel zum zeitlichen Ablauf, zu den angekündigten Unterstützungsmaßnahmen und zur Gewinnung von Personen – abrufbar sind.

Fokus auf die für Schulwegeentscheidung relevanten Klassenstufen

Ein besonderer Fokus liegt beim Programm Lernen mit Rückenwind auf denjenigen Klassenstufen, die für eine Schulwegeentscheidung besonders relevant sind. Das sind die Klassenstufe vier der Grundschule, die Klassenstufen neun und zehn der Sekundarstufe I sowie die auf das Abitur vorbereitenden Jahrgangsstufen. Ein Augenmerk liegt ebenfalls auf dem Übergangssystem im beruflichen Bereich. Selbstverständlich werden aber natürlich alle Schülerinnen und Schüler mit pandemiebedingtem Unterstützungsbedarf in allen weiteren Klassenstufen, Bildungsgängen und in den Vorbereitungsklassen in angemessener Weise berücksichtigt. Dies soll durch Förderangebote sowohl innerhalb der Schulzeit als auch additiv in Zusammenarbeit zum Beispiel mit der Schulsozialarbeit, der Jugendhilfe und anderen Institutionen erfolgen. Auch sollen die Möglichkeiten des Ganztags genutzt werden können. 

IBBW und ZSL unterstützen mit Lernstandserhebungen und Fördermaterialien

Um die Lehrkräfte bei der Erhebung des Lernstands der Schülerinnen und Schüler zu unterstützen, wird das Institut für Bildungsanalysen Baden-Württemberg (IBBW) verschiedene Diagnoseverfahren und Testinstrumente zur Verfügung stellen. Unter anderem werden zu Beginn des Schuljahres die Lernstandserhebungen Lernstand 5, VERA 3 und VERA 8 durchgeführt, welche den Lehrkräften dabei helfen sollen, den Lernstand der Schülerinnen und Schüler zu bestimmen. 

Ausgehend von dem jeweiligen Lernrückstand eines Schülers oder einer Schülerin soll dann ein spezifisches Förderangebot gemacht werden. Dafür wird das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) geeignete Lernmaterialien bereitstellen, welche insbesondere auf die Förderung basaler Kompetenzen abzielen. Darüber hinaus arbeitet das ZSL an spezifischen Fortbildungen sowie Übersichten über wichtige Schwerpunktthemen, damit das Förderprogramm optimal und passgenau umgesetzt werden kann.  

Alle wichtigen Informationen finden Sie ab der nächsten Woche auf de Registrierungsportal.

Breites Maßnahmenpaket gegen Lernrückstände

„Lernen mit Rückenwind“ ist Teil eines breit angelegten Maßnahmenpakets, mit dem die Landesregierung daran arbeitet, Lernrückstände, die durch die Corona Pandemie entstanden sind, aufzuarbeiten. 

Aktuell und noch bis zu den Sommerferien läuft das Programm „Überbrücke die Lücke (Bridge the Gap)“, das nach den Pfingstferien gestartet ist. Bei diesem unterstützen Lehramtsstudierende Schülerinnen und Schüler in bis zu vier Förderstunden pro Woche an Schulen im Umkreis ihrer Hochschule. Es sind etwa 450 Studierende an 300 Standorten im Einsatz.  

In den Sommerferien wird das Kultusministerium die bereits aus dem letzten Jahr bekannten Lernbrücken anbieten. Die Lernbrücken finden in den letzten beiden Wochen der Sommerferien statt. In vier Lernstunden pro Tag lernen die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung von Lehrkräften, Referendarinnen und Referendaren, Studierenden sowie Pensionärinnen und Pensionären. Im vergangenen Jahr haben etwa 61.000 Schülerinnen und Schüler an den Lernbrücken teilgenommen. 

Ebenfalls in den Sommerferien werden die etablierten Sommerschulen stattfinden. Diese verbinden das Lernen mit einem abwechslungsreichen Ferienprogramm und finden in der Regel in einer der beiden letzten Wochen der Sommerferien statt. In diesem Jahr wird es voraussichtlich 82 Standorte mit etwa 3.000 teilnehmenden Schülerinnen und Schülern geben.

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