Ländlicher Raum

Kongress „Ländlicher Raum – smart und erfolgreich in die Zukunft“

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Der Ländliche Raum in Baden-Württemberg ist sehr gut aufgestellt. Dies verdankt er einem sehr dynamischen, familiengeführten Mittelstand, der sich im Wettbewerb national und international behauptet und für Vollbeschäftigung sorgt. So lautet die Essenz des Kongresses ‚Ländlicher Raum – smart und erfolgreich in die Zukunft‘ in den Donauhallen in Donaueschingen (Schwarzwald-Baar-Kreis).

In der Gesprächsrunde auf dem Kongress zwischen Peter Hauk MdL, Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, und Dieter Teufel, Präsident der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg, ging es vor allem um die Chancen und Herausforderungen für die Regionen jenseits der Metropolen im Ländle. Aspekte dabei sind etwa die zunehmende Digitalisierung, die Infrastruktur bei Straße und Schiene sowie die jeweiligen Strategien der Unternehmen.

„Bei Straße und Schiene brauchen wir eine noch bessere Anbindung an die Ballungsräume“, betonte Dieter Teufel. Denn nur so könnten die Unternehmen im Ländlichen Raum Schritt mit den Ballungsräumen halten. Eine weitere Herausforderung ist der zunehmende Fachkräftemangel angesichts einer Vollbeschäftigung in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. Für Teufel steht fest: „Es ist gerade der Ländliche Raum, der mit seinem familiengeführten Mittelstand ganz maßgeblich für Wohlstand und Wachstum in Baden-Württemberg sorgt. Es sind nicht die Metropolen alleine, die unser Land prägen und tragen.“ Die Region Schwarzwald-Baar-Heuberg überzeuge als ein starker Industriestandort mit hoher Innovationskraft. „Dies wird nicht immer wahrgenommen“, sagte Teufel.

Minister Peter Hauk betonte, dass die Politik den Menschen im Ländlichen Raum künftig Perspektiven schaffen müsste: „Wir müssen alles daran setzen, dass der Ländliche Raum lebendig bleibt und die Menschen nicht gezwungen sind, in die Ballungsräume abzuwandern.“ Bedeutend dabei sei der Ausbau des schnellen Internet, denn kein Unternehmen würde sich dort ansiedeln, wo kein vernünftiger Breitbandanschluss bestehe. Das habe maßgebliche Auswirkungen auf die Bevölkerungsentwicklung. Hauk erinnerte daran, dass die Landesregierung in dieser Legislaturperiode 325 Millionen Euro für eine Digitalisierungsoffensive bereitstelle, davon allein 150 Millionen Euro für den Breitband-Ausbau. „Mit der flächendeckenden Breitband-Versorgung wollen wir gleichwertige Lebens- und Wirtschaftsbedingungen in ganz Baden-Württemberg sichern. Wir haben in den letzten Jahren viel erreicht, daran müssen wir anknüpfen“, sagte Hauk.

Dr. Roland Scherer von der Universität St. Gallen zeigte sich davon überzeugt, dass sich der Ländliche Raum positiv entwickeln könne: „Er stirbt auch nicht aus“, sagte er. Das habe bezogen auf die Schweiz fünf Gründe: eine leistungsfähige Infrastruktur der ländlichen Räume, eine optimale Erreichbarkeit der Metropolen im öffentlichen Verkehr, ein starker produzierender Sektor mit hohem exportorientiertem Industrieanteil, stark regional verankerte Unternehmen mit globaler Perspektive sowie eine langjährige, wachstumsorientierte Regionalpolitik des Staates. Die demografische Entwicklung stelle den ländlichen Raum allerdings vor eine große Herausforderung. „Die Alterung der Bevölkerung hat massive Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft“, sagte er.

Ähnlich wie IHK-Präsident Dieter Teufel betonte Dr. Peter Bartels, Vorstand der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft PricewaterhouseCooper, dass der Kern der Wirtschaft die Familienunternehmen bleiben. Sie müssten sich aber auf eine feste Kundenbeziehung orientieren, die Struktur und Kultur als digitales Unternehmen nicht trennen und immer wieder neue digitale Geschäftsmodelle entwickeln. Wie wichtig die Digitalisierung für die Unternehmen ist, zeigte Jon Erni, Director Enterprise and Partner Group bei Microsoft Schweiz, auf. Die Unternehmer müssten sich bewusst machen, dass die Rechenleistungen und die Digitalisierung der Gegenstände stetig zunimmt und Kommunikation sowie Speichermöglichkeiten überall vorhanden sind. Dazu wird die Wirtschaft des Teilens und verteiltes Vertrauen auch für die Unternehmen immer wichtiger.

Doch trotz der zunehmenden Herausforderungen für die Wirtschaft steht an erster Stelle der Mensch: „Hier gibt es sie noch, die soziale Nähe, das Gegenseitige unterstützen, wenn der Nachbar einmal Hilfe braucht. Auch das aktive Mitwirken in Vereinen und das bürgerschaftliche Engagement ist charakteristisch für den ländlichen Raum“, brach Teufel eine Lanze für den Ländlichen Raum.

Der Kongress

Knapp 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer trafen sich beim Kongress ‚Ländlicher Raum – Smart und erfolgreich in die Zukunft‘ um sich über neue Trends und Entwicklungen zu informieren und gegenseitig auszutauschen. Organisiert wurde die Veranstaltung von dem Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertag unter der Federführung der IHK Schwarzwald-Baar-Heuberg und der Akademie Ländlicher Raum Baden-Württemberg mit Unterstützung des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, dem Gemeindetag sowie dem Landkreistag Baden-Württemberg.

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: Ländlicher Raum

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