Ländlicher Raum

Gurr-Hirsch besucht LEADER-Aktionsgruppe in Oberschwaben

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Ländlicher Raum

Der Ländliche Raum Baden-Württembergs zeichnet sich durch seine hohe Lebensqualität und Wirtschaftskraft aus. Damit der Ländliche Raum auch künftig attraktiv und stark bleibt, bedarf es gezielter Entwicklungsstrategien, die die lokalen und regionalen Bedürfnisse in den Blick nehmen. Mit dem Regionalentwicklungsprogramm LEADER soll die Region nachhaltig weiterentwickelt, die regionale Wirtschaft gestärkt, Arbeitsplätze im Ländlichen Raum erhalten und geschaffen werden sowie der ländliche Tourismus in der Region unterstützt werden.

„Mit dem Förderprogamm LEADER lassen sich interessante Ideen und Konzepte im Ländlichen Raum entwickeln und realisieren. Die regionale Entwicklung ihrer Region gestalten die Bürgerinnen und Bürger über die LEADER-Aktionsgruppen selbst – denn sie kennen die Herausforderungen und Potenziale ihrer Region. Die 18 LEADER-Aktionsgruppen haben in der Förderperiode 2014 bis 2020 die Möglichkeit, über die Vergabe der Fördermittel in ihrer Region selbst zu entscheiden. Die Idee dahinter ist, dass die Menschen vor Ort am besten beurteilen können, welche strukturellen Maßnahmen in ihrer Region besonders wichtig sind. Jede LEADER-Aktionsgruppe kann bis 2020 jeweils bis zu vier Millionen Euro zur Umsetzung ihrer regionalen Entwicklungskonzepte abrufen“, sagte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch beim Besuch im LEADER-Aktionsgebiet Oberschwaben. Dort informierte sich Gurr-Hirsch über verschiedene Projekte, die mit dem Regionalentwicklungsprogramm LEADER gefördert wurden.

Geschichte, Wirtschaft und Genuss – LEADER bringt die Region voran

In einem Waldstück bei Messkirch (Landkreis Sigmaringen) entsteht eine mittelalterliche Klosterstadt, die den Namen Campus Galli trägt. „Unsere Gesellschaft ist heute stark durch persönliche Erfahrungen geprägt. Campus Galli trägt dieser Entwicklung auf eine kreative und spannende Art und Weise Rechnung und nimmt uns mit in eine ganz andere Zeit. Der Zuschuss aus EU- und Landes-Mitteln ist gut investiert“, sagte die Staatssekretärin bei ihrem Besuch in der Klosterstadt. Dort wird ausschließlich mit mittelalterlichen Arbeitstechniken eine Klosterstadt nach dem auf der Insel Reichenau entstandenen St. Galler Klosterplan erstellt. „Ein mutiges Vorhaben, das uns viel über unsere Vergangenheit lernen lässt und einen spannenden Impuls für den ländlichen Tourismus liefert“, betonte Gurr-Hirsch.

Baden-Württemberg ist eine Region, deren Wettbewerbsfähigkeit entscheidend von kleinen und mittleren Familienunternehmen geprägt ist. Die Modernisierung des Gasthauses Neumühle in Beuron (Landkreis Sigmaringen) mithilfe eines LEADER-Zuschusses zeigt vorbildlich, wie ein Generationenwechsel erfolgreich gelingen und Wertschöpfung in der Region gehalten werden kann. Ein weiteres gelungenes Beispiel hierfür ist die Goldschmiede Emeringen (Alb-Donau-Kreis). „Durch LEADER wurde der Umbau eines ehemaligen Stallgebäudes zu einer Goldschmiedewerkstatt mit zwei Ferienwohnungen in Emeringen gefördert. Beide LEADER-Fördervorhaben konnten unternehmerischen Mut unterstützen“, so Gurr-Hirsch.

Oberschwaben bietet viel zu Entdecken für Gäste aus Nah und fern und ist daher für den Ländlichen Tourismus von großer Bedeutung. „Der über LEADER geförderte ‚Tourist-Energy-Point‘ (TEP) in Riedlingen (Landkreis Biberach) ist eine Anlaufstelle für Touristen und gleichzeitig Ladestation für Elektrofahrräder. Im Informationspavillon können sich Besucherinnen und Besucher multimedial über touristische Angebote vor Ort informieren. Außerdem ist die Einrichtung barrierefrei, was auch dem demografischen Wandel Rechnung trägt. Die Zahl älterer Menschen nimmt zu. Hierauf müssen sich Tourismusgemeinden einstellen. In der LEADER-Region Oberschwaben hat man diesen Trend erkannt und berücksichtigt“, sagte die Staatssekretärin. Dazu passe auch der Generationenpark Garten-Eden Untermarchtal, den die Staatssekretärin Gurr-Hirsch besuchte. „Mit dem Generationenpark Garten-Eden ist in Untermarchtal im Alb-Donau-Kreis durch die Zusammenarbeit des Klosters Untermarchtal und der Gemeinde Untermarchtal ein generationenübergreifendes Angebot entstanden. Ziel ist, das Miteinander der Generationen zu fördern und zu stärken. Daher ist die LEADER-Förderung hier gut aufgehoben“, erklärte die Staatssekretärin.

„Die LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben vernetzt alle Projekte ihrer Aktionsgruppe miteinander. Durch die Vernetzung  profitieren alle Projekte und die gesamte LEADER-Region“, betonte Gurr-Hirsch. Abschließend bedankte sich die Staatssekretärin bei allen Bürgerinnen und Bürgern sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Gemeinden, die sich für ihre Region stark machen und in der LEADER-Aktionsgruppe engagieren.

Regionalentwicklungsprogramm LEADER

LEADER ist ein Regionalentwicklungsprogramm der EU, die Abkürzung steht für „Liaison entre actions de développement de l'économie rurale“ – auf Deutsch ‚Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft‘. LEADER zeichnet sich aus durch den Bottom-Up-Ansatz, also einem Projektansatz von unten nach oben. Das bedeutet, dass ausschließlich die örtliche LEADER-Aktionsgruppe über die zu fördernden Projekte entscheidet. LEADER ist nur in festgelegten Programmgebieten möglich. Das Land verfügt in der Förderperiode 2014-2020 über 18 LEADER-Aktionsgruppen. Im Mittelpunkt steht dort eine gezielte Förderung strukturverbessernder und innovativer Maßnahmen.

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz: LEADER 

LEADER Baden-Württemberg

LEADER-Aktionsgruppen (PDF)

LEADER-Aktionsgruppe Oberschwaben

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