Grundsteuer

Finanzausschuss des Bundesrats beschließt Reform der Grundsteuer

Wohnhäuser in Stuttgart

Der Finanzausschuss des Bundesrats hat die für die Reform der Grundsteuer notwendigen Änderungen des Grundgesetzes sowie  des Bewertungs- und Grundsteuergesetzes beschlossen. Ab 2025 sind die neuen Grundsteuerwerte anzuwenden.

Der Finanzausschuss des Bundesrats hat die für die Reform der Grundsteuer notwendigen Änderungen des Grundgesetzes und des Bewertungs- und Grundsteuergesetzes beschlossen. Die Abstimmung im Plenum der Länderkammer ist für den 8. November vorgesehen. In Zukunft sollen Kommunen die Möglichkeit haben, neben der Grundsteuer A auf land- und forstwirtschaftlich genutzte Flächen und der Grundsteuer B auf übrige Flächen auch eine Grundsteuer C zu erheben. Diese soll für baureife Grundstücke gelten.

Baden-Württembergs Finanzministerin Edith Sitzmann ist zuversichtlich, dass die Gesetze und Grundgesetzänderungen in der vom Bundesverfassungsgericht gesetzten Frist bis Jahresende verabschiedet werden und in Kraft treten können: „Die Grundsteuer wird reformiert. Das ist eine gute Nachricht für unsere Städte und Gemeinden. Ihnen bleibt die Grundsteuer als verlässliche Finanzierungsquelle erhalten“, sagte die Ministerin. Im Jahr 2018 lag das Aufkommen aus der Grundsteuer in Baden-Württemberg bei rund 1,8 Milliarden Euro. Ob Baden-Württemberg von der sogenannten Öffnungsklausel Gebrauch machen und ein vom Bundesmodell abweichendes Grundsteuermodell wählen wird, ist noch zu entscheiden.

Neue Regelung greift bei der Nachverdichtung in Städten und Gemeinden

Die Möglichkeit einer Grundsteuer C hält Sitzmann für einen wichtigen Beitrag zur Innenentwicklung von Kommunen. „Eine Grundsteuer C kann wertvolle Impulse setzen und Anreiz sein, dringend benötigten Wohnraum zu schaffen. Wir sollten uns baureife, aber brachliegende Grundstücke in den Innenstädten nicht leisten.“

2016 hatte Baden-Württemberg für eine Grundsteuer C im Bundesrat noch keine Mehrheit gefunden. Nun hat sich das Land im Finanzausschuss erfolgreich dafür eingesetzt, dass neben Wohnraumbedarf auch kommunale Maßnahmen der Innenraumentwicklung als Voraussetzung für die Grundsteuer C gelten können. Damit greift die neue Regelung auch bei der Nachverdichtung in Städten und Gemeinden, die keinen Mangel an Wohnraum haben. „Mit Blick auf den Klimawandel wird einmal mehr deutlich, welche gravierenden Auswirkungen eine weitere Zersiedelung und ein rasant fortschreitender Flächenverbrauch haben. Wo wir das verhindern können, sollten wir das tun. Die Grundsteuer C kann ein Baustein dabei sein“, stellte die Ministerin fest.

Bundesverfassungsgericht erklärte Bewertungsansätze für verfassungswidrig

Im April 2018 hatte das Bundesverfassungsgericht die Bewertungsansätze für die Grundsteuer für verfassungswidrig erklärt. Denn sie knüpfen an veraltete Einheitswerte an. Nach dem Urteil des Verfassungsgerichts gelten die bisherigen Regelungen zunächst bis spätestens Ende 2019 weiter. Bis dahin muss eine Reform verkündet sein. Anschließend wird für die Umsetzung der Grundsteuerreform eine weitere Frist von fünf Jahren gewährt – maximal bis Ende 2024. Bis dahin kann die Grundsteuer auf der Grundlage der bisherigen Einheitswerte erhoben werden. Ab 2025 sind die neuen Grundsteuerwerte anzuwenden. In Baden-Württemberg müssen in der Übergangszeit rund 5,6 Millionen wirtschaftliche Einheiten neu bewertet werden.

Die nun im Finanzausschuss des Bundesrats beschlossenen Gesetzesänderungen sehen zum einen ein Bundesmodell vor. Bei der Berechnung der Grundsteuer nach diesem Modell fließen der Bodenrichtwert und die Grundstücksfläche sowie eine pauschal ermittelte Nettokaltmiete für das Gebäude mit ein. Auch die Art der Immobilie und das Alter spielen eine Rolle. Zum anderen steht es den Ländern offen, eigene Modelle gesetzlich zu regeln. Unberührt vom Berechnungsmodell ist das Hebesatzrecht der Kommunen. Sie wenden einen Hebesatz auf die Grundsteuermessbeträge an – und legen damit letztlich die Höhe der Grundsteuer fest.

Weitere Meldungen

Die Aufnahme zeigt das Atomkraftwerk in Fessenheim in Frankreich.
  • Kernkraft

Stellungnahme zu KKW Fessenheim

Justizministerin Marion Gentges hält am Pult des Bundesrates eine Rede.
  • Justiz

Identität von Vertrauenspersonen schützen

Rinder mit Kälbern auf der Weide
  • Landwirtschaft

Milchwirtschaft nicht zusätzlich belasten

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Wirtschaft

Land treibt Bürokratieabbau voran

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Startup BW

Acht Finanzierungszusagen für junge Unternehmen

Screenshot LEP-Portal
  • Landesentwicklung

Mitwirken am Landesentwicklungsplan

Lothar Mattes
  • Verwaltung

Neuer Leiter beim Finanzamt Freudenstadt

Eine Spritze liegt auf einem Impfpass.
  • Gesundheit

Europäische Impfwoche sensibilisiert für Bedeutung von Impfungen

  • Hochschulen

Werbekampagne für MINT-Studierende startet

Ministerpräsident Winfried Kretschmann bei seiner Rede
  • Wohnen und Bauen

Zwölf Projekte für bezahlbares Wohnen und innovatives Bauen

Die Bewohner einer Wohngemeinschaft für Senioren unterhalten sich. (Foto: © dpa)
  • Quartiersimpulse

660.000 Euro für Quartiers-Projekte

Schloss Mannheim
  • Schlösser und Gärten

Neue digitale Angebote für Schlösser

Ministerialdirektorin Leonie Dirks steht vor Transfermobil und übergibt Fahrzeugschlüssel an Prof. Dr. Daniel Buhr vom Landeskompetenzzentrum Pflege & Digitalisierung.
  • Digitalisierung

Transfermobil bringt Pflege-Innovationen ins Land

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
  • Innovation

InnovationCamp künftig an drei Standorten

Wengenviertel in Ulm
  • Städtebauförderung

235 Millionen Euro für Städtebaumaßnahmen

Enforcement Trailer der Polizei Baden-Württemberg zur Geschwindigkeitskontrolle.
  • Verkehrssicherheit

Bilanz der Geschwindigkeits­kontrollwoche

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
  • Europawahl

34 Parteien zur Europawahl zugelassen

Ministerin besucht Hannover Messe 2024
  • Industrie

Hoffmeister-Kraut besucht Hannover Messe

Eröffnungsfeier Animated Week Stuttgart
  • Kunst und Kultur

Erste „Stuttgart Animated Week“ eröffnet

Gruppenbild vor dem baden-württembergischen Gemeinschaftsstand auf der Hannover Messe 2024
  • Wirtschaft

Kretschmann besucht Hannover Messe

Aussicht vom Schönbergturm bei Reutlingen.
  • Ländlicher Raum

Studie zur Wirtschaftsentwicklung im Ländlichen Raum

Gruppenbild mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (vorne, Mitte) und den Ordensprätendentinnen und Ordensprätendenten
  • Auszeichnung

Verdienstorden des Landes an 22 verdiente Persönlichkeiten

Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. (Foto: © dpa)
  • Rettungsdienst

Neufassung des Rettungsdienstgesetzes auf den Weg gebracht

Zwei Polizeibeamte bei einer Streife.
  • Sicherheit

Positive Bilanz beim siebten länderübergreifenden Sicherheitstag

Deutscher Pavillon auf der Kunstbiennale Venedig 2024
  • Kunst und Kultur

Deutscher Pavillon auf der Biennale Venedig eröffnet