Gesundheit

Aktionstag Glücksspielsucht

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Eine Hand wirft Geld in einen Spielautomaten in einer Spielhalle.

Am kommenden Mittwoch findet zum neunten Mal der bundesweite Aktionstag gegen Glücksspielsucht statt. Auch in Baden-Württemberg regen Suchtberatungsstellen und kommunale Suchtbeauftragte in den Stadt- und Landkreisen die Auseinandersetzung mit dem Thema an.

Am Aktionstag Glücksspielsucht am Mittwoch, 25. September, werden den Menschen mit lokalen Aktionen und Veranstaltungen die weitreichenden persönlichen und gesellschaftlichen Konsequenzen aufgezeigt, die exzessives Spielverhalten zur Folge haben kann. Das Sozialministerium und das Landesgesundheitsamt (LGA) stellen hierfür mit Unterstützung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) den Akteuren wie den Landratsämtern mit den kommunalen Suchtbeauftragten in den Städten und Gemeinden Materialien und Give-Aways bereit, die beim LGA bestellt werden können.

Aktionstag sensibilisiert für Gefahr der Glücksspielsucht

Aktuelle Schätzungen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung gehen davon aus, dass mehr als eine halbe Million Menschen in Deutschland ein problematisches oder pathologisches Glücksspielverhalten aufweisen. „Der Aktionstag Glücksspielsucht spielt nicht nur eine wichtige Rolle, um Betroffene und Gefährdete sowie deren Angehörige anzusprechen, er zielt auch darauf, die Präsenz des Themas in der Öffentlichkeit zu erhöhen, um damit verbundene Stigmata zu beseitigen und der Suchtentstehung vorzubeugen“, sagte Sozial- und Gesundheitsminister Minister Manne Lucha.

„Rund 75 Prozent der deutschen Bevölkerung nimmt mindestens einmal im Leben an einem Glücksspiel teil. Es ist wichtig, diese Menschen von Beginn an auf das hohe Suchtpotenzial von Glücksspielen hinzuweisen. Der Aktionstag sensibilisiert Menschen für die Gefahr der Glücksspielsucht und macht auf vorhandene Hilfsangebote für Betroffene und Angehörige aufmerksam“, betonte Minister Lucha zum Aktionstag Glücksspielsucht.

Mehrsprachiger Internetauftritt informiert über Glücksspiele und Hilfs- und Beratungsangebote

Mit dieser Absicht wurde auch die Kampagne „Spielverderber – die Sucht verdirbt mehr als nur das Spiel“ vom Sozialministerium und dem Landesgesundheitsamt im Jahr 2009 ins Leben gerufen, die auf die Aufklärung der Bevölkerung hinsichtlich der Glücksspielsucht zielt. „Wir haben unter anderem die Internetseite Spaß statt Sucht eingerichtet, die sich schwerpunktmäßig an junge Menschen und deren Eltern richtet und in den Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Russisch und Türkisch verfügbar ist. Sie informiert über die verschiedenen Glücksspiele und die damit verbundenen Risiken, die rechtlichen Grundlagen sowie Hilfsmöglichkeiten und Beratungsinstitutionen“, erklärte die Präsidentin des Landesgesundheitsamtes, Dr. Karlin Stark. „Neben den Informationen online und den Hilfs- und Beratungsmöglichkeiten vor Ort können sich von Glücksspielsucht Betroffene von der BZgA unter der kostenlosen Rufnummer 0800 / 1 37 27 00 persönlich und anonym beraten lassen. Auch dort erfahren sie, welche Hilfsangebote es Ort gibt“, betont Dr. Stark.

Glücksspiel kann zu problematischem Verhalten bis hin zu einer Suchtentwicklung führen

Als Glücksspiele werden Spiele mit Geldeinsatz bezeichnet, bei denen der Spielerfolg in erster Linie vom Zufall bestimmt und nicht von der Kompetenz oder dem Wissen der Teilnehmenden abhängig ist. Hierzu zählen beispielsweise Lotterien, Geldspielautomaten, sowie Sportwetten und Glücksspielangebote in der Spielbank oder im Internet.

Laut einer Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zum Glücksspielverhalten in Deutschland haben 37,3 Prozent der Befragten im Alter von 16 bis 70 Jahren in den vergangenen zwölf Monaten mindestens an einem der erhobenen Glücksspiele teilgenommen. Dabei variieren die Zahlen in Bezug auf die einzelnen Glücksspiele deutlich. Mit 22,6 Prozent ist vor allem die Teilnahme an der Lotterie „Lotto 6 aus 49“ weit verbreitet. An Geldspielautomaten in Gaststätten und Spielhallen spielten beispielsweise 2,6 Prozent der Befragten. Insgesamt spielen mehr Männer als Frauen Glücksspiele.

Für die meisten Menschen bleibt Glücksspiel ohne negative Folgen. Dennoch kommt es immer wieder zu problematischem Verhalten bis hin zu einer Suchtentwicklung. Für Betroffene und ihre Angehörigen kann dann das Glücksspiel den Alltag bestimmen. Betroffene sind stark vom Glücksspiel eingenommen, spielen mit immer höheren Einsätzen oder versuchen, erlittene Verluste durch erneutes Glücksspiel auszugleichen. Bei keiner anderen Abhängigkeitserkrankung ist das Risiko der Verschuldung und Verarmung so hoch wie bei der Glücksspielsucht. Auch die Familien der Betroffenen werden von den Folgen der Sucht getroffen. Arbeitslosigkeit, Verlust der Wohnung, Brüche in Beziehungen und in der Familie sind mögliche Folgen einer Glücksspielsucht.

Weitere Meldungen

Städtebauliche Erneuerung Ühlingen
Städtebau

Ortsmitte in Ühlingen-Birkendorf erfolgreich saniert

Fertiggestellter Neubau Besigheimer Straße 14 / Gartenstraße 23-25 in Hessigheim
Städtebau

Ortsmitte in Hessigheim erfolgreich saniert

Städtebauliche Erneuerung Geigersbühl: Forum der Generationen
Städtebau

Städtebaumaßnahme in Großbettlingen abgeschlossen

Ministerin Nicole Razavi besucht den Tabakschopf in Neuried-Schutterzell
Denkmalpflege

Erfolgsprogramm „Wohnen im Denkmal“ wird neu aufgelegt

Eine Frau isst in einer Kantine zum Mittag. (Foto: © dpa)
Ernährung

Modellprojekt für Bio-Verpflegung in Klinik-Kantinen

Jugendliche sitzen vor einem Laptop. (Foto: © dpa)
Jugendpolitik

Jugendstudie 2024 veröffentlicht

Eine auf Demenzkranke spezialisierte Pflegerin begleitet eine ältere Frau.
Pflege

Gemeinsame Lösung für Mitwirkung in Pflegeheimen

Eine Frau schreibt das Wort „Dialekt“ auf eine Tafel (Bild: © Daniel Karmann/dpa)
Ländlicher Raum

Auf Zeitreise mit neuem Podcast „DialektLand BW“

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 8. April 2025

Auf Einladung von Bauministerin Nicole Razavi MdL haben auf der Netzwerkkonferenz Baukultur am 7. April 2025 im Stuttgarter Haus der Wirtschaft rund 370 Experten, Praktiker und Entscheider über Wege für mehr Bezahlbarkeit im Bauen und Wohnen diskutiert
Baukultur

Konferenz nimmt bezahlbare Baukultur in den Blick

Gruppenbild mit Teilnehmerinnen und Teilnehmern sowie Ehrengästen von Jugend debattiert
Schule

Finalisten des Wettbewerbs „Jugend debattiert“ stehen fest

Im Rosengarten im Park der Villa Reitzenstein spielt eine Band vor Publikum.
Parköffnungen

Kulturprogramm 2025 im Park der Villa Reitzenstein

Dr. Ricarda Bons (links) und Justizministerin Marion Gentges (rechts)
Justiz

Bundesverdienstkreuz an Dr. Ricarda Bons verliehen

Jugendliche mit Abstimmungskarten in einem Saal
Jugendliche

Erfolgreicher Jugendkongress auf der Bodensee-Konferenz

Die Staatsrätin für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, Barbara Bosch (links), und Prof. Dr. Bernd Kühlmuß (rechts) mit der Urkunde.
Auszeichnung

Bundesverdienstkreuz für Prof. Dr. Bernd Kühlmuß