Kultur

Land stärkt Freie Darstellende Künste

Baden-Württemberg richtet die Förderung der Freien Darstellenden Künste neu aus. Ab November 2025 erhält der Landesverband zusätzlich 190.000 Euro.

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Tanz-Aufführung im Nationaltheater Mannheim
Symbolbild

Das Land Baden-Württemberg richtet die Förderung der Freien Darstellenden Künste neu aus. Grundlage ist eine umfassende Evaluation des Landesverbands Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg e. V. (LaFT BW), die das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst beauftragt hat.

„Die Freie Szene ist zentraler Bestandteil der kulturellen Vielfalt in the LÄND. Wir stärken sie langfristig, bauen Bürokratie ab, indem wir Verfahren vereinfachen und machen die Lebens- und Schaffensrealität von Künstlerinnen und Künstlern zur Grundlage unserer Förderung“, sagte Kunststaatssekretär Arne Braun bei der Übergabe des Evaluationsberichts in Stuttgart.

Förderung steht auf drei Säulen

Die Evaluation zeigt: Die bestehende Förderung ist wirksam – sie braucht aber flexiblere Strukturen. Künftig sollen drei Säulen die Förderung tragen: mehrjährige Förderung, ergebnisoffene Förderung von Künstlerinnen und Künstlern und breitenwirksame Zuschussförderung. Damit können künftig sowohl künstlerische Produktionen als auch Netzwerkarbeit und Strukturen gezielt unterstützt werden.

Staatssekretär Arne Braun betonte: „Wir geben der Kunst Planungssicherheit und dadurch größere kreative Freiheit. Wir wissen, dass Künstlerinnen und Künstler Zeit, Raum und Vertrauen brauchen – und der Bericht gibt uns wertvolle Hinweise dafür, wie wir das erreichen können.“ 

„Wirksame Förderprogramme brauchen eine wirksame, zukunftssichere Verwaltungsstruktur mit gesicherten finanziellen Ressourcen und Personal“, so Eva-A. Maj, Geschäftsführerin des LaFT BW. „Gemeinsam mit dem Land wollen wir bei nachhaltiger Förderung eine Vorreiterrolle einnehmen.“

Mehr Sicherheit durch langfristige Unterstützung

„Gerade in Zeiten enger kommunaler Kassen braucht es eine starke und langfristige Unterstützung des Landes, damit die Vielfalt der Darstellenden Künste in Baden-Württemberg aufrechterhalten werden kann. Es braucht Fördermöglichkeiten, die ergebnisoffenes und kontinuierliches Arbeiten bestärken und die Bildung von Netzwerken ermöglichen.“, so Luise Leschick, Laura Heinecke, Ricarda Walter, Andreas Jendrusch und Florian Kaiser, die den Vorstand des LaFT stellen.

Auch Madeline Ritter, Künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin von Bureau Ritter gUG und beratende Expertin der Evaluation, betont: „Wie gelingt nachhaltiges Wirtschaften? Für Künstlerinnen und Künstler ist das eine existenzielle Frage. Kulturelle Wirkung braucht Planungssicherheit – und damit mehrjährige Förderzyklen und deutlich größere Budgets. Diese Evaluation liefert der Politik die Grundlage, jetzt mutig besser und nachhaltiger zu fördern!“

Die Evaluation, die zwischen März 2024 und Juli 2025 von der EVALAG (Evaluationsagentur Baden-Württemberg) durchgeführt wurde, empfiehlt, erfolgreiche Verfahren beizubehalten und zugleich Hürden abzubauen. Im Dialog zwischen Ministerium, LaFT BW, der Evaluationsagentur und dem Berliner Kulturbüro Bureau Ritter entstand so ein tragfähiges Konzept für die Zukunft der Freien Szene.

Die Freien Darstellenden Künste leisten kulturelle Grundversorgung – in Städten und im ländlichen Raum, für jedes Alter. 94 Prozent der befragten Künstlerinnen und Künstler betonen die Bedeutung der Landesförderung. Mit der Neuaufstellung der Programme setzt das Land ein klares Zeichen: „Kunst braucht Verlässlichkeit – und die bekommt sie jetzt“, betonte Arne Braun.

LaFT BW e. V

Der Landesverbands Freie Tanz- und Theaterschaffende Baden-Württemberg e. V. (LaFT BW) mit Sitz in Baden-Baden ist seit 1991 die zentrale Interessenvertretung der Freien Tanz- und Theaterschaffenden im Land. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördert die Arbeit des Verbands institutionell und finanziert seine Geschäftsstelle mit rund 350.000 Euro jährlich. 2025 stehen insgesamt rund 1,5 Millionen Euro für die Projektförderung der Freien Szene zur Verfügung. Pro Jahr werden damit rund 160 Projekte ermöglicht.

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