Kunst und Kultur

Landespreis für Bildende Kunst 2025 geht an Nevin Aladağ

Die Künstlerin Nevin Aladağ erhält den Landespreis für Bildende Kunst 2025 für ihr künstlerisches Wirken zu Themen wie Herkunft und Identität.

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Nevin Aladağ

Der Landespreis für Bildende Kunst 2025 geht an die Künstlerin Nevin Aladağ. Die mit 25.000 Euro verbundene Auszeichnung würdigt ihr künstlerisches Wirken zu Themen wie Herkunft und Identität. Die in Stuttgart aufgewachsene Bildhauerin, Installations- und Performancekünstlerin Nevin Aladağ genießt derzeit international einen herausragenden Ruf. Kunststaatssekretär Arne Braun sagte: „Nevin Aladağ gilt als Wegbereiterin neuer künstlerischer Positionen, sie ist eine der einflussreichsten Künstlerinnen des Landes. Immer wieder schafft sie es, das Publikum durch Perspektivwechsel und Vielseitigkeit zu überraschen. Skulpturen, Installationen, Fotografien oder Performance – ihr Stil ist einzigartig. Ihre Arbeiten sind fröhlich, einladend, machen durch ihren integrierenden Charakter eines sichtbar: Unterschiedlichste Kulturen können zusammenwachsen, Menschen zueinander finden.“

Preisverleihung am 20. Juli 2025 in Bernau

Die Preisverleihung ist für den 20. Juli 2025 in Bernau im Schwarzwald geplant. Die Staatliche Kunsthalle Karlsruhe kuratiert und organisiert gemeinsam mit dem Hans-Thoma-Kunstmuseum Bernau aus Anlass der Preisverleihung im Auftrag des Ministeriums eine Ausstellung mit Werken der Künstlerin. Zur Ausstellung im Hans-Thoma-Kunstmuseum erscheint eine Publikation.

Kombination verschiedener Kulturen

Die Jury sprach den Landespreis für Bildende Kunst 2025 einer Künstlerin zu, die „durch ihre multidisziplinäre Arbeit in den Bereichen Performance, Video, Skulptur und Sound den Einfluss verschiedener Kulturen kombiniert“. Auf diese Weise schaffe Nevin Aladağ eine „Transferleistung in gesellschaftliche Identitäten“. Weiter heißt es in der Begründung: „In ihren Arbeiten sind es oftmals die Betrachtenden, die das Kunstwerk aktivieren, wodurch die Künstlerin ihr Publikum in ihre Kunst miteinbezieht und soziale Konstruktionen mit künstlerischen Ideen vereint. Dafür nutzt Nevin Aladağ Muster und Ornamentik, um Verschiedenheit und Zugehörigkeit gleichermaßen zum Ausdruck zu bringen. Neben der visuellen Erfahrbarkeit ihrer Werke spielen der Sound und die Musik eine große Rolle. Sie verwebt zahlreiche Materialien, von Teppichen bis Sounderfahrungen zu einem Gesamterlebnis.“

Entscheidung durch sechs Jurymitglieder

Mitglieder der vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg einberufenen Jury unter Vorsitz von Staatssekretär Arne Braun waren:

Herr Alexander Schönemann, Bürgermeister der Gemeinde Bernau und Frau Margret Köpfer, Direktorin des Hans-Thoma-Kunstmuseums, nahmen mit beratender Stimme teil.

Nevin Aladağ

Nevin Aladağ wurde 1972 in Van in der Türkei geboren. Sie ist ab ihrem ersten Lebensjahr in Stuttgart aufgewachsen und nach ihrem Studium bei Olaf Metzel an der Akademie für bildende Künste in München ihrer Heimatstadt Stuttgart und dem Land Baden-Württemberg über eine rege Ausstellungstätigkeit verbunden geblieben. Die Verbindung zu Stuttgart zeigt sich in besonderer Weise in ihrer Videoarbeit „Traces“ von 2015, die eine Hommage an die Stadt ist. Seit 2002 lebt und arbeitet Aladağ in Berlin. Fragen nach Herkunft und Identität sind zentrale Aspekte ihres künstlerischen Schaffens. Ausstellungen, Aufnahme ihrer Arbeiten in Museen dieser Welt, Auszeichnungen und Ehrungen begleiteten ihren bisherigen erfolgreichen künstlerischen Weg. Seit 2020 ist sie Professorin für Skulptur in Bewegung an der Hochschule für Bildende Künste in Dresden.

Nevin Aladağ ist eine renommierte Bildhauerin, Installations- und Performancekünstlerin, die stark intermedial arbeitet, so fließen häufig Klangelemente und Musik in ihre Arbeiten ein. Ornamente und Textilien unterschiedlichster Herkunft verarbeitet sie zu neuen Werken und beleuchtet so Begriffe wie Tradition und Herkunft. Damit sind die Themen ihres Arbeitens hochaktuell und gesellschaftsrelevant. Ihre Kunst wurde mehrfach auf internationalen Ausstellungen gezeigt, unter anderem war sie 2017 auf der Biennale in Venedig, sowie auf der Documenta 14 vertreten. 2021/2022 richtete das Museum Villa Stuck in München eine umfangreiche Einzelausstellung zum Werk der Künstlerin aus. Nevin Aladağ wurde schon mehrfach für ihr Schaffen ausgezeichnet. Zuletzt erhielt sie 2017 den elften Ernst Rietschel Kunstpreis der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden/Albertinum. Ihre jüngste Einzelausstellung „Interlocking“ wurde im Frühjahr 2024 im Max Ernst Museum Brühl gezeigt.

Arbeiten von Nevin Aladağ sind in internationalen Sammlungen vertreten, unter anderem in der Pinakothek der Moderne, München; Kunstmuseum Stuttgart; Neue Nationalgalerie, Berlin; Sammlung für zeitgenössische Kunst der Bundesrepublik Deutschland, Bonn; SFMoma San Francisco; Museum Tinguely, Basel; Centre Pompidou, Paris; Thyssen-Bornemisza Art Contemporary, Wien; K11 Art Foundation, Shanghai und Hong Kong und demnächst auch in der Staatlichen Kunsthalle Karlsruhe.

Landespreis für Bildende Kunst wird 2025 erstmals verliehen

Mit dem Landespreis für Bildende Kunst zeichnet das Land Baden-Württemberg Künstlerinnen und Künstler aus, deren Schaffen einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung der neueren Kunst mit überregionaler Anerkennung darstellt, eine Weiterentwicklung auf höchstem Niveau zu erwarten ist, oder die bereits ein anerkanntes Lebenswerk aufweisen. Die Preisträgerinnen und Preisträger müssen in Baden-Württemberg geboren sein oder einen Schwerpunkt ihres künstlerischen Schaffens in Baden-Württemberg haben. Der Landespreis für Bildende Kunst wird 2025 erstmals verliehen. Er tritt an die Stelle des Hans-Thoma-Preises, der letztmals 2023 verliehen worden ist. Der mit 25.000 Euro verbundene Landespreis für Bildende Kunst wird alle zwei Jahre traditionell in der Gemeinde Bernau im Südschwarzwald vergeben und ist mit der Ausrichtung einer Preisträgerausstellung verbunden.

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