Wirtschaftsstandort

Hier ist Wirtschaft daheim

Baden-Württemberg zählt zu den führenden Wirtschaftsregionen in Europa: mit Weltkonzernen, Mittelständern, hoher Innovationskraft und geringer Arbeitslosigkeit.

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Arbeiter bei der Produktion von Motorenteilen (© Bosch)

Mit der Industrialisierung begann der wirtschaftliche Aufstieg von Baden-Württemberg. Der Übergang von der Agrar- zur Industriegesellschaft ging zwar langsamer voran als in anderen deutschen Gebieten – in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts nahm allerdings die Industrialisierung Fahrt auf und der Strukturwandel beschleunigte sich. In den vergangenen Jahrzehnten seit Gründung des Landes haben sich die Lebensverhältnisse und die Wirtschaftsstruktur rasant und nachhaltig entwickelt.

Industrieriesen und starker Mittelstand

Wir sind ein industrie- und exportintensives Land mit bekannten Industrieriesen von Weltruf wie Daimler, Bosch oder IBM Deutschland. Die Wirtschaftsstruktur ist allerdings von zahlreichen mittelständischen Unternehmen geprägt, die oft weltweiter Marktführer in ihren jeweiligen Produktsegmenten sind. Dem Wachstum in den wissensintensiven Dienstleistungsbranchen mit engen Verknüpfungen zum produzierenden Gewerbe kommt eine hohe Bedeutung für die wirtschaftliche Entwicklung in Baden-Württemberg zu.

Im Land, in dem das Automobil erfunden wurde, entfallen heute rund 30 Prozent der Industrieumsätze auf die Leitbranche Fahrzeugbau mit ihren vielen Zulieferern, dicht gefolgt vom Maschinen- und Anlagenbau (rund 21 Prozent) und der Metall- und Elektroindustrie (rund 10 respektive 11 Prozent). Ebenfalls wichtige Rollen spielen die chemische, die pharmazeutische und die optische Industrie.

Starke Wirtschaftskraft

Nach Angaben des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg zählen mit Stuttgart, Karlsruhe und Tübingen drei Regierungsbezirke im Land zu den Regionen Europas mit der höchsten Wirtschaftskraft. Hierzu rechnet das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat) jene Regionen, deren BIP je Einwohner unter Berücksichtigung der jeweiligen Kaufkraft den EU-Durchschnitt um mindestens 25 Prozent überschreitet.

Land der Tüftler

Der Südwesten ist die Innovationsregion Nummer eins in Europa. Nirgendwo in Europa wird so intensiv an neuen Produkten und Verfahren getüftelt wie im deutschen Südwesten. Hier werden 5,8 Prozent des Bruttoinlandprodukts in Forschung und Entwicklung investiert. Das ist bundesweit mit Abstand ein Spitzenwert. Auch beim Innovationsindex liegt Baden-Württemberg im europäischen Vergleich der 90 EU-Regionen mit deutlichem Vorsprung auf dem ersten Platz.

Diese Investitionen zahlen sich aus: Bei den Patentanmeldungen bezogen auf die Bevölkerungszahl liegt Baden-Württemberg im Europavergleich auf dem zweiten Platz. Zudem verfügt das Land über zahlreiche Einrichtungen der Spitzenforschung. Hierzu zählen unter anderem die Institute der Max-Planck-Gesellschaft, das Deutsche Krebsforschungszentrum in Heidelberg, das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt Stuttgart, das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg sowie die Institute der Fraunhofer Gesellschaft.

Qualifizierte Köpfe – unser bestes Kapital

Die Unternehmen profitieren vom hervorragenden Angebot an sehr gut qualifizierten Fach- und Führungskräften, von einer Forschungslandschaft auf Weltniveau und einer modernen Infrastruktur. Fast nirgendwo gelingt jungen Menschen nach dem Abschluss eines Studiums oder einer Berufsausbildung der Einstieg in das Berufsleben so rasch wie hier im Südwesten. Die Leistungsstärke der Menschen und der Unternehmen hat bei uns Tradition.

Das alles führt dazu, dass wir in Baden-Württemberg nicht nur überdurchschnittliche Wachstumsraten und eine hohe Arbeitsproduktivität verzeichnen, sondern auch eine anhaltend niedrige Arbeitslosenquote haben. Während der Anteil der Frauen und Männer im Alter zwischen 15 und 65 Jahren, die einer Erwerbstätigkeit nachgehen, in Baden-Württemberg sehr weit über dem EU-Durchschnitt liegt, gilt für die Zahl und Quote der Arbeitslosen genau das Gegenteil: Innerhalb Deutschlands konkurrieren Baden-Württemberg und Bayern ständig um die geringste Extern: Arbeitslosenquote (Öffnet in neuem Fenster), die regelmäßig weit unter dem gesamtdeutschen und europäischen Durchschnitt liegt.

Made in Baden-Württemberg – weltweit gefragt

Produkte made in Baden-Württemberg sind weltweit gefragt. Die starken Außenhandelsverflechtungen werden anhand der Exportquote deutlich: die liegt im Verarbeitenden Gewerbe bei über 50 Prozent – wobei Leitbranchen wie der Fahrzeug- und Maschinenbau jeweils noch weit darüber liegen. Unter den Flächenländern Deutschlands sind wir bei den Exporten je Einwohner das führende Exportland.

Vor allem mittelständische Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten bilden in Baden-Württemberg mit 99 Prozent aller Betriebe das Rückgrat der Wirtschaft. Allein in diesem Segment beherbergt der Südwesten über 100 sogenannte Hidden Champions – also mittelständische Weltmarktführer, die hoch spezialisierte technologische Produkte entwickeln und damit den globalen Markt bedienen.

Grüne Technologien weisen die Zukunft

Die zentralen Wachstumsbereiche der baden-württembergischen Wirtschaft reichen über klassische Branchen- und Sektorenfelder hinaus und bieten gute Innovationspotentiale. Dazu zählen grüne Technologien, alternative Antriebe und grüner Wasserstoff, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, Gesundheitswirtschaft und Quantentechnologien.

Hier gibt es heute schon ein engmaschiges Netz von Forschungseinrichtungen und zahlreiche Extern: Cluster (Öffnet in neuem Fenster) aus forschenden und produzierenden Einrichtungen – ob in den Großräumen Stuttgart und Karlsruhe, in den Regionen entlang des Rheins, im Heilbronner Unterland, in Oberschwaben oder der Region Hohenlohe.

Mit ihrem Fokus auf Ressourceneffizienz, umweltverträgliche Materialien und nachhaltige Produktionsweisen arbeiten die baden-württembergischen Unternehmen mit Hochdruck daran, in den Leitindustrien der Zukunft eine Vorreiterrolle einzunehmen. Denn in Zeiten schwindender fossiler Energieträger und natürlicher Ressourcen und den daraus resultierenden steigenden Energiekosten und Rohstoffpreisen sind die von unseren Betrieben entwickelten und produzierten Innovationen, Technologien und Produkte sehr gefragt.

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