Neujahrsempfang

Natur ist Lebensgrundlage der Menschheit

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Ministerpräsident Winfried Kretschmann (r.) spricht beim Neujahrsempfang der Landesregierung zu den Gästen

Der Neujahrsempfang der Landesregierung stand in diesem Jahr unter dem Motto „Natur und Umwelt“. Ministerpräsident Winfried Kretschmann zeigte sich besorgt über den Rückgang der Tier- und Pflanzenarten. Für die Landesregierung seien der Erhalt und die Förderung der biologischen Vielfalt zentrale Anliegen.

„Baden-Württemberg ist Lebensraum für rund 50.000 Tier- und Pflanzenarten, 40 Prozent davon sind mittlerweile gefährdet. Dieser Rückgang ist besorgniserregend“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann beim Neujahrsempfang der Landesregierung im Neuen Schloss in Stuttgart. In diesem Jahr fand der Empfang thematisch unter dem Motto „Natur und Umwelt“ statt. Eingeladen waren Vertreterinnen und Vertreter der Natur- und Umweltverbände sowie aus dem Bereich Land- und Forstwirtschaft im Land, darunter zahlreiche Ehrenamtliche.

Erhalt und die Förderung der biologischen Vielfalt zentrale Anliegen

Die Ursachen für den Rückgang der Tier- und Pflanzenarten seien vielfältig und reichten vom Flächenverbrauch, über die Versiegelung der Landschaft, bis zur land- und forstwirtschaftlichen Nutzung. „Für die Landesregierung sind der Erhalt und die Förderung der biologischen Vielfalt zentrale Anliegen. Die Natur ist unsere Lebensgrundlage, auch zu Beginn des hochtechnisierten 21. Jahrhunderts. Sie zu erhalten ist eine Generationenaufgabe, die wir anpacken müssen. Gerade deshalb ist es wichtig, dass es Menschen gibt, die sich für den Schutz der Natur einsetzen“, so der Ministerpräsident. Eine Antwort der Landesregierung auf das Artensterben sei das bundesweit einmalige „Sonderprogramm zur Stärkung der biologischen Vielfalt“. Dieses Gemeinschaftsprojekt von Umwelt- und Landwirtschaftsministerium stelle die Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Land- sowie Forstwirtschaft ins Zentrum. Für die Jahre 2018 und 2019 stünden 36 Millionen Euro bereit, um Maßnahmen in diesen Bereichen umzusetzen. Außerdem werde ein umfangreiches Monitoring durchgeführt, um verlässliche Zahlen über das qualitative und quantitative Vorkommen, etwa von Insekten, zu erhalten.

Naturschutz ist Daueraufgabe und existenzielle Zukunftsfrage

Darüber hinaus wurde und werde der Naturschutz in der Fläche durch die schrittweise Erhöhung der finanziellen Mittel für den Naturschutz auf 90 Millionen Euro bis zum Ende der Legislaturperiode gestärkt. Die Schaffung von rund 250 zusätzlichen Stellen in der Umwelt- und Naturschutzverwaltung, insbesondere auf Ebene der Regierungspräsidien und Landratsämter, sei ein weiterer wichtiger Baustein.

Wichtig sei zudem, ein engmaschiges Netz an Flächen zu erhalten, auf denen biologische Vielfalt zu Hause ist. „Da kann man ruhig im Kleinen vor der Haustüre anfangen“, sagte Ministerpräsident Kretschmann und nannte die angepflanzten Wildblumen im Park des Regierungssitzes und die bereits zum Inventar gehörenden Bienenstöcke. Als große Projekte der Landesregierung führte er auch den Nationalpark Schwarzwald und die Biosphärengebiete Schwarzwald und Schwäbische Alb an, die ein wichtiges Zeichen für Biodiversität setzten.

„Der Naturschutz ist eine Daueraufgabe und existenzielle Zukunftsfrage. Diese Aufgabe können wir als Regierung nicht alleine lösen, vielmehr handelt es sich um eine Verpflichtung für uns alle“, betonte der Ministerpräsident. „Dafür kann jeder etwas tun und wir sollten Multiplikatoren sein.“

Mediathek: Bilder zum Herunterladen

Weitere Meldungen

Ein Mann hält in Stuttgart den Zapfhahn einer Wasserstofftankstelle an den Stutzen eines Wasserstoffautos.
Wasserstoff

Land fördert Entwicklung von Wasserstoff-Lkw

Beim Landschaftstreffen Schwarzwald ziehen Teilnehmer der Gruppe «Trommgesellenzunft Munderkingen e.V.» bei einem Umzug durch die Innenstadt von Offenburg.
Straßenverkehr

Neuer Leitfaden für Fastnachts­veranstaltungen

Green Bond BW
Finanzmarkt

Vierte Grüne Anleihe des Landes

Delegation aus Baden-Württemberg in Schottland mit Ministerin Petra Olschowski
Forschung

Olschowski auf Delegationsreise in Schottland

Stromabnehmer eines Zuges.
Schienenverkehr

Schweiz unterstützt Ausbau der Hochrhein-Strecke

Der Gesetzentwurf zur Neuordnung des Abfallrechts sieht unter anderem den verstärkten Einsatz von Recycling-Baustoffen, etwa R-Beton, vor.
Zirkuläres Bauen

Land veröffentlicht Leitfaden zum zirkulären Bauen

Symbolbild Elektro-LKW (Bild: © picture alliance/Britta Pedersen/zb/dpa)
Elektromobilität

Anschub für elektrische Lastwagen und Infrastruktur

Photon
Innovation

Land entwickelt Regional­förderung strategisch weiter

Visualisierung Gebäude Cyber Valley Tübingen
Forschung

Spatenstich für Innovations­zentrum Cyber Valley 2

Eine Mitarbeiterin der Firma Lütze fertigt Bauteile für elektronische Steuerungen für Schienenfahrzeuge.
Wirtschaft

Gutachten „Masterplan Mittel­stand Baden-Württemberg“

Blick ins Labor, Ersatzneubau INF 272 für die Chemischen Institute an der Universität Heidelberg
Forschung

Ersatzneubau an Universität Heidelberg übergeben

Eine Rentnerin steht neben einem Sehbehinderten, der eine Blindenbinde trägt. (Foto: dpa)
Inklusion

Alltagshindernisse abbauen und Barrierefreiheit herstellen

Wappen von Baden-Württemberg auf dem Ärmel einer Polizeiuniform. (Bild: Innenministerium Baden-Württemberg)
Dienstunfall

Höhere Unfallentschädigung für Landesbeamte

Brennelemente-Zwischenlager Philippsburg
Meldepflichtiges Ereignis

Vorfall im Brennelement­zwischenlager Philippsburg

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 22. Oktober 2024