Frauen

Mentorinnen-Programm für Migrantinnen zum Berufseinstieg

Lesezeit: 3 Minuten
  • Teilen
  •  
Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)

Mit einem Mentorinnen-Programm unterstützt das Land Migrantinnen bei der Integration in den Arbeitsmarkt. Landesweit begleiten die „Kontaktstellen Frau und Beruf“ im Rahmen des Mentorings Frauen mit Migrationshintergrund. Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau stellt hierfür 100.000 Euro zur Verfügung.

Das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg startet ein Mentorinnen-Programm für Frauen mit Migrationshintergrund und geflüchtete Frauen. Ziel des neuen Programms ist es, Migrantinnen besser in den Arbeitsmarkt zu integrieren. „Wir brauchen mehr Frauen mit Migrationsgeschichte, die erfolgreich den Einstieg und Aufstieg in der Arbeitswelt meistern und damit auch Vorbild sind. Die Südwestwirtschaft hat einen großen Fachkräftebedarf, der in den kommenden Jahren noch weiter anwachsen wird. Unser neues Programm unterstützt Migrantinnen dabei, sich in der Arbeitswelt zu orientieren und ihren beruflichen Weg zu gehen“, gab Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut bekannt.

Landesweit werden an allen zwölf „Kontaktstellen Frau und Beruf“ im Rahmen des Mentorings Frauen mit Migrationshintergrund begleitet. Dafür stellt das Ministerium rund 100.000 Euro zur Verfügung. Das Mentorinnen-Programm ist ein zusätzliches Angebot der „Kontaktstellen Frau und Beruf“ und ergänzt die bisherigen Maßnahmen und Angebote in Baden-Württemberg. Das Projekt ist auf ein Jahr angelegt und wird extern evaluiert.

Tipps, Kontakte und Einblicke in die Berufswelt

Im Rahmen des Mentorings unterstützt eine beruflich erfahrene Mentorin ihre Mentee mit ihrem Wissen und ihren Kontakten bei der Berufswegplanung und beim Aufbau eigener Netzwerke. Dabei werden sowohl die beruflichen Interessen und Qualifikationen der Teilnehmerinnen berücksichtigt als auch die Bedarfe der Wirtschaft, neue Fachkräfte zu gewinnen. Weitere Themen, um die es im Laufe des Mentorings geht, können auch Weiterbildung oder die Vereinbarkeit von Familie und Beruf sein. Die Mentorin gibt wertvolle Tipps und vermittelt Kontakte und Einblicke in die deutsche Berufswelt.

Mentees und Mentorinnen können auch auf die regional bestehenden Angebote der Kontaktstellen zurückgreifen. Bei den Kontaktstellen erhalten Frauen aller Altersgruppen Orientierungsberatung zu beruflichen Fragen. Hierzu gehören berufliche Orientierung, Wiedereinstieg, Aufstieg, Existenzgründung und Weiterbildung. Die Kontaktstellen bieten darüber hinaus Veranstaltungen, Seminare, Vernetzungsangebote und Projekte in den verschiedenen Themenfeldern an. Dabei arbeiten sie eng mit Wirtschaftsorganisationen, Weiterbildungsträgern, Arbeitsagenturen und Unternehmen zusammen.

Wer kann am Mentoring-Programm teilnehmen?

Als Mentee können sich Frauen mit Migrationshintergrund bewerben, die aufgrund ihres Aufenthaltsstatus einen Zugang zum deutschen Arbeitsmarkt haben und über eine berufliche Qualifikation verfügen. Außerdem sollten sie mindestens über Deutschkenntnisse auf dem B1-Sprachniveau verfügen und bereits erste Schritte zur Orientierung am Arbeitsmarkt unternommen haben. Als Mentorinnen können sich berufstätige Frauen – möglichst mit eigenem Migrationshintergrund – beteiligen, die mindestens zwei Jahre Erfahrung im Job mitbringen.

Das Engagement der Mentorinnen erfolgt ehrenamtlich. Auch die Mentorinnen profitieren von diesem Programm: Sie bauen ihre sozialen und kommunikativen Kompetenzen und ihr Netzwerk aus und bekommen neue Impulse für ihre eigene berufliche Laufbahn. Der Mentoring-Prozess ist auf etwa sechs bis acht Monate angelegt. Weitere Informationen zum Programm sind regional über die Kontaktstellen Frau und Beruf erhältlich.

Weitere Informationen

Das vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg geförderte „Landesprogramm Kontaktstellen Frau und Beruf“ leistet seit 1994 einen wichtigen Beitrag zur Erschließung des Fachkräftepotenzials von Frauen und zur Förderung der Gleichstellung von Frauen im Beruf. Die Service- und Koordinierungsstelle des Landesprogramms übernimmt die Koordinierung des Mentorinnen-Programms.

Weitere Meldungen

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Tag der Arbeit

Hoffmeister-Kraut betont Bedeutung der Sozialpartnerschaft

Schülerinnen und Schüler melden sich in einer Klasse.
Integration

Land macht Druck beim Thema Integration

Cover der 2. Staffel: SpätzlesPress - Der Baden-Württemberg-Podcast aus Berlin. Rechts die Illustration eine Löwen, der Kopfhörer im LÄND-Shape hat und vor sich ein Mikrofon, das an den Funkturm am Alexanderplatz in Berlin erinnert
Der Baden-Württemberg Podcast aus Berlin

SpätzlesPress #7: Wer ist „Wir”? Gemeinsam Gesellschaft gestalten

von links nach rechts: Migrationsstaatssekretär Siegfried Lorek, Präsident des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge Dr. Hans-Eckhard Sommer und Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges
Justiz

Mehr Rückführungen in 2024 auf Westbalkan

Eine muslimische Einwanderin sitzt mit anderen Personen am Tisch und schaut sich während des Englischunterrichts Blätter mit Grammatikaufgaben an.
Migration

20 Projekte für Frauen mit Zuwanderungsgeschichte

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
Fachkräfte

Landesagentur für die Zuwanderung von Fachkräften startet

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
Frau und Beruf

Mentorinnen-Programm für Migrantinnen startet

Ausbilderin mit Lehrling
Berufsorientierung

Praktikumswochen starten am 31. März

Eine Pflegekraft hilft einer alten Frau beim Trinken aus einem Becher in einem Seniorenheim (Bild: Patrick Pleul / dpa)
Pflegestatistik 2023

Starker Zuwachs an Pflegebedürftigen im Land

Fachkräfte Allianz Sitzung 2025 Look21
Arbeit

Fachkräfteallianz Baden-Württemberg tagt erneut

von links nach rechts: Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz, Prorektor der Hochschule für Polizei Baden-Württemberg Prof. Dr. Berthold Kastner und Staatssekretär Thomas Blenke.
Polizei

Neuer Prorektor für die Hochschule für Polizei

Eine Mitarbeiterin des Landwirtschaftlichen Zentrums Baden-Württemberg in Aulendorf hockt im Stall von neben mehreren Kühen.
Weiterbildung

Land und Ostalbkreis starten Landwirtschaft 4.0

Innenminister Thomas Strobl hat die Verabschiedung der fertig augebildeten Polizistinnen und Polizisten in Wertheim besucht.
Polizei

Verstärkung für die Polizei

Ein Ausbilder erklärt in einem Techniklabor jugendlichen Auszubildenden etwas.
Berufliche Ausbildung

Ausbildungsbündnis setzt auf berufliche Orientierung

Landeserstaufnahmeeinrichtung Freiburg
Migration

Informationsangebot zur Erstaufnahme Geflüchteter erweitert