Auch nach Baden-Württemberg kommen immer mehr Flüchtlinge. Um sie unterzubringen, gehen an diesem Wochenende in Freiburg und Sasbachwalden (Ortenaukreis) zwei weitere Erstaufnahmestellen in Betrieb. Dort sollen mindestens 800 Flüchtlinge unterkommen.
Die bedarfsorientierte Erstaufnahmeeinrichtung (BEA) in Freiburg (Gelände der Polizeiakademie) wird am Samstag, 5. September 2015, die ersten Flüchtlinge aufnehmen. In den vergangenen Wochen hat dort das Regierungspräsidium Freiburg mehrere winterfeste Zelte aufgestellt. Insgesamt sind es zwei Unterbringungszelte und ein Verpflegungs- und Aufenthaltszelt sowie Container für die Verwaltung, die Krankenstation und den Sanitärbereich. Mindestens 500 Menschen wird das Land in der Freiburger Erstaufnahmeeinrichtung unterbringen. Da die Polizeiakademie in Freiburg zur Jahresmitte 2016 aufgelöst wird, plant das Land, dort danach eine reguläre Landeserstaufnahmeeinrichtung (LEA) aufzubauen.
Das Regierungspräsidium Freiburg nimmt zudem am Wochenende (5./6. September 2015) eine weitere Erstaufnahmeeinrichtung in Sasbachwalden (Ortenaukreis) mit zunächst 300 Personen in Betrieb. Dabei handelt es sich um das ehemalige „Bel Air Hotel“.
Die BEA in Tübingen wird nicht so schnell eröffnet werden können wie geplant. Das Regierungspräsidium Tübingen errichtet dort auf einem landeseigenen Grundstück neben dem Landratsamt (Mühlbachäcker) eine Erstaufnahmeeinrichtung für mindestens 500 Personen. Geplant ist eine Unterkunft in Form von winterfesten Leichtbauhallen. Das Regierungspräsidium hat mehrere Anbieter aufgefordert, sich an der Ausschreibung zu beteiligen. Die Beauftragung soll in den kommenden zwei Wochen erfolgen. Allerdings haben die angeschriebenen Hersteller bereits zurückgemeldet, dass bei der gegenwärtig hohen Nachfrage nach Hallen, Zelten und Containern die Lieferzeit fünf bis sechs Monate beträgt. Die in Tübingen erforderlichen Erschließungsmaßnahmen laufen bereits.
Um die LEA in Ellwangen zu entlasten, werden von dort weitere Personen auf andere Erstaufnahmeeinrichtungen verteilt. In Stuttgart ist das Land weiterhin auf der Suche nach einer geeigneten Liegenschaft für eine Erstaufnahmeeinrichtung.
Zur Entlastung der hohen Zugangssituation in Bayern hat Baden-Württemberg 200 Flüchtlinge übernommen, die in München gestrandet waren. Die Menschen kamen unter anderem in der Erstaufnahmeeinrichtung in der Sigmaringer Graf-Stauffenberg-Kaserne unter.