Landwirtschaft

Tag der Milch

Junge streichelt Kuh

Seit Herbst 2014 befindet sich der Milchmarkt anhaltend in einer schwierigen Situation. Ursachen sind die stark gestiegene Milcherzeugung weltweit, eine nachlassende Nachfrage aus China und der russische Importstopp. Seit dem Wegfall der Milchquote im April 2015 hat sich die Situation weiter verschlechtert.

„Eine Politik, die allein auf Weltmarkt und Verdrängung setzt, entzieht vielen bäuerlichen Milchviehbetrieben die Existenzgrundlage. Die Milchproduktion in bäuerlichen Familienbetrieben ist jedoch in vielen Regionen Baden-Württembergs oft die einzige ökonomisch tragfähige Grundlage für eine flächendeckende Landbewirtschaftung und den Erhalt des Dauergrünlands. Nach dem Wegfall der Milchquote brauchen wir umso dringender ein wirksames Sicherheitsnetz auf EU-Ebene für die Milchbäuerinnen und Milchbauern. Bisher hat sich die Bundesregierung für den ungebremsten Markt und gegen die Milchbauern ausgesprochen – mit dem Erfolg, dass der Milchpreis nun einen besorgniserregenden Stand erreicht hat. Wir sehen die CDU-geführte Bundesregierung in der Pflicht, sich auf EU-Ebene endlich im Sinne der Milchbauern einzusetzen“, sagte der Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, zum Tag der Milch.

Dringend notwendig sei jetzt endlich die Überprüfung des bestehenden Sicherheitsnetzes auf EU-Ebene und dessen Anpassung, sofern das Niveau die gestiegenen Produktionskosten nicht mehr angemessen berücksichtigt. „Es muss jetzt darum gehen, langfristig wirkende Sicherheitssysteme aufzubauen, um Preisstürze wie zuletzt 2009 zu verhindern. Ein solches Sicherheitsnetz muss dann greifen, wenn der Milchpreis dramatisch fällt“, so Bonde.

Kriseninstrumente können jedoch in der Regel nur die schlimmsten Auswirkungen von Marktkrisen vermeiden. „Wichtig ist eine Entwicklung hin zu einer nachhaltigeren, wirtschaftlich stabilen Milchwirtschaft, die den Fokus auf die Chancen in kaufkräftigen Qualitätsmärkten legt. Die mittelständische Milchviehwirtschaft setzt oft auf Qualität und Spezialitäten – gerade auch im Süden Deutschlands. So lassen sich auch bäuerliche Strukturen zukunftsfest aufstellen“, sagte Bonde. Dafür sei die Stellung der Erzeuger zu verbessern, auch um die von der Gesellschaft geforderten Aspekte wie Umwelt- und Tierschutz stärker im Wertschöpfungsprozess zu verankern.

Milchwirtschaft im Land

Baden-Württemberg unterstützt die mittelständischen Milchvieh-Familienbetriebe und die Milchwirtschaft mit einem breiten Maßnahmenpaket: beispielsweise durch die neu ausgerichteten Förderprogramme im Förderprogramm für Agrarumwelt, Klimaschutz und Tierwohl (FAKT), die Investitionsförderung unter besonderer Berücksichtigung des Tierschutzes und der Umwelt sowie für den Aufbau weiterer Standbeine, das Maßnahmenbündel zur Unterstützung des Öko-Landbaus im Rahmen des Aktionsplans „Bio aus Baden-Württemberg“ und die Ausgleichszulage.

In Baden-Württemberg halten knapp 8.700 Milchviehbetriebe rund 350.000 Milchkühe (November 2014). Sie liefern etwa 2,3 Millionen Tonnen Milch an milchwirtschaftliche Unternehmen. Die Strukturen der Milchviehhaltung in Baden-Württemberg sind vielfältig. Jeweils etwa ein Drittel der Betriebe hält bis zu 20 Kühe, 20 bis 50 Kühe und mehr als 50 Kühe. Insbesondere in den naturräumlich benachteiligten Regionen sind kleinbetriebliche Strukturen verbreitet. Die Milchvieh- und Rinderhaltung ist die mit Abstand wichtigste Form der wirtschaftlichen Nutzung und Pflege der rund 550.000 Hektar Dauergrünland des Landes. Die in der Fläche vorhandenen Milchviehbetriebe mit den vor- und nachgelagerten Bereichen bilden ein wichtiges Rückgrat für einen lebendigen, touristisch attraktiven und wirtschaftlich starken Ländlichen Raum.

Weitere Meldungen

Die Waldbox
  • Forst

Waldpädagogikangebot „Die Waldbox“

Symbolbild: Ein kleines Rehkitz liegt regungslos in einem Maisfeld. (Bild: picture alliance/Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa)
  • Tierschutz

Drohnen retten Rehkitze vor dem Mähtod

Maimarkt Mannheim
  • Verbraucherschutz

Mannheimer Maimarkt eröffnet

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Wolf tötet Schafe in Rudersberg

Rinder mit Kälbern auf der Weide
  • Landwirtschaft

Milchwirtschaft nicht zusätzlich belasten

Eine Frau isst in einer Kantine zum Mittag. (Foto: © dpa)
  • Ernährung

Mehr regionales Bio in Gemeinschaftsverpflegung

Streuobstwiese
  • Streuobst

Streuobstpreis Baden-Württemberg verliehen

Team Wald
  • Forst

Zukunft des Forstberufs

Nadelbäume ragen bei Seebach am Ruhestein in den Himmel. (Bild: picture alliance/Uli Deck/dpa)
  • Forst

Internationaler Tag des Baumes

Asiatische Hornisse (Vespa velutina nigrithorax)
  • Artenschutz

Asiatische Hornisse breitet sich weiter aus

Erdbeeren auf einem Wochenmarkt (Foto: © dpa)
  • Landwirtschaft

Erdbeersaison eröffnet

Eine Kuh und ein Kalb laufen über einen Feldweg
  • Tierschutz

Fördermittel für Rinder-Schutz

Hunde im Tierheim. (Bild: Norbert Försterling / dpa)
  • Tierschutz

Land fördert Neubau eines Tierheims in Bad Mergentheim

Schweine
  • Tierhaltung

Nachhaltige und regionale Selbstversorgung mit Schweinefleisch

Ein Traktor mäht  in Stuttgart eine Wiese, im Hintergrund sieht man den Fernsehturm. (Bild: dpa)
  • Landwirtschaft

Zeitnahe Zahlung ausstehen­der Fördergelder für Landwirte

Unterer Stammabschnitt der Großvatertanne im ehemaligen Bannwald Wilder See in der Kernzone des Nationalparks Schwarzwald
  • Nationalpark Schwarzwald

Verhandlungen zum Tausch von Waldflächen

Ein Wolf sitzt im Erlebnispark Tripsdrill in einem Gehege. (Foto: dpa)
  • Wolf

Aufnahmen zeigen Wolf im Landkreis Böblingen

Feldweg
  • Ländlicher Raum

Land fördert Flurneuordnungen im Neckar-Odenwald-Kreis

Ein Winzer schüttet Trollinger-Trauben in einen großen Behälter. (Foto: dpa)
  • Weine

Sechs Sommerweine ausgezeichnet

Isabel Kling und Grit Puchan
  • Personalie

Neue Ministerialdirektorin im Ministerium Ländlicher Raum

Spargel, Kartoffeln und Sauce Hollandaise auf einem Teller
  • Ernährung

Ostern feiern mit regionalen Produkten

Wissenschaftsministerin Petra Olschowski (rechts) unterhält sich während eines Besuchs der Universität Stuttgart mit Stella Asmanidou (links), Doktorandin im 3R-US-Netzwerk.
  • Tierschutz und Forschung

Weniger Tierversuche in der Biomedizin

Gefärbte Eier stehen in einer Palette (Foto: © dpa)
  • Tierschutz

Tierschutz an Ostern

Weiblicher Luchs Finja auf dem Weg in ihre neue Heimat, den Nordschwarzwald
  • Tierschutz

Erste Luchskatze hat sich ihren neuen Lebensraum erschlossen

Nadelbäume ragen bei Seebach am Ruhestein in den Himmel. (Bild: picture alliance/Uli Deck/dpa)
  • Forst

Internationaler Tag des Waldes 2024