Die erneuerbare Energien werden in Baden-Württemberg immer wichtiger: Ihr Anteil an der Bruttostromerzeugung ist im vergangenen Jahr auf nunmehr 23,2 Prozent gestiegen. Zum ersten Mal war die Photovoltaik Spitzenreiter unter den erneuerbaren Energien im Südwesten. Auch die Windenergie wird angesichts vieler Bauanträge für Windkraftanlagen in den nächsten Jahren kräftig wachsen.
Rund 23,2 Prozent des 2014 im Südwesten erzeugten Stroms stammten aus Wind, Sonne, Wasser und Biomasse. Im Vorjahr hatte der Anteil der erneuerbaren Energien an der Bruttostromerzeugung noch 22,4 Prozent betragen. Auch beim Bruttostromverbrauch hat sich die Quote von 17,6 Prozent im Jahr 2013 auf 18,3 Prozent 2014 erhöht. Das ist das Ergebnis einer ersten Abschätzung des Zentrums für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung (ZSW) und des Umweltministeriums.
Dennoch hätten die Erneuerbaren noch viel Luft nach oben, betonte Umweltminister Franz Untersteller. Die Landesregierung werde deshalb den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien auch künftig tatkräftig unterstützen.
Photovoltaik spitze unter den erneuerbaren Energien
Neuer Spitzenreiter unter den erneuerbaren Energien im Land ist die Photovoltaik: Nachdem Sonnenergie schon in den Vorjahren die größten Zuwachsraten verzeichnen konnte, hat sie im Jahr 2014 nochmals um elf Prozent auf jetzt knapp 4,7 erzeugte Terawattstunden zugelegt. „Mit einem Anteil von 7,7 Prozent an der Bruttostromerzeugung hat sie damit erstmals den bisherigen Spitzenreiter bei den Erneuerbaren, die Wasserkraft mit einem Anteil von 7,6 Prozent, auf Platz zwei verdrängt.“ Die Wasserkraft ging witterungsbedingt auf knapp 4,6 Terawattstunden zurück.
Windenergie wird wachsen
Der Anteil der Windenergie an der Bruttostromerzeugung betrug letztes Jahr 1,1 Prozent bei einer installierten Leistung von insgesamt rund 560 Megawatt. „Allerdings sind im letzten Jahr 94 neue Windkraftanlagen mit einer Leistung von über 250 Megawatt genehmigt worden“, betonte Untersteller. Ende 2014 hätten den Genehmigungsbehörden zudem Anträge für etwa 250 weitere Windenergieanlagen mit einer Leistung von rund 700 Megawatt vorgelegen. „Das zeigt mir, dass der Anteil der Windenergie künftig kräftig ansteigen wird“, so Untersteller.
Auch bei der Wärmeerzeugung hat die Bedeutung der erneuerbaren Energien zugenommen – vor allem wegen des weiteren Wachstums bei der Solarthermie. So ist der Anteil der erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch zur Wärmebereitstellung ist somit von 10,5 Prozent (2013) auf rund 10,8 Prozent im Jahr 2014 leicht angewachsen.
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