Pflege

Landesregierung stärkt häusliche Pflege

Eine bessere Unterstützung von hilfe- und pflegebedürftigen Menschen sowie eine stärkere Entlastung pflegender Angehöriger hat sich die Landesregierung auf die Fahnen geschrieben. Deshalb stellt sie für die Förderung von ambulanten Angeboten zur Betreuung von Pflegebedürftigen und Demenzkranken in 2012 insgesamt 2,2 Mio. Euro und damit 700.000 Euro mehr als bisher zur Verfügung. „Alle Menschen, die auf Unterstützung angewiesen sind, sollen so lange, so selbstbestimmt und so würdevoll wie möglich zuhause leben können“, begründete Sozialministerin Katrin Altpeter ihr Engagement bei der Eröffnung der Messe „Reha und Pflege“ am Dienstag (22. Mai) in Stuttgart. Gute Pflege in den eigenen vier Wänden gelinge am besten durch ein enges Zusammenspiel von professionellen Angeboten, bürgerschaftlichem Engagement und der Unterstützung von Familie und Freunden, so die Ministerin.

In Baden-Württemberg steigt die Zahl der Pflegebedürftigen in den nächsten 20 Jahren nach einer Prognose des Statistischen Landesamtes von rund 250.000 auf rund 350.000 Menschen. Im gleichen Zeitraum nimmt der Bedarf an Pflegekräften von knapp 100.000 auf etwa 190.000 Personen zu. Trotz dieser Zahlen seien Pflege und vor allem selbst pflegebedürftig zu werden Themen, mit denen sich viele Menschen nicht gerne auseinandersetzten, so die Ministerin. „Erst wenn die eigene Familie betroffen ist, kommen die Fragen nach einer qualitätsorientierten Pflege und qualifiziertem Personal“, erklärte Altpeter.

Professionelle Pflegeangebote sind in Baden-Württemberg bereits flächendeckend vorhanden. Altpeter will jedoch auch bürgerschaftlich organisierte Initiativen in der Pflege stärken. Zwar gebe es in 43 von 44 Stadt- und Landkreisen Betreuungsgruppen und häusliche Betreuungsdienste, die sich vorwiegend um Demenzkranke kümmerten, betonte die Ministerin. Darüber hinaus setzt Altpeter auf den Ausbau von Seniorennetzwerken, deren Mitglieder die Pflegebedürftigen beispielsweise beim Spaziergang oder beim Gang zum Arzt begleiten. Gemeinsam mit den Kommunen und den Pflegekassen will das Land Pflegebegleiter-Initiativen einrichten, die als Anlaufstelle für pflegende Angehörige dienen sollen.

Dem Fachkräftemangel in der Pflege will die Ministerin mit einer Informations- und Werbekampagne entgegentreten. Damit sollen mehr Menschen für einen Beruf in der Pflege interessiert und gewonnen werden. Die Ministerin wies auf die vielfältigen Qualifikations- und Entwicklungsmöglichkeiten im Pflegebereich hin. „Jeder kann entsprechend seinen individuellen Fähigkeiten und Bildungsabschlüssen in einem Pflegeberuf arbeiten und sich und sich berufsbegleitend weiterbilden.“ Altpeter appellierte an die Arbeitgeber, mit den Pflegekräften von Beginn an umsichtig umzugehen. Pflegende dürften durch ihre Arbeit am Ende nicht selbst krank oder gar pflegebedürftig werden.

Scharf kritisierte Altpeter das geplante Pflege-Neuausrichtungs-Gesetz der Bundesregierung. Mit den teilweise höheren Leistungen für Menschen mit Demenz enthalte es zwar Maßnahmen, die in die richtige Richtung gingen, es fehle jedoch an einem Gesamtkonzept für die Zukunft der Pflege.  „Die Bundesregierung weicht den notwendigen politischen Entscheidungen, insbesondere zur Finanzierung eines zukunftsfähigen Leistungssystems und der Umsetzung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffes aus“, erklärte die Ministerin. Baden-Württemberg setze sich auf Bundesebene für eine zeitnahe Einführung eines neuen Pflegebedürftigkeitsbegriffs ein, der die Einschränkungen der Alltagskompetenz ausreichend würdige.

Quelle:

Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren

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