Nach lediglich neun Monaten Sanierung erfolgte nun die Verkehrsfreigabe für die L 249 Sirchinger Steige. Diese musste nach Hangrutschen durch Starkregen im Juni 2013 erneuert werden.
Winfried Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur, hat die L 249 Sirchinger Steige nach nur neunmonatiger Sanierungsphase wieder für den Verkehr freigegeben. Durch Starkregen war es im Juni 2013 dort zu massiven Hangrutschungen gekommen. „Ich freue mich, dass wir die Bauarbeiten so schnell abschließen konnten“, sagte Hermann und danke allen Beteiligten für ihr Engagement.
Aufgrund der Bedeutung der Verkehrsachse waren umgehend nach dem Entstehen der Straßenschäden 2013 Gutachten und Planungen in Angriff genommen worden, sodass bereits im November 2013 der Baubeginn erfolgen konnte. Dank der günstigen Witterungsverhältnisse des vergangenen Winters konnten die Bauarbeiten nahezu unbeeinträchtigt auch in den Wintermonaten mit Hochdruck ausgeführt werden. Zudem wurde zeitweise im Zweischichtbetrieb gearbeitet, um die Bauzeit so gering wie möglich zu halten und die Verkehrsfreigabe planmäßig noch in den Sommerferien zu ermöglichen, so dass die L 249 Sirchinger Steige insbesondere vom Schülerverkehr im neuen Schuljahr wieder uneingeschränkt befahrbar ist.
In die Sanierungsmaßnahme wurden insgesamt rund sechs Millionen Euro investiert. Die eigentlichen Hochwasserschäden werden vom Bund über eine sogenannte Hochwasseraufbauhilfe abgegolten. Für die Bauarbeiten war eine Vollsperrung des etwa 3,5 Kilometer langen Streckenabschnitts zwischen Bad Urach und Sirchingen notwendig, die gleichzeitig für umfassende Sanierungsmaßnahmen in diesem Streckenabschnitt genutzt wurde.
Neben der Beseitigung der Rutschungen wurden während der Vollsperrung Setzungen und Schadstellen auf der talseitigen Fahrbahnhälfte mit einem neuen Unterbau und einer neuen Tragschicht grundhaft saniert. Zusätzlich wurden die Entwässerungseinrichtungen, Bordsteine und auf einer Länge von etwa drei Kilometern die Schutzplanken erneuert. Im Zuge der Sanierung erhielt die Sirchinger Steige auf einer Fläche von rund 23.000 Quadratmetern eine neue Fahrbahndecke. Rund 25.000 Qubikmeter Erdmassen wurden bewegt, 17.000 Tonnen Schotter und rund 3.000 Qubikmeter Beton eingebaut. Die bestehende Fahrbahnbreite von rund 6 bis 6,50 Meter wurde bei der Sanierung beibehalten. Die Vollsperrung wurde auch dazu genutzt, um umfangreiche Felssicherungsarbeiten oberhalb der Steige zu leisten und Steinschlagschutznetze anzubringen und somit die Verkehrssicherheit für die VerkehrsteilnehmerInnen zu erhöhen.
Hintergrund: Erhaltungsmanagement Baden-Württemberg
Die dauerhafte Sicherung und Gewährleistung nachhaltiger Mobilität ist ein wichtiges Ziel der Landesregierung. Die Sanierung und der Erhalt des bestehenden Straßennetzes stehen dabei für die Landesregierung im Vordergrund. Aufgrund der in den letzten Jahren stetigen Verschlechterung des Straßen-zustandes vor allem der Landesstraßen in Baden-Württemberg hat die grün-rote Landesregierung mit dem Vier-Säulen-Modell das Ziel formuliert, eine deutliche Verbesserung der Straßen herbeizuführen. Das Vier-Säulen-Modell beinhaltet die Verstärkung und Verstetigung der Erhaltungsmittel, den nachhaltigen Einsatz der Haushaltsmittel durch Mittelverteilung nach objektiven Kriterien, die Erprobung neuartiger, kostengünstiger und umweltfreundlicher Bauverfahren und eine Kostenreduzierung durch Stan-dardanpassung.
In Anbetracht der festgestellten Zustandsverschlechterungen ist es erforderlich, künftig deutlich mehr Ressourcen im Bereich der Erhaltung einzusetzen. Für die Landesstraßen hat eine gutachterliche Abschätzung einen jährlichen Bedarf von rund 80 Millionen Euro zur Beibehaltung des Zustandes des Landesstraßennetzes ergeben. Um eine Verbesserung zu erreichen, sind jährlich mindestens 100 Millionen Euro notwendig. Die Landesregierung hat in diesem Jahr die Erhaltungsmittel auf insgesamt 125 Millionen Euro verstärkt, so dass nach Abzug der Rückzahlungen für das von der Vorgängerregierung aufgelegte Landesinfrastrukturprogramm in Höhe von 23,3 Millionen Euro insgesamt 101,7 Millionen Euro zur Verfügung stehen.