Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer unterzeichnete gemeinsam mit der Internationalen Schule für Holocaust-Studien in Yad Vashem, dem Südwestdeutschen Lehrerinnen- und Lehrerverband für historische, politische und ökonomische Bildung (SWL) und der Landeszentrale für politische Bildung (LpB) eine Kooperationsvereinbarung, in der regelmäßige Fortbildungen für Lehrkräfte zum Unterrichtsthema Holocaust vereinbart wurden. „Die grauenhaften Verbrechen der Nazi-Zeit dürfen nicht in Vergessenheit geraten. Die Schule hat eine besondere Verantwortung, wenn es um die Erinnerung geht“, betonte die Ministerin. In den Bildungsplänen nehme das Thema bereits einen wichtigen Platz ein, aber die aktuellen Fälle rechter Gewalt zeigten, wie wichtig die Aufarbeitung der Vergangenheit sei. Mit der Internationalen Schule für Holocaust-Studien in Yad Vashem habe das Land einen idealen Partner gefunden, um mit neuen Impulsen die pädagogische Umsetzung des Themas Holocaust an den Schulen zu optimieren. „Die Internationale Schule für Holocaust-Studien setzt Maßstäbe bei der Entwicklung von Unterrichtsmaterialien“, sagte Warminski-Leitheußer.
Die Ministerin lobte die bisherige gemeinsame Arbeit der Kooperationspartner und bedankte sich beim Südwestdeutschen Lehrerinnen- und Lehrerverband und der Landeszentrale für politische Bildung für deren großes Engagement. Die nun unterzeichnete Vereinbarung sorge für Kontinuität. So soll es gemeinsame Lehrerfortbildungen geben zu folgenden Themen: „Jüdisches Leben vor, während und nach dem Holocaust“, „Umgang mit Augenzeugenberichten“ und „Gedenkstättenpädagogik“. Zudem sollen Informationen und Materialien zum Unterrichtsthema Holocaust ausgetauscht werden. Geplant sind auch gegenseitige Schulbesuche zwischen Israel und Deutschland.
„Durch die Auseinandersetzung mit der Geschichte aus unterschiedlichen Perspektiven gelingt es, ein Verständnis für die verschiedenen Erinnerungskulturen zu erzeugen“, sagte Prof. Roland Wolf, Vorsitzender des Südwestdeutschen Lehrerinnen- und Lehrerverbands für historische, politische und ökonomische Bildung. Auf diese Weise werde das gegenseitige Verstehen gefördert. Wolf betonte: „Das pädagogische Angebot aus Yad Vashem ermöglicht authentische Einblicke, wie der Holocaust aus jüdischer und israelischer Perspektive erlebt wurde und was er für Spuren hinterlassen hat.“ Dabei werde das jüdische Leben nicht nur aus der Opferperspektive wahrgenommen, sondern ebenso der Beitrag der Juden zur deutschen Kultur vor und nach dem Holocaust berücksichtigt.
Quelle:
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg