Kriminalität

Jugendkriminalität auf niedrigstem Stand seit 15 Jahren

„Die positive Entwicklung bei der Jugendkriminalität hat sich fortgesetzt“, sagte Innenminister Reinhold Gall anlässlich der Veröffentlichung des Jahresberichtes 2011 zur Jugendkriminalität und Jugendgefährdung des Landeskriminalamtes. Die Zahl der Tatverdächtigen unter 21 Jahren sei im Jahr 2011 gegenüber dem Vorjahr um 4,2 Prozent auf 61.263 und im Zehnjahresvergleich sogar um 14 Prozent (2002: 71.226) gesunken. Damit sei der niedrigste Wert seit 15 Jahren erreicht (1996: 59.639). Gall: „Hier zahlen sich das Engagement der polizeilichen Jugendsachbearbeiter und eine Vielzahl von Projekten in der Prävention aus.“ Zum Vergleich: Gegenüber 2002 stagnierte die Zahl der Jugendlichen, die Zahl der Heranwachsenden zwischen 18 und 21 Jahren hat um 6,5 Prozent zugenommen.

2011 zurückgegangen seien jugendtypische Delikte wie Körperverletzung um -5,4 Prozent auf 13.753, Diebstahl um -8,6 Prozent auf 22.474, Sachbeschädigung um -0,3 Prozent auf 7.258 und Gewaltkriminalität um -6,9 Prozent auf 7.730. Trotz der positiven Entwicklung bleibe Jugendgewalt eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Aus diesem Grund sei auch in Zukunft eine wirkungsvolle Kriminal- und Gewaltprävention zwingend erforderlich.

Auch im vergangenen Jahr habe nahezu jeder dritte Jungtäter (31 Prozent) bei Gewalttaten unter Alkoholeinfluss gestanden. Das Förderprogramm „Prävention alkoholbedingter Jugendgewalt“, das von der Baden-Württemberg-Stiftung mit einer Million Euro gefördert werde, greife dieses Problem gezielt auf. „Landesweit werden 26 Projekte unterstützt, die gewalt- und suchtpräventive Inhalte vereinen. Gleichzeitig wird die örtliche Vernetzung, beispielsweise zwischen Jugendhilfe, kommunalen Suchtbeauftragten, Polizei und Vereinen gefestigt“, so der Innenminister. (Näheres Pressemitteilung vom 7. Oktober 2011)

Ebenfalls mit dem Ziel, Zugang zu gewaltgeneigten Jugendlichen zu erhalten, habe die Polizei die neue Gewaltpräventionskampagne „heimspiel“ gestartet. Deren Kernelement sei ein Medienpaket aus einem Kurzfilm und einem Begleitheft, welches von der außerschulischen Jugendarbeit eingesetzt werde.

Eine kleine Gruppe stark kriminalitätsbelasteter Jugendlicher sei für eine Vielzahl von Gewalttaten verantwortlich. Aus diesem Grund konzentriere sich die Polizei bereits seit mehreren Jahren verstärkt auf diese Mehrfach- und Intensivtäter. Hierzu gehöre auch die frühzeitige Fokussierung auf sogenannte Schwellentäter, um ein Abgleiten in kriminelle Karrieren durch vernetzte Interventionsmaßnahmen zu verhindern. Momentan betreue die Polizei landesweit 367 Schwellentäter (1) und 411 Intensivtäter (2).

Bereits 1999 sei mit dem „Haus des Jugendrechts Stuttgart Bad Cannstatt“ eine bis dato neue Form einer ganzheitlichen und behördenübergreifenden Zusammenarbeit von Polizei, Staatsanwaltschaft, Jugendgericht und Jugendbehörden unter einem Dach geschaffen worden. Die dort gesammelten Erfahrungen seien in die gesamte Jugendsachbearbeitung in Baden-Württemberg übernommen worden. Mit dem „Haus des Jugendrechts Pforzheim Enzkreis“, das zum 6. Februar 2012 den Betrieb aufgenommen habe, werde nun erstmals auch ein Modell für den städtisch-ländlichen Raum erprobt. „Die Polizei in Baden-Württemberg wird auch in Zukunft neue und innovative Maßnahmen zur Verhinderung und Eindämmung der Jugendkriminalität ergreifen“, betonte Innenminister Gall.

Zusatzinformationen:

Der Jahresbericht 2011 Jugendkriminalität und Jugendgefährdung in Baden-Württemberg ist im Internet unter www.polizei-bw.de eingestellt.

Wichtige Links zum Themenbereich:

(1) Stand: 31. Dezember 2011 (Vorjahr: 405 Schwellentäter)
(2) Stand: 31. Dezember 2011 (Vorjahr: 421 Jugendliche Intensivtäter)

Quelle:

Innenministerium Baden-Württemberg

Weitere Meldungen

Die Europafahne weht auf dem Dach der Villa Reitzenstein, dem Amtssitz des Ministerpräsidenten von Baden-Württemberg.
  • Europa

Land startet Europawahlkampagne

  • Innovation

Land fördert Forschung zum Quantencomputing

Ein Mann tippt in einem Büro auf einer Tastatur.
  • Polizei

„Streife im Netz“ zum Schutz von Amts- und Mandatsträgern

Achim Brötel
  • Kommunen

Brötel soll Präsident des Deutschen Landkreistages werden

Symbolbild zur Künstlichen Intelligenz mit einem Prozessor und dem Schriftzug "AI Artificial Intelligence Technology"
  • Innovation

Britisch-deutsches High-Tech-Accelerator-Programm startet

Im Rosengarten im Park der Villa Reitzenstein spielt eine Band vor Publikum.
  • Parköffnungen

Kulturprogramm im Park der Villa Reitzenstein

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Mitte) hält im Landtag von Baden-Württemberg eine Regierungserklärung zum Bildungspaket der Landesregierung.
  • Regierungserklärung

Kretschmann stellt Bildungspaket vor

Ein Kind spielt eine Flöte.
  • Grundschule

Erste musikbetonte Grundschulen zertifiziert

Ein Feldweg schlängelt sich durch eine hügelige Landschaft mit Feldern. Oben links im Bild ist das Logo des Strategiedialogs Landwirtschaft zu sehen.
  • Landwirtschaft

Arbeitsgruppen beim Strategiedialog Landwirtschaft

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 7. Mai 2024

Eine junge Pflegerin zeigt einer älteren Patientin auf dem Tablet medizinische Ergebnisse.
  • Pflege

Land stärkt Digitalisierung in der Pflege

Stuttgart 21 Hbf_innen-Neue_Bahnsteighalle_Bahnsteig_Quelle: DB/plan b_Atelier Peter Wel
  • Stuttgart 21

Stellungnahme zur Stuttgart 21-Klage

Campingplatz (Verkehrsschild)
  • Tourismus

Übernachtungsrekord auf Campingplätzen

Seillagenweinbau
  • Weinbau

Fördersätze im Handarbeitsweinbau erhöht

Gruppenfoto der geehrten Sportler
  • Polizei

Sportlerinnen und Sportler der Polizei geehrt

Streuobstwiese
  • Landwirtschaft

Landesweiter Streuobsttag 2024

Staatssekretär Volker Schebesta sitzt mit Kindern und Auszubildenden des Direkteinstiegs Kita an einem Tisch.
  • Frühkindliche Bildung

Schebesta besucht Auszubil­dende des Direkteinstiegs Kita

Logo „VivelaWir. Grenzenlose Partnerschaft“ auf der Internetseite „VivelaWir“ der Partnerschafts-Konzeption Baden-Württemberg & Frankreich
  • Europa

Dritter Zukunftsdialog Städtepartnerschaften

Straßenbaustelle an der B31 im Schwarzwald (Bild: © dpa).
  • Straßenbau

B29-Sanierung

Bauer füttert Ziegen
  • Landwirtschaft

Entlastung für Landwirte

Portrait von Thomas Rupp
  • Verwaltung

Neue Leitung beim Finanzamt Ehingen

Gut Beraten!
  • Ländlicher Raum

Land fördert innovatives und bürgerschaftliches Engagement

Eine Mutter geht mit einem Kinderwagen über einen Zebrastreifen.
  • Fußverkehr

Attraktive Gehwege und sichere Schulwege

Ein Eckefahne steht auf dem leeren Fußballplatz.
  • Sportstättenbau

18 Millionen Euro für 117 kommunale Sportstätten

Schülerinnen und Schüler heben im Schulunterricht die Hände.
  • Bildung

Koalition bringt großes Bildungspaket auf den Weg