Verkehrssicherheit

Jahresbilanz des Verkehrswarndienstes 2023

Polizeistreife bei Verkehrsunfall

Der Verkehrswarndienst hat im Jahr 2023 mit über 59.000 Verkehrs- und Gefahrenmeldungen so viele Meldungen wie noch nie zuvor abgesetzt. Er warnte unter anderem vor einem Kanu, einem Dixi-Klo, einem Känguru sowie frei laufenden Fasanen und Pfauen auf der Fahrbahn.

„Die Landesmeldestelle für den Verkehrswarndienst ist immer dann gefordert, wenn der Verkehr zum Erliegen kommt oder vor Gefahren im Straßenverkehr gewarnt werden muss. Sie ist Teil des Innenministeriums und 24/7, rund um die Uhr besetzt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Verkehrswarndienstes haben Tag und Nacht ein wachsames Auge auf den Straßenverkehr und verhindern mit ihren Meldungen oftmals größere Unglücke. Alleine im vergangenen Jahr setzte der Verkehrswarndienst 59.305 Verkehrs- und Gefahrenmeldungen ab – das waren über 5.000 mehr als im Vorjahr“, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl anlässlich der Vorstellung der Jahresbilanz 2023.

Der Schwerpunkt der Meldungen betraf nach wie vor die Bundesautobahnen mit 37.618 (2022: 34.426), gefolgt von den Bundesstraßen mit 15.252 (2022: 13.528) sowie den Land-, Kreis- und Gemeindestraßen mit 5.869 (2022: 5.396) Meldungen.

Freitag als verkehrsreichster Tag

Anhand der Auswertung bestätigt sich, dass das Verkehrsaufkommen an Wochenenden deutlich geringer war. Die erfassten Verkehrsereignisse an Sonntagen betrugen lediglich 10,14 Prozent der Wochengesamtmeldungen. Der verkehrsreichste Tag hingegen war der Freitag mit insgesamt 15,81 Prozent.

Negativ-Spitzenreiter in der Kategorie „Verkehrsstörungen“ war wie bereits in den vergangenen Jahren die Autobahn (A) 5, zwischen Karlsruhe und Basel, in jeweils beiden Fahrtrichtungen. Dicht gefolgt von der A8, Stuttgart in Fahrtrichtung Karlsruhe. Die Expertinnen und Experten des Verkehrswarndienstes erläutern, dass das Aufeinandertreffen mehrerer dort eingerichteter Baustellen sowie ein hohes Verkehrsaufkommen die Ursache dafür ist.

Mitte Juli vergangenen Jahres wurde auf der A5 in Fahrtrichtung Karlsruhe, zwischen den Anschlussstellen Heidelberg/Schwetzingen und Kronau, mit circa 28 Kilometern in der Spitze der längste Stau des Jahres 2023 erfasst. Verantwortlich hierfür waren mehrere Verkehrsunfälle in kurzer Zeit.

Rettungsgasse rettet Menschenleben

„Bilden Sie bei stockendem Verkehr oder Stau unbedingt eine Rettungsgasse. Sie erleichtern dadurch den Einsatz- und Rettungskräften ihre Arbeit und helfen, Menschenleben zu retten. Hier können wenige Sekunden entscheidend sein“, erklärte Innenminister Thomas Strobl. Wer keine Rettungsgasse bildet oder sie gar unerlaubt nutzt, begeht einen Verstoß. Dagegen geht die Polizei konsequent vor und setzt hier auch die Dashcam-Systeme in den Streifenwagen ein.

Im Jahr 2023 sanken die Meldungen über Falschfahrerinnen und Falschfahrer leicht von 397 (2022) auf 385, ebenso wie die Anzahl der Verkehrsunfälle in diesem Zusammenhang. Hier waren im letzten Jahr 25 (2022: 33) zu verzeichnen, davon sieben (2022: 16) mit Personenschaden. „Trotz des Rückgangs der Zahlen musste bedauerlicherweise ein Mensch sein Leben lassen“, erklärte Innenminister Thomas Strobl. Es wurden fünf (2022: 23) Personen leicht und sechs (2022: 17) schwer verletzt. Auffallend war die Häufung der Falschfahrenden an Sonntagen, an denen sich 24 Prozent aller Falschfahrten ereigneten.

Die Anzahl auf Bundesautobahnen und Kraftfahrstraßen radelnden Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer sank im Jahr 2023 auf 346 (2022: 409).

Kuriose Gegenstände auf der Fahrbahn

Die Gefahrenmeldungen aufgrund von Gegenständen auf der Fahrbahn nahmen im Jahr 2023 mit insgesamt 28.951 (2022: 26.094) Fällen zu. So wurde beispielsweise vor einem Kanu, einem Stromkasten sowie vor einem Dixi-Klo auf der Fahrbahn gewarnt. Im Januar 2023 ereignete sich im Bereich Karlsruhe ein außergewöhnlicher Verkehrsunfall, bei dem ein Pkw mit einer verloren gegangenen Wohnzimmer-Couch kollidierte. Es verirrten sich aber auch mehrere Kochtöpfe, Pfannen und Kaffeemaschinen auf den Straßen Baden-Württembergs. Ursächlich für Vorfälle dieser Art ist oftmals eine mangelhafte Ladungssicherung. „Eine unzureichend gesicherte Ladung kann sehr schnell zu einer ernsthaften Gefahr für andere Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer werden“, mahnte Innenminister Thomas Strobl und forderte zu einer gewissenhaften Einhaltung der geltenden Regeln zur Sicherung der Ladung im Straßenverkehr auf.

Im Jahr 2023 sorgten auch wieder verschiedene Tiere auf der Fahrbahn für polizeiliche Einsätze. In 3.709 (2022: 3.397) Fällen wurde beispielsweise vor einem entlaufenen Känguru, Fasanen sowie vor Pfauen gewarnt. Im Bereich Karlsruhe waren 600 Schafe entlaufen, die von ihrem Schäfer mit tatkräftiger Unterstützung der Polizei sicher auf ihre Weide zurückgebracht werden konnten. Im Dezember 2023 wurde im Landkreis Konstanz ein Wildzaun durch einen umgestürzten Baum beschädigt. In der Folge beeinträchtigten 60 frei laufende Hirsche über mehrere Stunden den Verkehr der dortigen Landesstraße.

Ein nicht alltäglicher Verkehrsunfall ereignete sich im November 2023 als ein Sattelschlepper mit Auflieger, beladen mit knapp 600 Schweinen, nach einem Fahrfehler umkippte. Die Landesstraße im Landkreis Reutlingen musste für mehrere Stunden gesperrt werden. Bedauerlicherweise verendeten insgesamt 68 Ferkel.

Eine Massenkarambolage am 27. Oktober 2023 auf der Bundesautobahn 81 im Kreis Heilbronn verursachte einen Sachschaden von circa 875.000 Euro. Bei 19 Unfällen innerhalb kürzester Zeit wurden 27 Personen verletzt sowie 82 Fahrzeuge beschädigt. Die Autobahn in Fahrtrichtung Stuttgart war für mehrere Stunden gesperrt, zeitweise bildete sich ein Stau mit einer Länge von mehr als 20 Kilometern.

Landesmeldestelle für den Verkehrswarndienst

Die Landesmeldestelle für den Verkehrswarndienst Baden-Württemberg des Ministeriums des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen ist neben der Veröffentlichung von eigenen Meldungen für die Qualität und Freigabe der von 13 regionalen Polizeipräsidien erstellten Verkehrs- und Gefahrenmeldungen verantwortlich.

Die zentrale Meldestelle im Lagezentrum der Landesregierung leistet damit einen elementaren Beitrag zur Verkehrssicherheit auf den Straßen Baden-Württembergs. Aufgrund eines engen Informationsaustausches mit den angrenzenden Bundesländern und dem benachbarten Ausland ist zudem gewährleistet, dass die Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer auch im Grenzgebiet über länderübergreifende Sachverhalte stets unverzüglich informiert werden.

Sämtliche Informations- und Warnmeldungen werden dabei von den Radiosendern und anderen Plattformen wie beispielsweise der Straßenverkehrszentrale Baden-Württemberg veröffentlicht sowie von Navigationsgeräten verarbeitet.

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