Die vom Wissenschaftsministerium und vom Kultusministerium einberufene Expertenkommission zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung in Baden-Württemberg trifft sich heute in Stuttgart zur zweitägigen Auftaktsitzung. Den Vorsitz des zehnköpfigen Gremiums hat die ehemalige Berliner Schulsenatorin Sybille Volkholz inne. Bis März 2013 soll die Expertenkommission ihre Empfehlungen vorlegen. „Die Ausbildung von Lehrerinnen und Lehrern wird sich grundlegend verändern. Individuelle Lernmethoden und der Umgang mit Heterogenität werden künftig im Mittelpunkt der pädagogischen Konzepte an den Schulen stehen. Die Arbeit der Expertenkommission soll entscheidende Anregungen für die bestmögliche Ausbildung der Lehrerinnen und Lehrer liefern“, sagten Kultusministerin Gabriele Warminski-Leitheußer und Wissenschaftsministerin Theresia Bauer. Auch auf Ebene der Kultusministerkonferenz würden diese Themen derzeit diskutiert. „Die Lernkonzepte der Gemeinschaftsschule werden künftig in der Lehrerbildung eine bedeutende Rolle spielen. Hier gilt es, neue Wege aufzuzeigen.“
Ein zentraler Bestandteil des Auftrags an die Kommission ist zudem die Suche nach Möglichkeiten, wie die Lehramtsausbildung an den Universitäten und den Pädagogischen Hochschulen stärker zusammengeführt werden kann. Auch mit der Umsetzung des Bologna-Prozesses bei der Lehrerbildung soll sich die Kommission befassen. Eine weitere Konkretisierung des Arbeitsauftrags ist Thema der heutigen Auftaktsitzung.
„Wir sind an einer engen Rückkopplung der Arbeit der Kommission mit den Erfahrungen und Ideen aus der Praxis interessiert“, sagten die beiden Ministerinnen. Daher seien in den kommenden zwölf Monaten mehrere begleitende Foren geplant. Das „Forum Lehrerbildung“ am 27. Juni an der Pädagogischen Hochschule Ludwigsburg wird eine erste Gelegenheit zum Austausch mit Vertretern der Hochschulen, der Schulen, der Staatlichen Seminare für Didaktik und Lehrerbildung sowie der Verbände und Beiräte aus dem Bildungsbereich bieten.
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Beim Lehramtsstudium liegen die Zuständigkeiten von Kultusministerium und Wissenschaftsministerium eng beieinander: Das Kultusministerium regelt gemäß Schulgesetz die Ausbildung und Prüfung der angehenden Lehrkräfte, macht also die Vorgaben für die Lehramtsstudiengänge; das Wissenschaftsministerium ist für Aufsicht und Finanzierung der Hochschulen zuständig, die die Lehramtsstudiengänge realisieren.
Die Expertengruppe zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung in Baden-Württemberg wird sich nach der Auftaktsitzung voraussichtlich mindestens alle drei Monate zu einer Arbeitssitzung treffen. Die Empfehlungen der Kommission sollen im März 2013 vorliegen.
Mitglieder der Expertenkommission:
- Sybille Volkholz, Vorsitzende
- Prof. Dr. Drs. h.c. Jürgen Baumert
- Prof. Dr. Wilfried Bos
- Peter Fratton
- Prof. Dr. Cornelia Gräsel
- Prof. Dr. Mareike Kunter
- Prof. Dr. Doris Lemmermöhle
- Prof. Dr. habil. Bernd Ralle
- Prof. Dr. phil. Rolf Werning
- Prof. Dr. phil. Jörg-U. Keßler, Geschäftsführer
Ständige Gäste:
- Prof. Dr. Martin Fix
- Prof. Dr. Dr. h.c. Hans-Jochen Schiewer
- Prof. Dr. Wolfgang Schöberle
Vertreter der Ministerien:
- Dr. Harald Hagmann, MWK
- Prof. Heike Bühler, MWK
- Ulrich Lübke, KM
- Norbert Zeller, KM
Quelle:
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg / Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg