Internet

Baden-Württemberg setzt sich für einheitliche Mindeststandards bei Internetgütesiegeln ein  

„Der Online-Handel nimmt stetig an Bedeutung zu: Mit einem Umsatzvolumen von 26,1 Milliarden Euro im Jahr 2011 und einem Wachstum von 8,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ist er zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig geworden. Aber noch immer haben viele Verbraucherinnen und Verbraucher Bedenken beim Einkauf im Internet – besonders, wenn der Online-Händler seinen Sitz im Ausland hat. Dabei bietet der Einkauf im Netz gerade älteren Menschen, die in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind, ganz neue Möglichkeiten. Aber auch jüngere Verbraucher haben die Möglichkeit, physikalische Distanzen zu überwinden – und per Mausklick beispielsweise in Spanien oder Frankreich einzukaufen“, sagte der baden-württembergische Verbraucherminister Alexander Bonde am Montag bei der Vorstellung einer Studie und einer Broschüre zu Online-Gütesiegeln in Deutschland und Europa beim Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz in Kehl (Ortenaukreis).  

Gütesiegel sind wichtige Wegweiser – wenn sie bekannt sind „Internet-Gütesiegel geben Verbraucherinnen und Verbraucher einen wichtigen Hinweis, welchem Online-Anbieter sie vertrauen können und wo sie problemlos einkaufen können. Voraussetzung hierfür ist aber, dass der Verbraucher über die bestehenden Internetgütesiegel und deren Aussagekraft informiert ist und weiß, welchen Siegeln er trauen kann“, so Bonde. Wofür welches europäische Siegel steht, zeigt eine Broschüre, die aus einer Studie hervorgegangen ist, die das baden-württembergische Verbraucherministerium beim Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz (ZEV) in Auftrag gegeben hat. Hierbei wurden Internetgütesiegel in Deutschland und Europa untersucht. „Wir geben Verbraucherinnen und Verbraucher damit eine praktische Hilfe an die Hand, wenn sie im Internet einkaufen möchten. Die Aussagekraft eines Internet-Gütesiegels ist hier einfach zu erkennen“, betonte der Verbraucherminister. Die Broschüre ist ab sofort im Internet verfügbar. Enthalten sind auch Tipps, wie man überprüfen kann, ob ein Gütesiegel gefälscht ist oder ob der Online-Shop das Siegel zu Recht trägt.  

Mit europaweiten Standards und europäischem Gütesiegel gegen den Wirrwarr „Allein in Deutschland gibt es mehrere Internet-Gütesiegel, in den anderen EU-Staaten kommen noch eine Vielzahl weiterer Gütesiegel hinzu. Was bisher fehlt, sind europaweit gültige Standards, die der Anbieter eines Internetgütesiegels zu erfüllen hat“, fasste Minister Bonde wesentliche Ergebnisse der Studie zusammen. Zwar gebe es in Deutschland einen Katalog der Initiative D21 mit Qualitätsmerkmalen, dem sich einige Gütesiegel unterworfen hätten (www.internet-guetesiegel.de), die meisten Internetgütesiegel in der EU legten aber selbst fest, anhand welcher Kriterien Online-Händler überprüft und auf welcher Grundlage ein Internetgütesiegel vergeben werde. „Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist dies verwirrend, da sie nicht wissen, welche Qualitäts- und Sicherheitsstandards tatsächlich erfüllt sein sollten, wenn ein Online-Händler mit einem Internetgütesiegel wirbt. Außerdem ist bei diesen Händlern dann auch nicht automatisch ein sicherer Einkauf gewährleistet“, betonte Bonde.  

Bonde für Einführung europäischer Mindeststandards bei Internet-Gütesiegeln Im Rahmen der Studie wurde ein Katalog von Kriterien erarbeitet, den die Anbieter von Internetgütesiegeln gewährleisten sollten. „Würde die Europäische Union bestimmte Qualitätsstandards empfehlen oder vorgeben, hätten die Verbraucher berechtigterweise mehr Vertrauen in den Online-Handel. Von einem verstärkten grenzüberschreitenden Online-Handel würde sowohl der gemeinsame Binnenmarkt in der Europäischen Union wie auch der Verbraucher durch mehr Wettbewerb und niedrigere Preise profitieren“, so Bonde.  

Fehlende Transparenz bei vielen Anbietern Bonde forderte die Anbieter von Internetgütesiegeln zu mehr Transparenz im Hinblick auf die gewählten Qualitätskriterien auf: „Bedauerlicherweise haben sich lediglich dreizehn der fünfunddreißig kontaktierten Anbieter von Internet-Gütesiegeln dazu bereit erklärt, an der Studie teilzunehmen. Schließlich leben die Anbieter vom Kundenvertrauen in ihre Gütesiegel“, so Bonde. Die geringe Kooperationsbereitschaft der Siegelanbieter sei ein weiterer Grund dafür, auf EU-Ebene verbindliche Qualitätskriterien festzulegen.  

Das Zentrum für Europäischen Verbraucherschutz berät Verbraucher seit über 19 Jahren in grenzüberschreitenden Fragen. „Das größte Potenzial des Europäischen Binnenmarktes liegt für Verbraucher im Internethandel, der bereits jetzt über zwei Drittel unserer Tätigkeit betrifft“, so Dr. Martine Mérigeau, Vorstand des ZEV. „Unterstützung und Orientierung brauchen Verbraucher nicht nur in der Welt des Online-Handels, sondern auch bei Internet-Gütesiegeln.“

Quelle:

Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg

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