Graues Wetter kann sie nicht abhalten: Zahlreiche Mäschgerle sind am Fastnachtsdienstag in den närrischen Endspurt gestartet. Auch der Ministerpräsident ließ sich in Riedlingen seine Portion Froschkutteln schmecken – bevor am Aschermittwoch Schluss ist mit lustig.
Die Narren im Südwesten haben kurz vor Aschermittwoch noch einmal ausgelassen gefeiert: Viele Mäschgerle waren am Fastnachtsdienstag auf den Straßen unterwegs - während sich Ministerpräsident Winfried Kretschmann in Riedlingen traditionell einen Teller Froschkutteln gönnte. „Super“, befand der Grünen-Politiker die Suppe aus Rinderinnereien. „Noch mehr Masse als sonst.“ Der 66-Jährige kommt seit Jahrzehnten auf Einladung der Narrenzunft Gole in den Kreis Biberach, um mit rund 350 Narren im Rathaussaal gemeinsam zu essen. Das gewöhnungsbedürftige Festmahl gilt als eine der urtümlichsten Narren-Veranstaltungen im Südwesten.
Weniger kulinarisch ging es dagegen in Stuttgart zu: Im Neuen Schloss empfing Innenminister Reinhold Gall als traditioneller Polizist verkleidet die Vertreter der Fastnachtsvereine aus dem Land. Gall nahm dabei in Gedichtform auch seine eigene Politik auf die Schippe: „Ich hoff', ich trag' den richt'gen Kittel, als des Landes erster Narrenbüttel“, sagte er in blauer Uniform mit Pickelhaube und Glocke. Die Polizeireform habe er schließlich für die Fastnachts-Anhänger gemacht, um „mehr Narren auf die Straße“ zu bringen. Durch die Reform sollen nach Angaben des Innenministeriums rund 1.000 zusätzliche Beamte landesweit auf Streife gehen.
Bislang ist die Fastnacht aus Sicht der Polizei im Südwesten auch sehr friedlich verlaufen. „Es gab selbst in den Fastnachtshochburgen keine großen Probleme“, sagte etwa ein Polizeisprecher in Aalen (Ostalbkreis) am Dienstag. Trotz großen Andrangs bei Umzügen und Feiern hätten die Beamten nicht mehr zu tun gehabt, als üblich zu dieser Jahreszeit.
Am Aschermittwoch endet dann das närrische Treiben – und viele Zünfte nehmen tränenreich Abschied von der Fastnacht. In den Hochburgen geben die Narren die Schlüssel der Rathäuser und damit die Macht wieder ab. Dann beginnt die Fastenzeit.
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dpa/lsw