Innenpolitik

Konsequent gegen Gefährder vorgehen

Ein Mitarbeiter des Landeskriminalamts Baden-Württemberg, Abteilung Cyberkriminalität, während der Online-Recherche.

Der Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt hat gezeigt, dass bei der Sicherheitspolitik nachgesteuert werden muss. Die Landesregierung reagiert auf die Erkenntnisse mit ersten Maßnahmen. Oberstes Ziel der Landesregierung ist es dabei, bestmöglich für die Sicherheit der Menschen im Land zu sorgen. Sie konzentriert sich bei ihren Maßnahmen dabei auf Gefährder.

Eine Konsequenz aus dem Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt ist, dass die Sicherheitsbehörden gegen sogenannte Gefährder ein besseres und wirkungsvolleres Instrumentarium braucht. Gefährder sind Personen, die Straftaten von erheblichem Ausmaß begehen können. Deshalb muss dieser Personenkreis stärker, effektiver und gezielter überwacht werden, um schwere und schwerste Straftaten zu verhindern und alles dafür zu tun, dass es erst gar nicht zu einem Anschlag kommt.

Die Landesregierung handelt parallel und konsequent zu den Maßnahmen des Bundes. Die geplanten Änderungen des Polizeigesetzes sollen die Maßnahmen des Bundes ergänzen. „Als Staat ist es unsere erste Aufgabe und Pflicht, für die Sicherheit der Menschen im Land zu sorgen. Darauf ist unser Regierungshandeln uneingeschränkt ausgerichtet. Wir werden dabei besonnen handeln und den Rechtsstaat stärken“, so Ministerpräsident Winfried Kretschmann. Für den Staat bleibe dabei die Balance zwischen der Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger und den Freiheitsrechten der Gesellschaft oberstes Ziel.

Parallel zu den Maßnahmen im Bereich der Telekommunikationsüberwachung prüft die Landesregierung derzeit auch die rechtlichen Voraussetzungen für den Einsatz intelligenter Videoüberwachung an Kriminalitätsschwerpunkten und gefährdeten Objekten. Einen entsprechenden Gesetzentwurf will die Landesregierung bis Mai vorlegen. Ziel ist es, durch intelligente Videoüberwachung nicht nur Straftaten aufzuklären, sondern durch die abschreckende Wirkung auf Kriminelle auch Straftaten zu verhindern.

Darüber hinaus ist vorgesehen, zusätzlich eine Million Euro für die Überwachung von Gefährdern zur Verfügung zu stellen – 800.000 Euro für die Polizei und 200.000 Euro für den Verfassungsschutz.

Zugriff auf Telekommunikationsdaten von Gefährdern ermöglichen

Baden-Württemberg möchte nicht die Vorratsdatenspeicherung einführen – diese wurde bereits 2015 im Telekommunikationsgesetz auf Bundesebene eingeführt. Es geht darum, dass Baden-Württemberg auf Landesebene die gesetzliche Grundlage dafür schafft, dass die Sicherheitsbehörden im Land auf Daten des besagten Personenkreises zugreifen können, die auf Grundlage der Bundesgesetzgebung ohnehin bei den Telekommunikationsunternehmen gespeichert sind. Von den mehr als zehn Millionen Menschen, die in Baden-Württemberg leben, betrifft das nur einen winzigen Bruchteil.  

Denn die Erfahrungen zeigen, Gefährder nutzen Internet-Telefonie, Messengerdienste, E-Mails und andere Soziale Medien regelmäßig zur Vorbereitung schwerster Straftaten. Die Möglichkeiten der Sicherheitsbehörden müssen mit neuen technischen Möglichkeiten des Netzes Schritt halten – etwa auch hinsichtlich verschlüsselter Daten. Die Koalition ist sich einig, dass es gerade im Bereich der Prävention gesetzliche Regelungen für die erforderlichen Ermittlungsmaßnahmen braucht und hat bereits im Rahmen der Koalitionsverhandlungen entsprechende Maßnahmen anvisiert.

Die Landesregierung begrüßt auch die von Bundesinnenminister Thomas de Maizière angekündigten Erleichterungen bei den Voraussetzungen für die Abschiebungshaft. „Wir brauchen gerade beim Thema der Rückführungen eine neue Konsequenz. In Baden-Württemberg sind wir hier auf einem guten Weg. Wer ausreisepflichtig ist, muss auch in sein Heimatland zurückgeführt werden. Gerade bei Gefährdern ist es wichtig, dass der Bund jetzt einen neuen Haftgrund zur besseren Durchsetzung der Ausreise prüft und damit den Ländern die notwendige Rechtgrundlage gibt“, so Innenminister Strobl.

Pressemitteilung

Pressemitteilung des Bundesministeriums des Innern

Quelle:

/red

Weitere Meldungen

Minister Peter Hauk (Vierter von links) auf der Verbraucherschutzministerkonferenz 2024 zusammen mit den anderen Ministerinnen und Ministern
  • Verbraucherschutz

Versicherungspflicht für Elementarschäden gefordert

Ein Landwirt geht über ein überschwemmtes Wintergerstenfeld.
  • Landwirtschaft

Maßnahmen zur Hochwasser-Nachsorge

Innenminister Thomas Strobl (rechts) und Beate Bube (links), Präsidentin des Landesamtes für Verfassungsschutz Baden-Württemberg, halten im Landtag bei der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts 2023 den gedruckten Bericht in ihren Händen.
  • Verfassungsschutz

Verfassungsschutzbericht 2023 vorgestellt

  • Bürokratieabbau

Jahresbericht 2022/2023 zum Bürokratieabbau

Polizisten kontrollieren eine Gruppe Jugendlicher. (Foto: dpa)
  • Verwaltung

Änderungen des Landes­beamtengesetzes beschlossen

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
  • Landesregierung

Einladung zum Bürgerempfang in Friedrichshafen

von links nach rechts: Ministerialdirektor Elmar Steinbacher, Abteilungsleiter Christof Kleiner und Justizministerin Marion Gentges
  • Justiz

Neuer Abteilungsleiter für Straf- und Gnadenrecht

Ein Neubaugebiet von Weissach
  • Steuern

Finanzgericht weist zwei Klagen zur Grundsteuer ab

Klaus Töpfer
  • Nachruf

Zum Tod von Klaus Töpfer

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 11. Juni 2024

Die Türme der Stiftskirche ist beim Aufbau des Public Viewing für die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland auf dem Stuttgarter Schlossplatz hinter einem Eingang zur Fanmeile zu sehen.
  • Fußball-EM

Land freut sich auf Gastgeberrolle bei Euro 2024

Zwei Grundschüler stehen an einer Straße vor einer Schule.
  • Verkehrssicherheit

Malwettbewerb für Verkehrssicherheit

Die Mitglieder des Innenausschusses vor eines Hubschraubers der Polizeihubschrauberstaffel am Flughafen Stuttgart
  • Polizei

Innenausschuss besucht Polizeihubschrauber­staffel

Ein Feuerwehrmann holt während einer Einsatzübung einer Freiwilligen Feuerwehr eine Leiter vom Dach eines Einsatzfahrzeugs.
  • Feuerwehr

Jahresstatistik der Feuerwehren 2023

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Mitte) und Staatssekretär Arne Braun (links) in einem keltischen Streitwagen
  • Kultur

Heidengrabenzentrum eröffnet

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (rechts) stehen bei einer Gedenkminute für den getöteten Polizisten auf dem Mannheimer Marktplatz.
  • Polizei

Mannheim erinnert an getöteten Polizisten

Eine Altenpflegerin spricht mit Senioren in einer Pflege-Wohngemeinschaft für Demenzkranke.
  • Ehrenamt

Tag der ehrenamtlichen Betreuer 2024

Hochwasser in Baden-Württemberg Anfang Juni 2024
  • Landwirtschaft

Hochwasserschäden in der Land- und Forstwirtschaft

Matthias Zeiser
  • Polizei

Neuer Präsident der Hochschule für Polizei

LÜKEX 2023
  • Krisenmanagement

Krisenmanagement-Übung LÜKEX 23 ausgewertet

Eine junge Frau sitzt auch einem Sofa und schaut traurig auf ein Smartphone in ihrer Hand.
  • Innere Sicherheit

Bundesweiter Aktionstag gegen Hasspostings

Paragrafen-Symbole an Türgriffen (Foto: © dpa)
  • Justiz

Frühjahrskonferenz der Justizminister

Polizeipräsidentin Ulrike Schäfer
  • Polizei

Neue Polizeipräsidentin des Polizeipräsidiums Mannheim

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 4. Juni 2024

Pegelmarke bei Hochwasser
  • Unwetter

Hochwasserlage in Baden-Württemberg