Naturschutz

Land erwirbt natur- und klimaschutzwichtige Flächen

Im Wasser einer renaturierten Moorfläche spiegelt sich die Sonne. (Foto: © dpa)
Symbolbild

Das Land hat im Jahr 2023 mehr als 113 Hektar natur- und klimaschutzwichtige Flächen erworben. Rund ein Drittel der Flächen sind Moore. Sie binden Treibhausgase und bieten seltenen Arten wertvollen Lebensraum.

Das Land Baden-Württemberg hat im Jahr 2023 über 113 Hektar (ha) natur- und klimaschutzwichtige Flächen erworben. Dafür hat das Land insgesamt rund 3,2 Millionen Euro investiert. Die Flächen wurden überwiegend aus Landesmitteln und aus Mitteln der Stiftung Naturschutzfonds finanziert. Über 36 ha der erworbenen Flächen sind Moore.

Grundlage für Klima-, Naturschutz und biologische Vielfalt

Finanzstaatssekretärin Gisela Splett sagte: „Die erworbenen Flächen sind Grundlage für Klima-, Naturschutz und biologische Vielfalt. Dabei haben wir den Moorgrunderwerb weiter im Blick. Rund ein Drittel der im vergangenen Jahr erworbenen Flächen sind Moore.“

Auf eigenen natur- und klimaschutzrelevanten Flächen kann das Land selbst über die Bewirtschaftung entscheiden. Es schafft dadurch langfristig die Voraussetzung dafür, dass Gebiete entsprechend weiterentwickelt werden.

Umweltministerin Thekla Walker betonte: „Moore haben einen großen Mehrwert in Sachen Klima- und Naturschutz. Sie bieten vielen seltenen Arten Lebensraum. Renaturiert und wiedervernässt binden sie Treibhausgase. Wir wollen auf einem Teil der erworbenen Flächen zeigen, dass viele intakte Moore, insbesondere Niedermoore, auch landwirtschaftlich genutzt werden können. Damit wollen wir noch mehr Landwirte zur Zusammenarbeit mit dem Naturschutz gewinnen.“

Erworbene Flächen in den Regierungsbezirken

  • Von den erworbenen 113 ha natur- und klimaschutzwichtigen Flächen liegen nahezu 39 ha im Regierungsbezirk Tübingen. Über 80 Prozent dieser Flächen sind Moore. So konnten etwa im Landkreis Biberach 16,5 ha Moore in das Landeseigentum übergehen. Konkret etwa im Naturschutzgebiet „Federsee“, im Landschaftsschutzgebiet „Oberes Rißtal“ oder im Fauna-Flora-Habitatrichtlinie(FFH)-Gebiet „Feuchtgebiete um Bad Schussenried“. Zudem konnten über 14 ha Moore im Landkreis Ravensburg gesichert werden. Darunter befinden sich Flächen in den Naturschutzgebieten „Rotasweiher-Degermoos“ und „Wolfegger Ach“.
     
  • Im Regierungsbezirk Karlsruhe hat das Land rund 31 ha Flächen für den Naturschutz gekauft. Unter anderem rund 2,5 ha Moore im Naturschutzgebiet „Bruchgraben“ in Baden-Baden. Weitere wichtige Flächen kamen im Landkreis Rastatt (6 ha), im Landkreis Freudenstadt (3,5 ha) und im Enzkreis (3 ha) dazu.
     
  • Mehr als 22 ha gingen im Regierungsbezirk Stuttgart in Landeseigentum über. Im Landkreis Esslingen wurden 8,7 ha der Naturschutzflächen erworben. Darunter insbesondere im Naturschutzgebiet „Am Rank (Röhmsee)“. Auch im Ostalbkreis investierte das Land in rund 8 ha. So etwa im Naturschutzgebiet „Tonnenberg, Käsbühl, Karkstein“.
     
  • Im Regierungsbezirk Freiburg wurden vom Land über 21 ha gekauft. Davon sind allein im Breisgau-Hochschwarzwald und Emmendingen über 10 ha Flächen für den Naturschutz gesichert worden. Darunter zählen etwa Grundstücke im Naturschutzgebiet „Elzwiesen“ oder im FFH-Gebiet „Kaiserstuhl“. Weitere Grundstücke kamen im Landkreis Konstanz im Naturschutzgebiet „Bodenseeufer“ dazu.

Intakte Moore sind für den Klimaschutz besonders wichtig

Der Erwerb von natur- und klimaschutzrelevanten Grundstücken gehört zur Naturschutzstrategie des Landes. Im Eigentum des Landes befinden sich über 12.000 ha natur- und klimaschutzwichtige Flächen. Dadurch schafft das Land die Grundlage, dass sich die Gebiete im Sinne des Naturschutzes weiterentwickeln. Es sichert damit das Naturerbe. Für 2024 stehen im derzeitigen Doppelhaushalt 2,75 Millionen Euro für den Kauf von Flächen für den Natur- und Klimaschutz bereit. Der Moorgrunderwerb wird dabei weiter intensiviert. Denn intakte Moore sind für den Klimaschutz besonders wichtig. Sie sind einer der effektivsten Kohlenstoffspeicher. Zudem bieten sie spezielle Lebensräume für eine vielfältige Tier- und Pflanzenwelt.

Zu landwirtschaftlichen Nutzungsformen auf Nassstandorten zählen unter anderem der Anbau und die Nutzung von Rohrkolben. Zudem zählen Schilf oder Seggen dazu, die als Dämm-, Bau oder Verpackungsmaterial genutzt werden können. Auch können beispielsweise Wasserbüffel auf wiedervernässten Mooren weiden.

Weitere Meldungen

1044. Sitzung des Bundesrates
  • Bundesrat

Land setzt sich für pharmazeutische Industrie ein

Titelbild Steuertipps für Menschen mit Behinderung
  • Steuern

Steuertipps für Menschen mit Behinderung

Staatssekretär Dr. Patrick Rapp
  • UEFA EURO 2024

Rapp informiert sich über Vorbereitungen zur EM

Ministerin Nicole Razavi MdL spricht im Bundesrat
  • Bundesrat

Vorstoß für mehr Wohnraum

Mühle - Mehl
  • Ernährung

Deutscher Mühlentag am 20. Mai

Euro-Banknoten und -Münzen
  • Steuerschätzung

Nur leicht steigende Steuereinnahmen

von links nach rechts: David Reger, Prof. Dipl.-Ing. Thomas Hundt, Ministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut und Prof. Dr. Katharina Hölzle
  • Künstliche Intelligenz

Land präsentiert „KI-Ökosystem“ in Berlin

Ein selbstfahrendes Auto des Forschungszentrumes Informatik fährt während der Eröffnung des "Testfelds Autonomes Fahren" in Karlsruhe mit zwei Entwicklern autonom im Straßenverkehr. (Foto: © dpa)
  • Wirtschaft

Open-Source-Software für die Automobilwirtschaft

Schüler warten auf ihr Mittagessen, im Vordergrund stehen Teller mit geschnittenem Gemüse. (Foto: dpa)
  • Ernährung

Online-Fachtag zur Kitaverpflegung

Säue schauen durch die Absperrung eines Stalles auf einem Bauernhof. (Bild: © dpa)
  • Landwirtschaft

Kritik am Tierhaltungs­kennzeichnungsgesetz

Ein Feldhase sitzt auf einer Wiese (Bild: © picture alliance/Jens Büttner/dpa-Zentralbild/dpa)
  • Tierschutz

Junges Wildtier aufgefunden – Was tun?

Frisches Fleisch, darunter Rehkeule, Rehrücken und Wildschweingulasch liegen in der Auslage einer Metzgerei.
  • Ernährung

„Von Daheim BW“-App um erweitert

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
  • Wirtschaft

Scholz fordert Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro

Schmeck den Süden
  • Gastronomie

Weinstube Eißele in Esslingen ausgezeichnet

Logo Zukunftslabor Konstanz
  • Innovation

Innovationslabor eröffnet in Konstanz

Innenansicht des SCC (Steinbuch Centre for Computing) mit dem "Hochleistungsrechner Karlsruhe"
  • Forschung

Ausbau der Rechenkapazität in der KI-Forschung

Zu sehen sind: Vorsitzende der Geschäftsführung der Verkehrsbetriebe Karlsruhe, Dr. Alexander Pischon; Minister für Verkehr Baden-Württemberg Winfried Hermann; VBK-Geschäftsführer Christian Höglmeier
  • Schienenverkehr

101 Millionen Euro für neue Stadtbahnzüge

Blick auf Müllheim-Hügelheim
  • Ländlicher Raum

Studie zur Resilienz der ländlichen Räume

Eine Hand hält ein Leerrohrbündel mit Glasfaserkabeln eines Breitband-Versorgers. (Foto: © dpa)
  • Digitalisierung

112 Millionen Euro für Breitbandausbau

Mobilfunkmast Inbetriebnahme
  • Digitalisierung

Mobilfunkversorgung in Stuttgart wird noch besser

Ministerialdirektor Elmar Steinbacher, Leitende Oberstaatsanwältin Tomke Beddies und Ministerin der Justiz und für Migration Marion Gentges
  • Justiz

Tomke Beddies ist Leiterin des Cybercrime-Zentrums

Kripo Rottweil Außenansicht des Gebäudes
  • Vermögen und Bau

Erweiterungsbau für Kriminal­polizeidirektion Rottweil

Staatsanwaltschaft Hechingen Gebäude Außenansicht
  • Vermögen und Bau

Generalsaniertes Gebäude für Staatsanwaltschaft Hechingen

Eine Frau sitzt mit einem Laptop an einem Tisch im Homeoffice.
  • Beruf und Familie

„familyNET 4.0“ startet in sechste Runde

Arlinger Tunnel und die zugehörigen Solarzellen
  • Verkehr

Arlinger Tunnel nimmt Probebetrieb auf