Sagen und Legenden

Die Jungfrauen von der Schalksburg

Blick vom Böllat über das Wannental zur Schalksburg. Landschaftsschutzgebiet Albstadt-Bitz (Bild: Wikimedia Commons, Rainer Halama CC BY-SA).

Die Geschichte von zwei Jungfrauen, die als gebannte Geister um die Schalksburg zogen und denen nur die Hilfe zweier Burschen Erlösung bringen kann.

Eine verarmte Frau raffte, gemeinsam mit ihrer Tochter, am Schalksbergwald trockenes Holz für den Ofen zusammen. Das kleine Mädchen wanderte auf der Suche durch den Wald, immer weiter weg von der Mutter, bis hinauf zur Schalksburg. Als die Tochter länger wegblieb, machte sich die Mutter sorgen und begann zu suchen. Da kam das Mädchen den Berg hinab mit einer weißen Rose in der Hand.

Sie erzählte der Mutter eine Jungfrau sei ihr erschienen und habe ihr die Rose geschenkt. Die Mutter weinte, denn sie wusste, dass die Rose den Tod der Tochter bedeutete. Und so kam es: Die Blätter der Rose wurden welk und das Kind krank. Als das letzte Rosenblatt fiel, war das Mädchen tot. Die Mutter legte die Rose mit ins Grab und es erwuchs ein wunderschöner Rosenstrauch. Dieser Teil der Geschichte ist jedoch nicht in allen Quellen zu finden. Einig sind sich alle Quellen aber im zweiten Teil der Geschichte.

Eine Wiege für ein unschuldiges Kind

Die Jungfrau, die dem Kind erschienen war, geisterte mit einer Gefährtin weiter rund um die Schalksburg. Eines Tages begegneten zwei Jungen durch Zufall den zwei schönen Jungfrauen. Sie glaubten, dass es sich um lebendige Frauen handelte und sprachen sie an. Die beiden Frauen sagten: „Wir sind nicht mehr lebend, wie ihr vielleicht glaubt, sondern gebannte Geister. Zur Strafe für all unsere Sünden müssen wir in den Gewölben der Burg auf ewig die Schätze bewachen. Wir bitten euch, uns zu erlösen. Ihr müsst am Fuße der Burg einen Ahorn fällen und daraus eine Kinderwiege bauen. Legt ein unschuldiges Kind hinein, dann werden wir frei.“

Die Burschen schickten sich an, den Jungfrauen zu helfen und führten aus, was ihnen aufgetragen war. Am Abend nachdem sie das Kind in die Wiege gelegt hatten, stand plötzlich ein heller Schein über der Schalksburg. Man sah ein feuriges Licht in den Himmel aufsteigen. Manche meinten darin die Gestalten zweier Frauen erkannt zu haben.

Quellen

  • Wetzel, Manfred (1988): Vom Mummelsee zur Weibertreu, S. 172.
  • Früh, Sigrid (1998): Märchen, Sagen und Schwänke von der Schwäbischen Alb, S. 183.

Projekt Gutenberg: Die Jungfrauen von der Schalksburg

Uni Freiburg: Die Schalksburgsage (PDF)

Albstadt Tourismus: Aussichtspunkt Ruine Schalksburg

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