Sagen und Legenden

Das Käthchen von Heilbronn

Wilhelm Nerenz: Das Käthchen von Heilbronn (Ausschnitt) 1836.
Wilhelm Nerenz: Das Käthchen von Heilbronn (Ausschnitt) 1836.

1810 wurde Heinrich von Kleists „großes historisches Ritterschauspiel“ in Wien uraufgeführt. Seitdem ist das Käthchen von einer literarischen Figur zur sagenhaften Gestalt und zur Repräsentantin von Heilbronn geworden. Ihre Geschichte erzählt von schicksalhafter Liebe und einem Happy End.

Der Waffenschmied von Heilbronn hatte eine wunderhübsche und sittsame Tochter, das Käthchen. Die träumte eines Nachts von einem wunderbaren Ritter, der um ihre Hand anhielt, und beinahe hatten sie sich im Traum schon vermählt, als sie erwachte.

In derselben Nacht wälzte sich der Graf Wetter vom Strahl in Fieberträumen auf seinem Bett. Da erschien ihm ein Engel, der führte ihn in die Kammer eines schönen Mädchens und sprach, dies sei die Tochter des Kaisers, seine Braut. Der Graf genas und hatte das Gesicht bald vergessen.

Eines Tages kam er nach Heilbronn und ließ sich beim Waffenschmied den Harnisch ausbessern. Doch wie erschrak das Käthchen, als sie in Wetter vom Strahl ihren geträumten Bräutigam erblickte! Als dieser sich jedoch nicht um sie kümmerte und wieder abreiste, wurde das schöne Mädchen ganz verzweifelt. Sie stürzte sich aus dem Fenster, lag lange todkrank darnieder, und als sie doch wieder gesund geworden war, verließ sie das Haus ihres Vaters und ging an den Hof des Grafen Wetter.

Dort hielt sie sich immer in seiner Nähe auf, tat die niedersten Dienste, nur um immer bei ihm sein zu können. Dem Grafen wurde das Mädchen schon lästig und er wollte sie wieder zu ihrem Vater schicken. Aber weder freundliche Worte noch Drohungen konnten das Käthchen von seiner Seite vertreiben. Eines Abends fand er sie schlafend unter einem Holderstrauch. Als sein Blick so auf sie fiel, begann sie im Schlaf zu sprechen und erzählte ihr ganzes Geheimnis. Da stieg im Grafen die Erinnerung an jenen Fiebertraum herauf, und als er die Schlafende näher betrachtete, erkannte er jenes holde Antlitz seiner Braut, zu der der Engel ihn einst geführt. Er beschloss, sie auch über die Standesgrenzen hinweg zu heiraten. Aber als die beiden vor Käthchens Vater hintraten, da gestand er, dass das Mädchen nur seine Ziehtochter sei. In Wirklichkeit sei sie die Tochter des Kaisers und der Prinzessin von Schwaben. Nun stand dem Glück des jungen Paares nichts mehr im Wege.

Am Markt von Heilbronn steht noch heute das „Käthchenhaus”, in dem das treue Mädchen mit ihrem Ziehvater einst gewohnt haben soll.

Sagen & Legenden

Ein Blitz schlägt in der Nähe der Grabkapelle im Stuttgarter Stadteil Rotenberg in ein.

Die Sage vom Wirt am Berg

Die Sage erzählt, woher der Name „Württemberg“ kommt.

Statue der Schönen Lau am Blautopf in Blaubeuren. (Foto: flickr/Ralf König CC BY-NC)

Vom Stuttgarter Hutzelmännlein und der Schönen Lau

Eduard Mörike hat verschiedene Märchen- und Sagenmotive zu einer phantasievollen, urwüchsigen Geschichte verbunden.

Das Original des „Ulmer Spatz“ von 1858 vom Münsterdach.

Die Geschichte vom Ulmer Spatz

Wie ein vermeintlich dummes Tier uns Wichtiges lehren kann und so zum Wahrzeichen einer Stadt wurde.

Die katholische Pfarr- und Wallfahrtskirche St. Jakobus, St. Laurentius und Heiliges Kreuz in Biberbach.

Das Herrgöttle von Bieber(b)ach

Die Sage von einem guten Waldgeist, der den Liebenden hilft, und eine Legende vom praktischen Sinn schwäbischer Andacht.

Die Sülchenkirche in Rottenburg am Neckar.

Die Teufelsglocke

Wie ein frommer Bauer aus Rottenburg den Teufel austrickst und warum die Glocke der „Todris“ scheppert.

Das Schwedenkreuz am Bodenseeufer in der Nähe der Insel Mainau.

Das Schwedenkreuz am Mainausteg

Eine Legende, die von heiligen Gegenständen berichtet, deren göttliche Kraft diese lebendig macht.

Ernst Würtemberger: Die sieben Schwaben (Ausschnitt). Öl auf Holz, 50 x 62 cm,  1897.

Die sieben Schwaben

Ein Schwank von den Sieben Schwaben darf in keiner Sammlung fehlen.

Blick ins obere Suggental.

Die Bergleute vom Suggental

Über Hochmut und den folgenden Fall und die Errettung der Unschuldigen. Eine Sage aus dem Badischen.

Faust Illustration von Gustav Schlick um 1848 (Ausschnitt)

Das Ende des Doktor Faust

Der Teufelsbündner Dr. Faust fand sein geheimnisvolles und bitteres Ende in einem kleinen badischen Städtchen.

Hornberg um 1643. Stich von Matthäus Merian aus der Topographia Sueviae (Schwaben).

Das Hornberger Schießen

Wie es gehen kann, dass man im freudigen Übereifer die Hauptsache verpasst, dafür aber eine Redewendung schafft.

Ein Waldweg an einem nebligen Herbsttag.

Das kalte Herz

Die Geschichte vom hilfreichen Glasmännlein und dem teuflischen Holländer Michel, an den der arme Köhler Peter Munk aus dem Schwarzwald sein Herz verkauft.

Wilhelm Nerenz: Das Käthchen von Heilbronn (Ausschnitt) 1836.

Das Käthchen von Heilbronn

Heinrich von Kleists Geschichte erzählt von schicksalhafter Liebe und einem Happy End.

Darstellung der Weiber von Weinsberg aus dem 16. Jahrhundert von Zacharias Dolendo

Die Weiber vom Weinsberg

Eine Sage, die erzählt, wie wahre Klugheit und Treue der Frauen sich als die besseren Waffen erweisen.

Kloster Maulbronn, Brunnen und Paradies. Ansicht der Westseite der Klausurbauten mit dem Paradies der Klosterkirche und davor dem Klosterhof mit Brunnen.  (Bild: © Staatliche Schlösser und Gärten BW).

Die Gründung des Klosters Maulbronn

Die Sage erzählt, wie ein Esel und die List der Mönche zum Bau des Kloster Maulbrunn führten.

Der Spionturm auf dem Rathaus in Aalen

Der Spion von Aalen

Eine lustige Sage, die erzählt, wie ein pfiffiger Schalk die Reichsstadt Aalen vor der Belagerung der kaiserlichen Truppen befreite.

Werkzeuge und Materialien in einer alten Schusterwerkstatt.

Der Schuster und das Männlein

Wie ein armer Crailsheimer Schuster einst zu großem Reichtum kam und ihn doch mit dem Leben bezahlen musste.

Eine Wanderin sitzt auf dem Breitenstein am Albtrauf der Schwäbischen Alb und betrachtet die Aussicht, im Hintergrund ist der mit herbstlichem Wald bedeckte Teckberg zu sehen, auf dessen Gipfel die Burg Teck thront.

Sibylle von der Teck

Die Sage von einer weissagenden und wohltätigen Frau deren segensreiche Hand noch heute in der Landschaft zu sehen ist.

Ein Gewitter in der Nacht über einer Flusslandschaft.

Die Wettenburg

Wie Geiz, Hartherzigkeit und Hochmut bestraft werden und wie sich dies in einen Felsen bei Wertheim eingeprägt hat.

Sagenobjekt Holzstich zur Hirschguldensage von Wilhelm Hauff (gemeinfrei).

Die Sage vom Hirschgulden

Die Sage von zwei gierigen Brüdern, die auf den Tod des dritten Bruders hoffen. Doch statt einem großen Erbe, erwartet Sie eine böse Überraschung.

Blick vom Böllat über das Wannental zur Schalksburg. Landschaftsschutzgebiet Albstadt-Bitz (Bild: Wikimedia Commons, Rainer Halama CC BY-SA).

Die Jungfrauen von der Schalksburg

Die Geschichte von zwei Jungfrauen, die als gebannte Geister um die Schalksburg zogen und denen nur die Hilfe zweier Burschen Erlösung bringen kann.

Ruine Reußenstein mit Kletterern an der Felswand (Bild: Wikimedia Commons, Harke, CC BY-SA).

Der Riese vom Reußenstein

Die Geschichte über die Burg für einen Riesen, in die ein mutiger Geselle mit seiner großen Liebe einzog.

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