Schule

Zweiter Ganztagsgipfel zur Zukunft der Ganztagsschule

Eine Schülerin bekommt Essen in der Schulmensa (Bild: dpa)

Die an der Ganztagsschule beteiligten Akteure haben sich auf einem zweiten Ganztagsgipfel über die Zukunft der Ganztagsschule ausgetauscht und Leitlinien für die Weiterentwicklung der Ganztagsangebote im Land benannt.

Die zahlreichen an der Ganztagsschule beteiligten Akteure haben sich auf Einladung von Kultusministerin Susanne Eisenmann auf einem zweiten Ganztagsgipfel über die Zukunft der Ganztagsschule ausgetauscht und Leitlinien für die Weiterentwicklung der Ganztagsangebote im Land benannt. Ein halbes Jahr nach der ersten Gipfelveranstaltung im November 2016 sind die rund 500 Teilnehmerinnen und Teilnehmer – Schulleitungen, Lehrer, Eltern, Schüler, außerschulische Partner, Schulträger und Vertreter der Lehrerverbände sowie der Schulverwaltung – im Kultur- und Kongresszentrum „K“ in Kornwestheim erneut zusammengekommen, um über die nächsten Schritte zu beraten.

„Wir wollen eine Ganztagsschule von höchster Qualität, die zugleich den Bedürfnissen der Menschen in unserem Land entspricht“, sagte die Kultusministerin bei der Eröffnung der Veranstaltung. „Die Eltern müssen sich darauf verlassen können, dass ihre Kinder eine sinnvolle, pädagogisch angemessen gestaltete Zeit in der Ganztagsschule verbringen“, so Eisenmann weiter.

Erster Gipfel im November 2016

Beim ersten Gipfel waren die bestehenden Ganztagsangebote bilanziert und die vielfältigen Aspekte der Ganztagsschule im Hinblick auf ihre Weiterentwicklung diskutiert worden. Die dabei festgehaltenen Eckpunkte bildeten die Arbeitsgrundlage mehrerer Facharbeitsgruppen, die sich seitdem intensiv mit den offenen Fragen auseinandergesetzt haben. Die Gipfelteilnehmer haben heute in sieben thematischen Foren die Möglichkeit, die Ergebnisse zu besprechen und Rückmeldungen zu geben. „Es ist wichtig, ins Gespräch zu kommen und im Gespräch zu bleiben – besonders, wenn es in die Umsetzungsphase geht“, erklärte Eisenmann.

Leitlinien für die Weiterentwicklung des Ganztags

Die Kultusministerin hat nun erstmals Leitlinien für die Weiterentwicklung des Ganztags skizziert. Für die Schülerinnen und Schüler sollen demnach künftig drei Wahlmöglichkeiten bestehen:

  • Zum einen die rhythmisierte Ganztagsschule mit einem ganztägigen, verbindlichen und schulischen Angebot;
  • zum anderen die Schule mit flexiblem (nachmittäglichem) Betreuungsangebot;
  • sowie drittens die Schule mit Unterricht nach Stundentafel (ohne erweitertes Angebot, „Halbtagsschule“).

Die Wahlmöglichkeiten sollen dabei unter bestimmten Voraussetzungen auch an einem Standort nebeneinander bestehen können. Die bisherigen Zeitmodelle – drei oder vier Tage à sieben oder acht Stunden – haben sich bewährt. Sie sollen bestehen bleiben und auch in den weiterführenden Schulen fortgeführt werden, wobei die Besonderheiten der weiterführenden Schulen berücksichtigt werden. Zu Mischklassen, in denen Elemente der Halb- und der Ganztagsschule zugleich angeboten werden, äußerte sich die Ministerin kritisch: „Wir wollen insgesamt ein qualitativ hochwertiges Angebot, das nicht durch Mischung unterschiedlicher Angebote verwässert wird.“

Partnerschaft von Land und Kommunen

Eisenmann hob die Bedeutung der engen Partnerschaft von Land und Kommunen für den Ganztag hervor. Die bisherige Aufgabenteilung soll auch künftig beibehalten werden: Die Bereitstellung von Betreuungsangeboten bleibt kommunale Aufgabe, die Bereitstellung der schulischen Angebote ist Landessache. Neu ist indes, dass sich das Land innerhalb der schulischen Kernzeiten wieder verstärkt bei der Betreuungsförderung engagieren will. Damit soll dem Elternwunsch nach einem flexiblen Angebot entsprochen werden. Das sogenannte Mittagsband soll dagegen organisatorisch und finanziell in der Verantwortung der Kommunen liegen.

Reduzierung des Verwaltungsaufwands

Weitere Anregungen der Teilnehmer des ersten Ganztagsgipfels sollen bei der Reduzierung des Verwaltungsaufwands aufgegriffen werden. So ist geplant, eine „Kooperationsstelle Ganztagsschule“ einzurichten, die die Schulen bei organisatorischen Aufgaben unterstützt. Um die außerschulischen Partner bei der Gestaltung des Schulalltags einer rhythmisierten Ganztagsschule noch besser einbeziehen zu können, soll die Kooperation mit ihnen zeitnah evaluiert werden.

Die vorgestellten Leitlinien bilden die Grundlage für die Weiterentwicklung des Ganztags. Im Mittelpunkt steht für die Kultusministerin dabei die Orientierung an den Bedürfnissen der Eltern: „Es geht mir nicht um eine staatliche Zwangsbeglückung aller Familien. Wir schreiben den Familien nicht vor, wie sie sich zu organisieren haben. Vielmehr wollen wir dem unterschiedlichen Bedarf im Land gerecht werden“, betonte Eisenmann.

Weitere Informationen

Derzeit besteht bei 1.830 von rund 4.500 öffentlichen allgemein bildenden Schulen in Baden-Württemberg ein Ganztagsangebot (40,6 Prozent); damit besuchten insgesamt 22,8 Prozent der Schülerinnen und Schüler im Schuljahr 2015/16 eine Ganztagsschule. Die Landesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, diese Angebote quantitativ und qualitativ auszuweiten.

Übersicht der Foren:

  • Forum 1 – Primarstufe: Gestaltung von Ganztagsschule und Betreuung
  • Forum 2 – Ganztagsschule nach § 4a Schulgesetz: Profilbildung mit außerschulischen Partnern
  • Forum 3 – Ganztagsschule nach § 4a Schulgesetz: Pädagogische und inhaltliche Aspekte einer gelingenden Ganztagsschule
  • Forum 4 – Sekundarstufe I: Pädagogische und inhaltliche Aspekte einer gelingenden Ganztagsschule
  • Forum 5 – Sekundarstufe I: Profilbildung mit außerschulischen Partnern
  • Forum 6 – Sekundarstufe I: Altersangemessene Angebote und Spielräume für die Rhythmisierung
  • Forum 7 – Gestaltung des Mittagsbandes

Weitere Meldungen

Schüler während des Unterrichts im Klassenraum (Foto: Patrick Seeger dpa/lsw)
  • Schule

Direkteinstieg auf alle Lehrämter ausgeweitet

Eine Abiturienten des Spohn-Gymnasiums läuft an einem Schild mit der Aufschrift „Abitur - Bitte Ruhe!“ vorbei.
  • Schule

Abiturprüfungen 2024 starten

Ein Schüler nimmt am Unterricht mit Hilfe von einem Laptop teil.
  • Schule

Digitaler Arbeitsplatz für Lehrkräfte startet

  • Startup BW

Gewinner des JUNIOR Landeswettbewerbs

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
  • Kreisbesuch

Kretschmann besucht Landkreis Böblingen

Schüler während des Unterrichts im Klassenraum (Foto: Patrick Seeger dpa/lsw)
  • Schule

Details zum Direkteinstieg ins Lehramt stehen fest

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 19. März 2024

Eine Grundschullehrerin erklärt Schülerinnen und Schülern Aufgaben.
  • Schule

Grünes Licht für Startchancen-Programm an Schulen im Land

Nationalfahnen der EU-Mitgliedsstaaten sind vor dem Europäischen Parlament in Straßburg aufgezogen. (Bild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
  • Schule

Schüler für gemeinsame europäische Werte begeistern

Landesempfang für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Bevölkerungsschutz
  • Bevölkerungsschutz

Empfang für ehrenamtliche Helfer im Bevölkerungsschutz

Ausbilderin mit Lehrling
  • Ausbildung

Woche der Ausbildung 2024

Kinder sitzen im Unterricht an Computern.
  • MINT-BERUFE

Hoffmeister-Kraut besucht Girls‘ Digital Camps

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 27. Februar 2024

Ein Mann im Rollstuhl arbeitet an der Rezeption eines Campingplatzes. (Foto: © dpa)
  • Inklusion

Steigende Nachfrage nach Leis­tungen der Eingliederungshilfe

  • Start-up BW

„Bloom“ im Landesfinale des Start-up-Wettbewerbs

Startup BW
  • Start-up BW

Schüler aus Albstadt entwickeln innovative Geschäftsideen

Grundschule Schüler hören Lehrerin aufmerksam zu
  • Schule

Mehr als 2.700 Lehrkräfte gesucht

Hände von Personen und Unterlagen bei einer Besprechung an einem Tisch.
  • Entlastungsallianz

Erstes Entlastungspaket für Bürokratieabbau vorgelegt

Ein Ausbilder erklärt in einem Techniklabor jugendlichen Auszubildenden etwas.
  • Schülerpraktika

Start der Praktikumswochen Baden-Württemberg 2024

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 6. Februar 2024

Eine Person sitzt an einem Laptop, in das Bild sind verschiedene Symbole eingeblendet.
  • Künstliche Intelligenz

Schulen testen erstmals KI-Anwendung in Moodle

Ein Zaun steht vor der Synagoge der Israelitischen Religionsgemeinschaft in Stuttgart. (Bild: Sebastian Gollnow / dpa)
  • Schule

Schulwettbewerb „Jüdisches Leben in Deutschland“ gestartet

Simone Fischer im Gruppenbild mit sonderpädagogischen Kräften, pädagogischen Assistenzen und Lehrkräften in einem Klassenraum der Bachschloss-Schule in Bühl.
  • Inklusion

Bachschloss-Schule in Bühl als Beispiel für gelingende Inklusion 

Schüler eines Musikgymnasiums spielen Geige.
  • Schule

Fünftes baden-württembergisches Musikgymnasium

Medaille des Landes Baden-Württemberg zur Auszeichnung für die Rettung eines Menschen aus Lebensgefahr.
  • Zivilcourage

Auszeichnung für Lebensretter aus Offenburg

// //