Gleichberechtigung

Zweiter Bericht zur Umsetzung der „Charta der Vielfalt“ veröffentlicht

Löwenumriss auf buntem Hintergrund

Die Landesregierung hat ihren zweiten Bericht über die Umsetzung der „Charta der Vielfalt“ innerhalb der Landesverwaltung veröffentlicht. Das Land hat sich mit dem Beitritt zur Charta vor fünf Jahren selbst zu einem Engagement gegen Diskriminierung und für Chancengleichheit verpflichtet.

Die Landesregierung hat ihren zweiten Bericht über die Umsetzung der „Charta der Vielfalt“ innerhalb der Landesverwaltung veröffentlicht und die Förderung von Vielfalt als zentrale Leitlinie ihres Handelns bekräftigt. Vor fünf Jahren ist das Land der Charta beigetreten und hat sich damit selbst zu einem Engagement gegen Diskriminierung und für Chancengleichheit in der Landesverwaltung verpflichtet.

Der zuständige Minister für Soziales und Integration, Manne Lucha, verwies in diesem Zusammenhang auf die Ziele der Charta. „Sie steht für Offenheit und Toleranz – besonders dort, wo die Persönlichkeit eines Menschen berührt ist. Das ist ein wichtiges Signal. Denn Alter, Geschlecht, sexuelle Orientierung, Behinderung, ethnische Herkunft, Religion oder Weltanschauung dürfen kein Grund sein, jemanden auszugrenzen. Die Charta der Vielfalt ist für uns deshalb ein wichtiger Wegweiser, wie wir unsere Kultur der Vielfalt im Alltag erfolgreich leben können“, so der Minister.

Vielfältige Umsetzung in der Landesverwaltung

Der diesjährige Bericht zeige deutlich, wie vielfältig die „Charta der Vielfalt“ in der Landesverwaltung umgesetzt werde. Exemplarisch nannte Lucha, dass zahlreiche Ministerien und Behörden Rücksicht auf religiöse Feiertage, Festzeiten und Fastenzeiten nehmen, die in Deutschland bislang keinen Schutz genießen. Auf Antrag erhielten die Beschäftigten an diesen Tagen Urlaub oder Arbeitszeitausgleich.

Zu den weiteren Maßnahmen und Projekten innerhalb der Landesverwaltung gehöre auch, dass beispielsweise das Staatsministerium in Stellenausschreibungen darauf hinweise, dass sich das Land den Inhalten und Zielen der Charta verpflichtet fühle. Bei der Besetzung von Teams werde im Staatsministerium auf eine möglichst heterogene Zusammensetzung geachtet. Außerdem erhielten alle neuen Mitarbeiter eine Online-Schulung zu den Inhalten und Zielen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes, um Benachteiligungen und Diskriminierungen am Arbeitsplatz vorzubeugen.

Das Ministerium für Soziales und Integration finanziert seit dem Jahr 2013 mehr als 600 eintägige interkulturelle Qualifizierungs- und Sensibilisierungsmaßnahmen für Beschäftigte der Landesverwaltung und der kommunalen Verwaltungen. „Ziel ist es, die interkulturelle Kompetenz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern im öffentlichen Dienst weiter zu stärken“, betonte Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha.

Das Justizministerium stärkt diese Kompetenzen durch Qualifizierungsmaßnahmen für Richterinnen und Richter sowie für Staatsanwältinnen und Staatsanwälte. Im Rahmen des Projekts „Richtig. Ankommen. Rechtsstaatsunterricht für Flüchtlinge.“ engagieren sich diese seit Mai dieses Jahres auf freiwilliger Basis als Dozentinnen und Dozenten im Rechtsstaatsunterricht für Geflüchtete. Außerdem haben die Beschäftigen die Möglichkeit, an internationalen Hospitationsprogrammen und Fortbildungsveranstaltungen teilzunehmen. Des Weiteren wird das Angebot an islamischer Seelsorge in den Justizvollzugsanstalten vom Justizministerium fortlaufend ausgeweitet.

Innerhalb des bestehenden Kooperationsprogramms „Schule – Verein“ hat das Kultusministerium eine neue Förderlinie „Integration“ eingerichtet. Das Ministerium bezuschusst regelmäßige, außerunterrichtliche Spiel-, Übungs- und Trainingsgruppen in den verschiedensten Sportarten, an denen Schülerinnen und Schüler mit und ohne Fluchterfahrung gemeinsam teilnehmen. Die Angebote werden von Sportfachkräften aus den Vereinen betreut.

Mehr als 260 Unterzeichner in Baden-Württemberg

Bundesweit haben bis heute mehr als 2.700 Unternehmen und öffentliche Einrichtungen die Charta unterzeichnet, deren Ziel lautet, eine Selbstverpflichtung zur Wertschätzung von Vielfalt generieren. In Baden-Württemberg sind es bereits über 260 Unterzeichner. Das Land Baden-Württemberg ist der Charta als Arbeitgeber 2012 beigetreten.

Die erneute Fortschreibung des Berichts zur Umsetzung der Charta in der Landesverwaltung Baden-Württemberg ist (entsprechend dem bisherigen zweijährigen Turnus) für das Jahr 2019 geplant.

Vielfalt wirkt produktiv

Dass Vielfalt produktiv wirkt, belegen laut Auskunft des Ministeriums für Soziales und Integration zahlreiche Studien. Bereits 2014 habe eine Untersuchung des Instituts der deutschen Wirtschaft gezeigt, dass kulturelle Vielfalt im Unternehmen (insbesondere auch in Gestalt heterogen zusammengesetzter Teams) einen positiven Effekt auf die Kreativität und Innovationsfähigkeit eines Unternehmens habe. Eine Diversity-Studie der PageGroup aus dem Jahr 2016 zeige außerdem auf, dass Unternehmen, die Vielfalt in ihren Wertekanon eingebunden haben, einen signifikant positiven Einfluss auf ihre Produktivität und das interne Arbeitsklima verzeichnen können. Gleichzeitig wachse die Zufriedenheit und Motivation der Beschäftigten; diese sind im Durchschnitt seltener krank und fühlen sich stärker zum Unternehmen zugehörig.

Die Charta der Vielfalt wurde im Dezember 2006 von Daimler, der BP Europa SE (ehemals Deutsche BP), der Deutschen Bank und der Deutschen Telekom ins Leben gerufen. Schirmherrin ist Bundeskanzlerin Angela Merkel. Die an der Initiative beteiligten Organisationen sollen ein Arbeitsumfeld schaffen, das frei von Vorurteilen ist. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen Wertschätzung erfahren – unabhängig von Geschlecht, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität.

Charta der Vielfalt

Weitere Meldungen

von links nach rechts: Staatssekretär Arne Braun; Johannes Graf-Hauber, Kaufmännischer Intendant des Badischen Staatstheaters Karlsruhe und Dr. Frank Mentrup, Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe und stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender des Badischen Staatstheaters Karlsruhe
  • Kultur

Neuer Kaufmännischer Inten­dant am Badischen Staatstheater

Dr. Renate Kaplan
  • VERWALTUNG

Neue Leitung beim Finanzamt Biberach

Portraitaufnahme Herr Döhring
  • Verwaltung

Neue Leitung beim Finanzamt Ettlingen

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Wirtschaft

Nachbesserungen bei Büro­kratieentlastung gefordert

Isabel Kling und Grit Puchan
  • Personalie

Neue Ministerialdirektorin im Ministerium Ländlicher Raum

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der neue Regierungspräsident des Regierungsbezirks Freiburg, Carsten Gabbert (rechts)
  • Verwaltung

Neuer Freiburger Regierungspräsident

Erich Kiefer
  • Verwaltung

Neue Leitung beim Finanzamt Freiburg-Stadt

Thomas Strobl, Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration.
  • Öffentlicher Dienst

Übernahme des Tarifergebnisses auf Beamtinnen und Beamte

Wort-Bild-Logo der Kampagne Start-up BW. (Bild: Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg)
  • Startup BW

Auftakt des Female Founders FINANCING Forums

Carsten Gabbert
  • Verwaltung

Neuer Regierungspräsident in Freiburg

Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz mit dem neuen Leiter des Stabes im Landespolizeipräsidium Axel Mögelin
  • Polizei

Amtseinführung von Axel Mögelin und Mathias Bölle

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Frau und Beruf

Mentorinnen-Programm für Migrantinnen startet wieder

Akten liegen auf einem Tisch. (Bild: picture alliance/Bernd Weissbrod/dpa)
  • Landwirtschaft

Entbürokratisierung der Landwirtschaft

Blick in die Stuttgarter Wagenhallen beim Leadership-Gipfel 2024
  • Verwaltung

Transformation braucht Leadership

Eine junge Frau sitzt auch einem Sofa und schaut traurig auf ein Smartphone in ihrer Hand.
  • Weltfrauentag

Frauen besser vor digitaler Gewalt schützen

Portrait Tina Duppel
  • Verwaltung

Neue Leitung beim Finanzamt Waiblingen

Kinder sitzen im Unterricht an Computern.
  • MINT-BERUFE

Hoffmeister-Kraut besucht Girls‘ Digital Camps

Businessfrau sitzt an einem PC
  • Frau und Beruf

30 Jahre Kontaktstellen Frau und Beruf

Vater schaut Kleinkind beim Spielen in einer Spielgruppe zu.
  • Gleichstellung

Land startet ressortübergrei­fende Gleichstellungsstrategie

Zwei selbstbewusste Teammitglieder vor blauem Hintergrund mit dem Slogan "AMTLICH WAS BEWEGEN" und dem Wappen von Baden-Württemberg, als Teil einer Initiative des Finanzministeriums.
  • Personal

Finanzministerium startet neues Karriereportal

Studierende sitzen in der Universität bei der Erstsemester-Begrüßung in einem Hörsaal.
  • Hochschulen

Erfolg beim Professorinnen­programm 2030

Hände von Personen und Unterlagen bei einer Besprechung an einem Tisch.
  • Entlastungsallianz

Erstes Entlastungspaket für Bürokratieabbau vorgelegt

von links nach rechts: Marion Gentges, Ministerin der Justiz und für Migration; Andreas Arndt, Präsident des Amtsgerichts Heilbronn und Andreas Singer, Präsident des Oberlandesgerichts Stuttgart.
  • Justiz

Neuer Präsident am Amtsgericht Heilbronn

Ein Stempel mit der Aufschrift "Bürokratie" liegt auf Papieren.
  • Bürokratieabbau

Aufruf zur Meldung bürokratischer Belastungen

Portraits der vier ausgewählten Wissenschaftlerinnen des Margarete von Wrangell-Programms
  • Hochschulen

Vier Wrangell-Juniorprofessuren vergeben

Link dieser Seite:

https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/zweiter-bericht-zur-umsetzung-der-charta-der-vielfalt-veroeffentlicht
// //