Bildung

Zuschüsse für Privatschulen werden erneut deutlich erhöht

Ein Lehrer erklärt Schülerinnen etwas im Unterricht (Bild: © Ministerium für Kultus, Jugend und Sport BW).

Der Ministerrat hat dem vom Kultusministerium vorgelegten Gesetzentwurf zu den Privatschulen zugestimmt und ihn zur Anhörung freigegeben. Die von der Landesregierung seit Anfang 2012 vorgenommene Erhöhung der Zuschüsse für Privatschulen wird gemäß der Vereinbarung mit den Privatschulverbänden vom 18. Dezember 2013 in erheblichem Umfang fortgeführt.

Die Zuschüsse werden zum 1. August 2014 um 6,7 Millionen Euro und ab 2015 jährlich um 16 Millionen Euro ansteigen. Diese dritte Zuschusserhöhung durch die grün-rote Landesregierung erhöht die Unterstützung für die Privatschulen ab 2015 insgesamt um 39,5 Millionen Euro.

„Schulen in freier Trägerschaft bereichern unsere vielfältige Bildungslandschaft. Der Landesregierung ist es deshalb wichtig, die Finanzierung dieser Schulen gerecht und nachhaltig zu gestalten“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann nach der Kabinettssitzung in Stuttgart. „Die erneute Zuschusserhöhung um 16 Millionen Euro pro Jahr bringt den Privatschulen weitere finanzielle Sicherheit und Stabilität. Wir haben die Situation der Privatschulen seit 2012 erheblich verbessert und unterstreichen so ihre Bedeutung für unsere Schullandschaft", ergänzte Kultusminister Andreas Stoch.

Die Landesregierung verfolgt in ihrem Koalitionsvertrag das Ziel, den Privatschulen Zuschüsse in Höhe von 80 Prozent der Kosten eines Schülers an einer öffentlichen Schule zu erstatten (sogenannter Kostendeckungsgrad). Die Privatschulen sollen damit Planungssicherheit und Stabilität erhalten, nachdem die vorherige Landesregierung aus CDU und FDP ihre Zusagen nicht umsetzte. Die grün-rote Landesregierung hat ihre Finanzierung bereits zum 1. Januar 2012 und zum 1. August 2013 erhöht und damit einen Kostendeckungsgrad von mindestens 75,4 Prozent erreicht. Mit der dritten Erhöhung zum 1. August 2014 kommt jetzt ein Kostendeckungsgrad von 78,7 Prozent für alle Schularten zustande.

Datum Erhöhung im laufenden Jahr der Entscheidung Erhöhung in der Jahreswirkung
1. Januar 2012 7,5 Millionen Euro 7,5 Millionen Euro
1. August 2013 6,7 Millionen Euro 16 Millionen Euro
1. August 2014 6,7 Millionen Euro 16 Millionen Euro
Gesamt ab 2015 39,5 Millionen Euro

 

Die Vereinbarung mit den Verbänden sieht zudem vor, dass die Privatschulen künftig eine Versorgungsabgabe für Lehrkräfte, die aus dem öffentlichen Schuldienst an Privatschulen beurlaubt werden, an das Land zahlen. Dies ist im Gesetzentwurf aufgenommen worden. Einbezogen werden dabei nur Lehrerinnen und Lehrer, die ab dem kommenden Schuljahr 2014/15 erstmals vom Land an Privatschulen beurlaubt werden. Zudem verzichtet das Land bei Lehrkräften, die jetzt schon beurlaubt sind, auf eine Beteiligung an der Altersversorgung. Damit wird eine vom Rechnungshof kritisierte Doppelförderung der Privatschulen beseitigt und der Landeshaushalt entlastet. Die Höhe dieser Entlastung ist noch nicht bezifferbar, da unklar ist, wie stark die Privatschulen angesichts dieser Regelung künftig auf verbeamtete Lehrer zurückgreifen werden.

Mit der heutigen Zustimmung des Ministerrats geht der Gesetzentwurf in die Anhörung. Die Vertreter der Privatschulverbände erhalten Gelegenheit zur Stellungnahme bevor die Novelle in das parlamentarische Gesetzgebungsverfahren geht.

Die Landesregierung hat die Zuschüsse für Privatschulen zum 1. Januar 2012 um 7,5 Millionen Euro erhöht. Zum 1. August 2013 gab es eine zweite Erhöhung um 6,7 Millionen Euro für die Monate August bis Dezember 2013. Dies führte in der Jahreswirkung ab 2014 zu einem Anstieg um 16 Millionen Euro. Durch diese zweite Erhöhung wurde für alle Schularten ein Kostendeckungsgrad von mindestens 75,4 Prozent erreicht, bei den Gymnasien 77,6 Prozent und bei den Fachschulen für Sozialpädagogik 78,6 Prozent.

Die dritte Erhöhung zum 1. August 2014 beträgt anteilig für die Monate August bis Dezember 2014 erneut 6,7 Millionen Euro. Ab 2015 bedeutet dies in der Jahreswirkung eine Zuschussanhebung von ebenfalls rund 16 Millionen Euro. Damit werden die Zuschüsse ab 2015 insgesamt jährlich um rund 39,5 Millionen Euro erhöht.

Die Finanzhilfe des Landes an die Privatschulen wird grundsätzlich als „Kopfsatz“ gewährt. Das bedeutet, dass pro Schüler ein Zuschuss gezahlt wird. Die Höhe dieses Zuschusses ist abhängig von der Schulart und orientiert sich an den im Privatschulgesetz gesetzlich festgelegten Kosten (Bruttokostenmodell), die für einen Schüler einer öffentlichen Schule durchschnittlich entstehen. Insgesamt sind im Haushaltsjahr 2014 rund 782 Millionen Euro für die laufende Bezuschussung der Privatschulen im Zuständigkeitsbereich des Kultusministeriums veranschlagt.

Landesrecht Baden-Württemberg: Gesetz für die Schulen in freier Trägerschaft (Privatschulgesetz - PSchG)

Weitere Meldungen

Der Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg in einer Schatulle
  • Auszeichnung

Verdienstorden des Landes an 22 verdiente Persönlichkeiten

Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. (Foto: © dpa)
  • Rettungsdienst

Neufassung des Rettungsdienstgesetzes auf den Weg gebracht

Schüler während des Unterrichts im Klassenraum (Foto: Patrick Seeger dpa/lsw)
  • Schule

Direkteinstieg auf alle Lehrämter ausgeweitet

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024

Zwei junge Frauen zeigen auf den Monitor und diskutieren gemeinsam über die Präsentation am Computer.
  • Fachkräfte

Landesregierung startet Fachkräfteinitiative

Eine Abiturienten des Spohn-Gymnasiums läuft an einem Schild mit der Aufschrift „Abitur - Bitte Ruhe!“ vorbei.
  • Schule

Abiturprüfungen 2024 starten

Ein Schüler nimmt am Unterricht mit Hilfe von einem Laptop teil.
  • Schule

Digitaler Arbeitsplatz für Lehrkräfte startet

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der lombardische Staatssekretär für internationale Angelegenheiten Raffaele Cattaneo (rechts)
  • Europa

Land übergibt Präsidentschaft der „Vier Motoren für Europa“

  • Startup BW

Gewinner des JUNIOR Landeswettbewerbs

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. April 2024

Außenansicht des Klinikums Ludwigsburg mit fliegendem Hubschrauber
  • Gesundheit

248 Millionen Euro für Krankenhäuser

Ministerpräsident Winfried Kretschmann
  • Kreisbesuch

Kretschmann besucht Landkreis Böblingen

Flaggen vor dem Gebäude des Innenministeriums: NATO, Deutschland und Baden-Württemberg
  • Sicherheit

75 Jahre NATO

Ein Windrad ist auf der Holzschlägermatte bei Freiburg zu sehen.
  • Bürokratieabbau

Erste Erfahrungen mit Praxis-Check zur Windkraft

Ministerpräsident Winfried Kretschmann (links) und der neue Regierungspräsident des Regierungsbezirks Freiburg, Carsten Gabbert (rechts)
  • Verwaltung

Neuer Freiburger Regierungspräsident

Eine Mitarbeiterin der Firma Lütze fertigt Bauteile für elektronische Steuerungen für Schienenfahrzeuge.
  • Wirtschaft

Wichtiger Impuls für die Wirtschaft

Schüler während des Unterrichts im Klassenraum (Foto: Patrick Seeger dpa/lsw)
  • Schule

Details zum Direkteinstieg ins Lehramt stehen fest

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 19. März 2024

Blick auf die Weinberge und Baden-Baden
  • Ländlicher Raum

Impulse für einen zukunfts­fähigen ländlichen Raum

Sondersitzung des Kabinettsausschusses „Entschlossen gegen Hass und Hetze“ zur anstehenden Europa- und Kommunalwahl am 9. Juni
  • Innere Sicherheit

„Null Toleranz bei Hass und Hetze“

Eine Grundschullehrerin erklärt Schülerinnen und Schülern Aufgaben.
  • Schule

Grünes Licht für Startchancen-Programm an Schulen im Land

Carsten Gabbert
  • Verwaltung

Neuer Regierungspräsident in Freiburg

Fähnchen der Europäischen Union und der Schweiz stehen im Nationalratssaal in Bern
  • Europa

Verhandlungen zwischen der Schweiz und der EU

Nationalfahnen der EU-Mitgliedsstaaten sind vor dem Europäischen Parlament in Straßburg aufgezogen. (Bild: Karl-Josef Hildenbrand/dpa)
  • Schule

Schüler für gemeinsame europäische Werte begeistern

Blick in die Stuttgarter Wagenhallen beim Leadership-Gipfel 2024
  • Verwaltung

Transformation braucht Leadership

// //