Das Kultusministerium ist sich mit der CDU-Landtagsfraktion darin einig, dass die Lehrerinnen und Lehrer einen entscheidenden Einfluss auf den Bildungserfolg von Schülerinnen und Schüler haben. „Für die Landesregierung ist eine qualitativ hochwertige und zeitgemäße Lehrerausbildung die Grundlage für mehr Chancengerechtigkeit in der Bildung. Wir werden deshalb die Lehrerausbildung weiterentwickeln und sie an die gesellschaftlichen Herausforderungen von heute anpassen“, sagte Kultusminister Andreas Stoch MdL. Das Wissenschaftsministerium und das Kultusministerium haben deshalb eine Expertenkommission gegründet, die Empfehlungen zur Weiterentwicklung der Lehrerbildung in Baden-Württemberg geben wird. Die Empfehlungen sollen Mitte März vorgelegt werden und Grundlage für weitere Entscheidungen bilden.
Die CDU-Fraktion hingegen versuche, über die Lehrerausbildung am dreigliedrigen Schulsystem festzuhalten. „Die CDU verkennt mit ihrer rückständigen Position die Tatsache, dass Lehrerinnen und Lehrer künftig stärker darauf vorbereitet werden müssen, Schülerinnen und Schüler mit unterschiedlichen Lernvoraussetzungen in allen Schularten individuell zu unterstützen“, betonte Stoch. Zu den Aufgaben von Lehrerinnen und Lehrern gehöre, die Lernprozesse des einzelnen Schülers zu begleiten und ihn anzuleiten, selbständig zu arbeiten. Dieser Gedanke drücke sich im Begriff des Lernbegleiters aus.
Konzepte, wie das bereits eingeführte 4B-Konzept in der Lehrerbildung (Beobachten-Beschreiben-Bewerten-Begleiten) seien eine gute Grundlage für notwendige Weiterentwicklungen. Zur Aufgabe eines Lehrers gehöre im Übrigen deutlich mehr als eine stringente Klassenführung, wie die CDU offenbar meine. Darüber hinaus zeichneten Fachwissen, methodisch-didaktisches Wissen, Diagnose- und Förderkompetenz, Strukturierungsfähigkeit, die Klarheit der Person und vor allem das Verständnis des Lernens aus Schülersicht eine gute Lehrkraft aus, erklärte Stoch zur CDU-Forderung.
Die Arbeit der Expertenkommission soll insbesondere Anregungen geben, wie unabhängig von der Schulart alle Lehrerinnen und Lehrer zu individueller Förderung, Inklusion und aktiver Teilhabe an der Schulentwicklung ausgebildet werden können. Ein weiterer Aspekt ist, Verbesserungspotenziale in der Kooperation zwischen Universität und Pädagogischer Hochschule zu erkennen.
Quelle:
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg