Aufgrund der Corona-Pandemie wird die Verleihung des Kleinkunstpreises 2020 verschoben. Der Wettbewerb richtet sich an Künstlerinnen und Künstler aller Sparten.
Die ursprünglich für den 28. April geplante festliche Verleihung des Kleinkunstpreises Baden-Württemberg 2020 wird aufgrund der Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie auf einen noch unbestimmten Zeitpunkt verschoben. Alle Preisgelder wurden – im Einvernehmen mit der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg – bereits vorab an die Gewinnerinnen und Gewinner ausbezahlt. „In diesen herausfordernden Zeiten ist es uns ein Anliegen, unsere Preisträgerinnen und Preisträger 2020 schnell und nachdrücklich zu unterstützen“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski.
Neues Hörfunk-Format zum Kleinkunstpreis
Als Ergänzung zur noch stattfindenden Preisverleihung hat der Hörfunk des Südwestrundfunks (SWR) das neue Format „SWR1 KüchenKabarett“ geschaffen. Hier soll der Kleinkunst auch in Zeiten von Corona eine Bühne geboten werden. „Alternative Foren und Formate sind nicht nur für die Künstlerinnen und Künstler wichtig, sondern auch für uns als Publikum. So ermöglichen diese neuen Präsentationsformen auch das gemeinsame kulturelle Erleben, das uns aufgrund der Corona-Pandemie so schmerzlich fehlt. Ich freue mich deshalb, dass wir mit diesem neuen Format miteinander neue Räume betreten“, sagte Kunststaatssekretärin Petra Olschowski. „Kunst und Kultur profitieren seit vielen Jahrzehnten von den Erträgen der staatlichen Lotterien“, sagte Lotto-Geschäftsführer Georg Wacker. „Auch in dieser schwierigen Zeit bleiben wir verlässlicher Partner der Kleinkunst im Land und werden den Wettbewerb weiter tatkräftig unterstützen. Das neue, flexible Format sehen wir mit großem Interesse, freuen uns aber auch, bei der Verleihung wieder persönlich mit vor Ort zu sein“, so der Chef der Landeslotteriegesellschaft weiter.
In der ersten Sendung in SWR1 am Donnerstag, 16. April 2020, wird jedem Preisträger eine Stunde gewidmet, mit Interviews und Ausschnitten aus ihren Programmen. Ab 20 Uhr dreht sich alles um Magdalena Ganter, Luksan Wunder, Sebastian Lehmann sowie Dietlinde Ellsässer und Jakob Nacken. Ab 21 Uhr startet außerdem ein Livestream auf SWR1.de, zeitgleich startet über Facebook live die „Watch-Party“. Im Stream performen die Künstler in ihrer heimischen Küche. Eine besondere Bühne in bewegten Zeiten – das „SWR1 KüchenKabarett“.
Entgegen der üblichen Praxis soll der Ehrenpreisträger 2020 nicht erst im Rahmen der Verleihungsveranstaltung präsentiert werden, sondern bereits jetzt: Die Jury hat Thomas Reis aus Freiburg ausgewählt. Der gebürtige Freiburger macht seit 1985 politisches Kabarett. Die Jury attestiert ihm Scharfzüngigkeit in der Champions League. Er gebe dem Bekannten einen frischen Anstrich, er verleihe abgenutzten Oberflächen einen neuen Glanz. „So sieht brillantes Kabarett aus, in dieser Qualität eine absolute Extra-Klasse.“ Auch der Ehrenpreisträger Thomas Reis soll später in dem neuen SWR1-Format präsentiert werden.
Der Kleinkunstpreis 2020 geht an die gebürtige Schwarzwälderin Magdalena Ganter, das „Satire-Kollektiv“ Luksan Wunder aus Freiburg und Berlin sowie an den Freiburger Poetry-Slammer und Autor Sebastian Lehmann. Die drei Hauptpreise sind mit je 5.000 Euro dotiert. Der mit 2.000 Euro ausgelobte Förderpreis geht an die Musikkabarettisten Dietlinde Ellsässer und Jakob Nacken aus Tübingen. Zusätzlich kann seit 2010 eine Persönlichkeit aus dem Bereich der Kleinkunst in Baden-Württemberg mit einem Ehrenpreis geehrt werden. Dieses Preisgeld in Höhe von 5.000 Euro stiftet die Staatliche Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg und es geht in diesem Jahr an Thomas Reis.
Wichtiger Baustein der Kulturförderung des Landes
Der vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Kooperation mit der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg ausgeschriebene Kleinkunstpreis 2020 ist einer der höchstdotierten Preise dieser Art in Deutschland. Die von einer Expertenjury ausgewählten Preisträgerinnen und Preisträger wurden bereits in einer gemeinsamen Pressemitteilung von der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg und dem Wissenschaftsministerium Baden-Württemberg vom 24. Januar 2020 veröffentlicht.
Der Kleinkunstpreis wurde 1986 zum ersten Mal zur Förderung junger Nachwuchskünstlerinnen und -künstler im Bereich der Kleinkunst verliehen. Zwischenzeitlich hat sich der Preis zu einem wichtigen Baustein in der Kulturförderung des Landes entwickelt, den auch bereits etablierte Künstlerinnen und Künstler erhalten haben. Zudem ist Baden-Württemberg bisher bundesweit das einzige Land, das einen Preis dieser Art vergibt.
Der Wettbewerb wird vom Wissenschaftsministerium und der Staatlichen Toto-Lotto GmbH Baden-Württemberg finanziert. Weitere Partner sind der Südwestrundfunk und die Landesarbeitsgemeinschaft der Kulturinitiativen und Soziokulturellen Zentren. Das hohe Niveau der Wettbewerbsbeiträge zeugt vom Erfolg des Kleinkunstpreises in den vergangenen Jahren.