„Mit Wolfgang Urban steht heute ein Mann im Mittelpunkt, dem es stets auf unterhaltsame Weise gelingt, Menschen in die Geschichte früherer Jahrhunderte mitzunehmen“, erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann anlässlich der Verleihung des Ehrentitels Professor für Wolfgang Urban. „Er zehrt dabei nicht nur von seiner großen Belesenheit und Bildung, sondern auch von seinen exzellenten Fachkenntnissen und eigenen Forschungen.“
Geboren in Stetten am kalten Markt, legte Urban das Abitur in Sigmaringen ab. Anschließend studierte er Mathematik und Physik und später auch Philosophie in Tübingen. Im weiteren Verlauf seiner Studienzeit kamen noch Kunstgeschichte und Theologie hinzu. „Diese Fächerkombination zeigt schon die thematische und methodische Bandbreite, mit der sich Urban in seinen wissenschaftlichen und spirituellen Arbeiten bewegt“, erklärte Kretschmann. Später erteilte ihm das Historische Seminar der Universität Tübingen einen Lehrauftrag. „Für die Fakultät und die Studierenden muss das ein Glücksfall gewesen sein“, so der Ministerpräsident. „Niemand, der Urban zuhört, bleibt unbeeindruckt. Ob kleine oder große Kinder, Hochschulprofessoren, kirchliche Würdenträger oder Seniorengruppen – Urban holt seine Zuhörerinnen und Zuhörer ab und lässt sie nicht wieder los“, so Kretschmann.
Anschließend arbeitete Urban für die Diözese Rottenburg-Stuttgart, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Sonderaufgaben im Referat Kirchliches Bauwesen und Kunstfragen auf sich aufmerksam machte. „Nicht zuletzt die zeitgenössische Kunst und viele zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler haben durch ihn in der Diözese einen festen Raum erhalten“, so Kretschmann. Seit 1997 ist Urban zudem berufener Diakon und in der Liturgie und Seelsorge den Menschen zugewandt.
Das Diözesanmuseum wurde in dieser Zeit zu einem von Urbans vielen persönlichen Projekten. „Es war vor allem auch sein unermüdlicher persönlicher Einsatz über Jahre und Jahrzehnte hinweg – teilweise bis an die Grenzen der Belastbarkeit – der das Museum in der ehemaligen Karmeliterkirche in Rottenburg zu dem gemacht hat, was es heute ist“, erklärte Kretschmann. Durch die Auswahl der Exponate und Urbans fachliche Souveränität entwickelte das Diözesanmuseum nach der Neueröffnung im Jahr 1996 eine herausragende Strahlkraft ins ganze Land und weit darüber hinaus. „Die Liste seiner wissenschaftlichen, kulturhistorischen, konservatorischen Aufträge und Arbeiten, der Ausstellungs- und Publikationsprojekte, die Urban konzipiert und geleitet oder an denen er mitgearbeitet hat, der Stellungnahmen und Expertisen, die er verfasst hat, ist wahrlich lang“, erklärte Kretschmann.
„Baden-Württemberg hat mit Wolfgang Urban eine Stimme, die den Dialog mit der sakralen Kunst, mit unserer Tradition und unserem christlichen Glauben mitten in unser Leben holt“, bekräftigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Aus ihm sprechen Leidenschaft und Liebe – Leidenschaft für die Kunst und für die Geschichte und Liebe zur Kirche und zu den Menschen, denen er diese Glaubenswelt eröffnet.“