Offenheit und Akzeptanz

Verfolgung und Unterdrückung von LSBTTIQ-Menschen im Südwesten werden aufgearbeitet

Lesbisches Pärchen

Sozialministerin Katrin Altpeter hat den Start eines neuen Forschungsprojekts bekannt gegeben, mit dem die Verfolgung von homosexuellen Menschen zur Zeit des Nationalsozialismus sowie die Unterdrückung von LSBTTIQ-Menschen im 20. Jahrhundert im Südwesten Deutschlands aufgearbeitet werden.

Die von der Universität Stuttgart zusammen mit der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld (BMH) und dem Institut für Zeitgeschichte München-Berlin (IfZ) erarbeiteten Forschungsergebnisse sollen im kommenden Frühjahr auf einer eigenen Internetseite veröffentlicht werden. Herzstück des Forschungsvorhabens ist der Austausch zwischen Interessierten, Betroffenen und der Wissenschaft. Bürgerinnen und Bürger können sich aktiv in die Geschichtsaufarbeitung einbringen. Erinnerungen und Dokumente von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen sollen die wissenschaftlichen Ergebnisse ergänzen. Für das Projekt stehen insgesamt rund 190.000 Euro zur Verfügung.

„Auch im Südwesten Deutschlands wurden über einen langen Zeitraum hinweg viele Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer geschlechtlichen Identität gesellschaftlich ausgegrenzt, kriminalisiert, verfolgt und sogar getötet“, so die Ministerin. So habe die Verfolgung homosexueller Männer nach § 175 des deutschen Strafgesetzbuchs nicht mit dem Ende des NS-Regimes geendet, sondern sei auch im Nachkriegsdeutschland weitergeführt worden. Bis zum Jahr 1969 stand die einvernehmliche Sexualität und Liebe unter Männern unter Strafe. „Mit unserem Projekt machen wir auf das begangene Unrecht aufmerksam und setzen als Landesregierung ein klares Zeichen gegen Homo- und Transphobie in unserer Gesellschaft.“

Jörg Litwinschuh, Geschäftsführender Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, sagte: „Die Aufarbeitung und Vermittlung der Lebenswelten und der Verfolgungsgeschichten von LSBTTIQ ist in zweierlei Hinsicht wichtig für eine Demokratie: Zum einen geben sie LSBTTIQ-Menschen ihre Lebensgeschichte und damit ihre Würde zurück – sie zeigen der Bevölkerung die Geschichte sexueller Vielfalt, und zum anderen stärken sie die Emanzipation durch Wissensvermittlung und Vernetzung. Wir danken der Sozialministerin für die Förderung eines solch immens wichtigen Forschungsprojekts, das bereits jetzt Symbolcharakter für das Lernen aus der Geschichte weit über Baden-Württemberg hinaus hat.“

Ministerin Altpeter sprach angesichts einer seit einiger Zeit erkennbaren neuen Welle von Homo- und Transphobie in Deutschland von einer „besorgniserregenden Entwicklung und einem Angriff auf unsere Demokratie“, der die Landesregierung mit Aufklärung durch Information und Dialog begegne. „Die Landesregierung wird den eingeschlagenen Weg auch bei Gegenwind nicht verlassen und kontinuierlich daran arbeiten, die Diskriminierung von LSBTTIQ-Menschen in Baden-Württemberg weiter abzubauen.“

Mit dem Aktionsplan „Für Akzeptanz & gleiche Rechte Baden-Württemberg“ habe man ein klares Zeichen für die Gleichstellung von lesbischen, schwulen, bisexuellen, transsexuellen, transgendern, intersexuellen und queeren Menschen in Baden-Württemberg gesetzt. Alle darin aufgeführten Maßnahmen sollen noch in dieser Legislaturperiode auf den Weg gebracht bzw. umgesetzt werden.

Netzwerk LSBTTIQ Baden-Württemberg

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