Ministerpräsident Winfried Kretschmann hat dem Fernsehjournalisten Wieland Backes das Bundesverdienstkreuz überreicht. Backes habe die Gesprächskultur auf niveauvolle Weise bereichert und stelle mit seinem kulturellen und sozialen Engagement ein Vorbild für das Gemeinwesen dar, so Kretschmann.
„Mit Wieland Backes wird heute ein Journalist geehrt, der durch seine Leistungen und Verdienste aus den zahlreichen Fernsehjournalisten deutlich herausragt“, erklärte Ministerpräsident Winfried Kretschmann anlässlich der Überreichung des Verdienstkreuzes am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland an Prof. Dr. Wieland Backes. „Er hat sowohl an sich selbst als auch an seine Sendungen höchste Qualitätsansprüche gestellt und mit dem ,Nachtcafé‘ einen Fernsehklassiker geschaffen.“
Mit dem „Nachtcafé“ einen Fernsehklassiker geschaffen
Der Weg zum Fernsehpionier war für Wieland Backes allerdings nicht vorgezeichnet. Backes wurde 1946 in schwierigen Zeiten als sechster Sohn einer rumäniendeutschen Flüchtlingsfamilie geboren. „Als die Flucht der Familie schließlich in der Nähe von Backnang ihr Ende fand, hieß es, sich in ein schwäbisches Dorf zu integrieren, was für eine hochdeutsch sprechende Familie aus dem Banat sicher nicht immer einfach war“, sagte Kretschmann. Backes studierte und entschied sich, wie auch schon sein Vater für das Lehramt. Während der Promotion hatte Backes die folgenreiche Idee, seiner Doktorarbeit einen Dokumentarfilm über die Region Stuttgart beizufügen. „Dieses Projekt, das sein Doktorvater unterstützte, sollte Wieland Backes‘ Eintritt in die Fernsehwelt werden“, so der Ministerpräsident.
Backes wurde bald darauf Reporter, Redakteur und Moderator der SDR-Abendschau. „Er drehte weiter Dokumentarfilme und begann, mit dem Format der Talkshow zu experimentieren“, erläuterte Kretschmann. Mit anderen innovationsfreudigen Redakteuren gründete Backes schließlich die Abteilung „Journalistische Unterhaltung“, zu deren Flaggschiff dann das „Nachtcafé“ wurde.
„Dass diese Sendung das Publikum so begeisterte, hing natürlich ganz wesentlich mit der Person Wieland Backes zusammen“, so Kretschmann. Hier standen vor allem Menschen im Mittelpunkt, die in ihrem Leben etwas erlebt und deshalb auch zu erzählen hatten. Durch Backes und das „Nachtcafé“ erhielten deren Lebensgeschichten ein breites Forum. „Immer war es seine aufrichtige Neugier am Thema und an den Gästen, die den Ton der Sendung bestimmte.“
Dieses Interesse an den Mitmenschen hat Backes auch in seiner Heimatstadt Stuttgart eindrucksvoll unter Beweis gestellt. So war er einer der Mitbegründer des Literaturhauses in Stuttgart und macht sich seit vielen Jahren für die Bürgerstiftung Stuttgart stark, die das ehrenamtliche Engagement in der Stadt fördert. „Immer wieder setzte Backes seine Prominenz erfolgreich für soziale Zwecke ein: Ob persönlich, als Spendensammler oder als Moderator einer Spendengala“, betonte der Ministerpräsident.
Vorbild für das Gemeinwesen
Zudem trägt Backes als Mitbegründer des Instituts für Moderation an der Stuttgarter Hochschule der Medien zur professionellen Ausbildung von Nachwuchsmoderatoren bei. „Indem er dort etwas von seinen Erfahrungen weitergibt, leistet er einen großen Beitrag zur Qualitätssicherung in den elektronischen Medien“, bekräftigte Ministerpräsident Winfried Kretschmann. „Wieland Backes hat die Gesprächskultur in unserem Land auf niveauvolle Weise bereichert und stellt mit seinem kulturellen und sozialen Engagement ein Vorbild für das Gemeinwesen dar.“