„Beim Thema Energieeffizienz kommt dem Verbraucher eine Schlüsselrolle zu. Deshalb müssen wir den Verbrauchern dabei helfen, aktiv Energie einzusparen. Das schont den Geldbeutel und die Umwelt. Daher muss den Verbrauchern eine kompetente Verbraucherinformation und zielgruppenspezifische Energieberatung an die Hand gegeben werden“, betonte der baden-württembergische Minister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Alexander Bonde, am Mittwoch (3. August 2011) in Reutlingen beim Besuch der Klimaschutzagentur des Landkreises. Gemeinsam mit Beate Weiser, dem Vorstand der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg, dem Landtagsabgeordneten Thomas Poreski, dem Ersten Landesbeamten Hans-Jürgen Stede und zahlreichen Bürgermeistern und Vertretern der Städte und Gemeinden des Landkreises sowie der Kreishandwerkerschaft zog Bonde Bilanz über die Arbeit der Agentur.
Neue Anreize zum Energiesparen schaffen
Rund zwei Drittel des Gesamtenergiebedarfs machten in Deutschland der Verkehrssektor, die Industrie, der Handel und die Verwaltung aus - rund ein Drittel entfalle auf die privaten Haushalte, sagte Bonde. „Damit kommt dem Verbraucherverhalten bei der Energieeffizienz eine große Bedeutung zu. Hohe Einsparpotenziale bieten dabei der Wärmebedarf und der Stromverbrauch“, erklärte der Minister. Durch den Einsatz effizienter Gerätetechnik sowie durch ein gutes Wärmemanagement bei Heizung, Dämmung und Warmwasserbereitung könnten die Verbraucher Energie und gleichzeitig auch viel Geld sparen, führte der Minister aus. Trotz der Vielfalt an Beratungsangeboten sei das Interesse und die Akzeptanz bei den Verbrauchern für das Thema Energieeffizienz derzeit leider noch gering. Daher müssten neue zielgruppenspezifische Angebote und effizientere Anreize entwickelt werden.
Koordination und Vernetzung von Verbraucherinformation und Beratung
Von zentraler Bedeutung für die Energieeffizienz sei auch das Thema Koordination und Vernetzung. Das baden-württembergische Verbraucherschutzministerium setze sich für eine bessere Koordination und Vernetzung von Verbraucherinformation und Beratung im ganzen Land ein. „Wir müssen die vorhandenen Synergien nutzen und die begrenzten Fördermittel von Bund, Land und den Kommunen effizienter einsetzen“, so Verbraucherminister Bonde. Die Kooperation von Verbraucherzentrale und Klimaschutzagentur auf lokaler Ebene, das so genannte „Reutlinger Modell“, stelle hierbei ein sehr schlüssiges und effizientes Beratungskonzept dar.
Energieeffizienzgesetz der Bundesregierung bedarf der Nachbesserung
„Mit dem ‚Energieeffizienzgesetz‘ im vergangenen Jahr hat die Bundesregierung die Chance verpasst, wegweisende Weichenstellungen für mehr Energieeffizienz vorzunehmen“, kritisierte der Minister. Das baden-württembergische Verbraucherschutzministerium fordere daher weitere Nachbesserungen bei der Umsetzung des Energieeffizienzgesetzes. Dringend berücksichtigt werden müsse dabei die Schaffung von mehr Transparenz beim Energieverbrauch sowie die Einführung neuer Anreizsysteme. Inzwischen habe die Bundesregierung zwar einen Effizienzfonds geschaffen, es fehlten aber noch die geeigneten Anreiz- und Förderprogramme für die Verbraucher. Der Minister kündigte dazu eine baden-württembergische Initiative auf der nächsten Verbraucherschutzministerkonferenz der Länder und des Bundes Mitte September in Bremerhaven an.
Quelle:
Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg