Migration

Tätigkeitsbericht der Härtefallkommission vorgestellt

Eine Hand hält eine Aufenthaltsgestattung. (Foto: © dpa)

Die Zahl der Eingaben bei der Härtefallkommission hat sich von 610 im Jahr 2016 auf 350 im Jahr 2017 reduziert. Dagegen hat die Zahl der unzulässigen oder offensichtlich unbegründeten Eingaben weiter zugenommen. Die Kommission bietet ausreisepflichtigen Ausländern die Möglichkeit, aus dringenden humanitären und persönlichen Gründen, die belegt werden müssen, eine Aufenthaltserlaubnis zu erhalten.

Das Ministerium für Inneres, Digitalisierung und Migration hat den Bericht der Härtefallkommission des Landes für das Jahr 2017 vorgelegt. Die Zahl der Eingaben hat sich von 610 im Jahr 2016 auf 350 im Jahr 2017 reduziert. Dagegen hat die Zahl der unzulässigen oder offensichtlich unbegründeten Eingaben weiter zugenommen.

Die Härtefallkommission hat im Jahr 2017 in zehn Sitzungen 520 Eingaben, welche zum Teil noch aus den Vorjahren stammten, entschieden und damit deutlich mehr Eingaben erledigt als im Vorjahr (451). Davon mussten allein 211 Eingaben als unzulässig abgelehnt werden. Es handelte sich dabei im Wesentlichen um Eingaben von Ausländern, die zum Zeitpunkt der Eingabe noch nicht vollziehbar ausreisepflichtig waren, untergetaucht waren oder schon einmal eine erfolglose Eingabe an die Härtefallkommission gerichtet hatten.

Ferner waren 222 Eingaben wegen zu kurzen Aufenthalts und fehlender Integration offensichtlich unbegründet. Der Anteil der Einzelpersonen, die einen Härtefallantrag stellen, hat weiter zugenommen. Dieser bezieht sich überwiegend auf die Staaten Afrikas bzw. des Nahen Ostens. Auch der Anteil von Personen aus dem Kosovo ist weiterhin ansteigend, während der Anteil von Personen aus den übrigen Staaten des Balkans insgesamt zurückgegangen ist.

Die Härtefallkommission des Landes bietet ausreisepflichtigen Ausländern seit 2005 die Möglichkeit, aus dringenden humanitären und persönlichen Gründen, die belegt werden müssen, eine Aufenthaltserlaubnis zu erhalten.

Die Anträge in den ersten Jahren der Einrichtung der Härtefallkommission kamen überwiegend von Menschen, die sich bereits länger im Inland aufhielten und gut integriert waren.

Aufenthaltsperspektive für gut integrierte Zuwanderer

In Anträgen der letzten Jahre hingegen wird zwar meist der Wille zur Integration betont, aber im Hinblick auf nur kurze Aufenthaltszeiten von oft unter zwei Jahren können nicht einmal Ansätze zur Integration nachgewiesen werden. Oft beschränken sich die Gründe für den Antrag auf zielstaatsbezogene Gesichtspunkte, die bereits im Asylverfahren geprüft werden. Solche Eingaben sind nach ständiger Praxis der Härtefallkommissionen aller Bundesländer offensichtlich unbegründet.

Inzwischen wurden auch weitere Möglichkeiten geschaffen, um gut integrierten Ausländern nach langjährigem Aufenthalt trotz bestehender Ausreisepflicht ein Aufenthaltsrecht zu verschaffen. Hierzu gehören die Ausbildungsduldung, die Aufenthaltserlaubnisse aus humanitären Gründen bei guter Integration oder nach Abschluss einer Ausbildung oder nach drei Jahren Arbeit als Fachkraft. Für die Prüfung, ob einem Ersuchen entsprochen werden kann, sind unterschiedliche Kriterien maßgeblich. Unter anderem wird geprüft, ob Straftaten vorliegen und ob der Lebensunterhalt des Antragstellers gesichert ist. Wichtig ist vor allem, ob die Identität der Antragsteller geklärt ist, ob in der Vergangenheit über die Identität getäuscht wurde und ob der Mitwirkungspflicht bei der Passbeschaffung hinreichend nachgekommen wurde. Die Kriterien sollen kumulativ erfüllt sein, entscheidend ist dabei eine Gesamtbetrachtung aller Umstände. So kam es, dass das Innenministerium bei 42 Ersuchen der Kommission um Aufenthaltsgewährungen in nur 26 Fällen dem Ersuchen nachgekommen ist. Das ist eine Quote von 62 Prozent.

Dr. Edgar Wais, der Gründungsvorsitzender der Kommission und beinahe 13 Jahre im Amt war, schied im März 2018 aus dem Amt aus. Sein Nachfolger, der Stuttgarter Bürgermeister für Soziales und gesellschaftliche Integration, Werner Wölfle, leitete am 9. Mai 2018 erstmals die konstituierende Sitzung der Härtefallkommission. Die Amtszeit der neuen Kommission beträgt zwei Jahre und sechs Monate.

Weitere Meldungen

Ein Rettungswagen fährt mit Blaulicht. (Foto: © dpa)
  • Rettungsdienst

Neufassung des Rettungsdienstgesetzes auf den Weg gebracht

Zwei Polizeibeamte bei einer Streife.
  • Sicherheit

Positive Bilanz beim siebten länderübergreifenden Sicherheitstag

Lagegespräch BAO Fokus, Gruppenfoto im Innenministerium
  • Sicherheit

Bekämpfung der Gewaltkriminalität in Stuttgart

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 16. April 2024

Polizist der Polizei Baden-Württemberg kontrolliert den Verkehr.
  • Verkehr

Bundesweiter Aktionstag zur Sicherheit im Güterverkehr

Eine Sozialarbeiterin führt in der Landeserstaufnahme für Asylbewerber in Karlsruhe eine Beratung mit einem Flüchtling durch.
  • Integration

Land unterstützt Integrationsprojekte

Polizist des Polizeipräsidiums Freiburg auf Streife.
  • Sicherheit

Aktionstag zur Bekämpfung von Straftaten im öffentlichen Raum

Mit einem digitalen Lasergeschwindigkeitsmessgerät wird der Verkehr auf der Autobahn A5 bei Müllheim überwacht. (Foto: dpa)
  • Verkehrssicherheit

Europaweiter Speedmarathon

Polizisten im Gespräch
  • Sicherheit

Sicherheitsbericht 2023 vorgestellt

Lagezentrum des Innenministeriums Baden-Württemberg.
  • Krisenmanagement

Rechnungshof berät Landesverwaltung zum Krisenmanagement

Die Kabinettsmitglieder sitzen am Kabinettstisch der Villa Reitzenstein.
  • Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 9. April 2024

Gäste im Neuen Schloss sitzen an Tischen, Minister Manne Lucha steht und spricht in Mikrofon.
  • Integration

Empfang zum Fastenbrechen vor Ende des Ramadan

Ein Schild mit der Aufschrift „Flüchtlingserstaufnahmestelle“, im Hintergrund ein Fahrzeug an einer Einfahrt.
  • Migration

Liegenschaften für Flüchtlingserstaufnahme

Der neue Polizeihubschrauber mit fünf Rotorenblättern
  • Polizei

Jahresbilanz der Polizeihubschrauberstaffel 2023

Ein Mann setzt sich eine Spritze mit Heroin in den Arm.
  • Gesundheit

Zahl der Drogentoten deutlich zurückgegangen

Flaggen vor dem Gebäude des Innenministeriums: NATO, Deutschland und Baden-Württemberg
  • Sicherheit

75 Jahre NATO

Podiumsdiskussion Brüssel
  • Katastrophenschutz

Startschuss für EU-Großübung „Magnitude“

Gruppenfoto der für Integration zuständigen Ministerinnen und Minister, Senatorinnen und Senatoren im Freien
  • Integration

Land setzt sich für ehemalige Ortskräfte aus Afghanistan ein

Thomas Strobl, Minister für Inneres, Digitalisierung und Migration.
  • Öffentlicher Dienst

Übernahme des Tarifergebnisses auf Beamtinnen und Beamte

Ein Polizist trägt beim Einsatz einen hydraulischen Türöffner.
  • Polizei

Erneuter Ermittlungserfolg der Polizei

Sondersitzung des Kabinettsausschusses „Entschlossen gegen Hass und Hetze“ zur anstehenden Europa- und Kommunalwahl am 9. Juni
  • Innere Sicherheit

„Null Toleranz bei Hass und Hetze“

Eine Grundschullehrerin erklärt Schülerinnen und Schülern Aufgaben.
  • Schule

Grünes Licht für Startchancen-Programm an Schulen im Land

Landespolizeipräsidentin Dr. Stefanie Hinz mit dem neuen Leiter des Stabes im Landespolizeipräsidium Axel Mögelin
  • Polizei

Amtseinführung von Axel Mögelin und Mathias Bölle

Eine Doktorandin aus Venezuela arbeitet im Labor. (Bild: © dpa)
  • Frau und Beruf

Mentorinnen-Programm für Migrantinnen startet wieder

Kollmar
  • Gedenken

Zum Tod von Siegfried Kollmar

Link dieser Seite:

https://www.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/taetigkeitsbericht-der-haertefallkommission-vorgestellt
// //