„Der Fachkräftemangel ist für Baden-Württemberg eine große Herausforderung. Viele Unternehmen suchen bereits jetzt vergeblich nach Fachkräften. Wir können es uns nicht mehr leisten, auf nur einen einzigen Jugendlichen zu verzichten: Kein Talent darf verloren gehen“, erklärten Finanz- und Wirtschaftsminister Nils Schmid und Wissenschaftsministerin Theresia Bauer heute in Kirchheim unter Teck. „Um dem Ingenieurmangel entgegenzuwirken, soll das Modellprojekt Studienbotschafter Technik Begeisterung für die Ingenieurwissenschaften wecken.“
Ingenieurstudentinnen und -studenten der Universität Stuttgart informierten heute als Studienbotschafter die Schülerinnen und Schüler der Oberstufe der Max-Eyth-Schule in Kirchheim unter Teck über ihre Erfahrungen mit Technik und Studium. „Studierende stellen die optimalen Botschafter dar, um Schülerinnen und Schüler direkt vor Ort in den Schulen umfassend und authentisch über die Möglichkeiten eines Studiums der Ingenieurwissenschaften zu informieren“, betont Professor Dr. Eberhard Haller, Vorsitzender des VDI-Landesverbandes Baden-Württemberg.
Als Anschauungsobjekt hatten die Studienbotschafter Technik ihre spektakulären Rennwägen aus der Formula Student dabei. „Die Schülerinnen und Schüler profitieren besonders von der Verknüpfung des Modellprojekts mit dem Technik-Wettbewerb Formula Student“, so Professor Dr. Eberhard Haller. Der Wettbewerb wurde 1981 von der „Society of Automotive Engineers“ SAE gegründet. Seit 2005 ist der VDI offizieller Ausrichter der Formula Student in Deutschland. Jährlich wetteifern weltweit rund 140 studentische Konstrukteur-Teams um den besten einsitzigen Rennwagen. Im Jahr 2008 gewann das Rennteam der Universität Stuttgart den Weltmeistertitel.
Die „Studienbotschafter Technik – Formula Student“ ist eine Initiative des Vereins Deutscher Ingenieure VDI e.V. und des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft. Es ergänzt das Studienbotschafter-Programm des Ministeriums für Wissenschaft, Forschung und Kunst. Studienbotschafter des Wissenschaftsministeriums kommen an Gymnasien, um unter dem Titel „Gscheit studiert“ den Oberstufenschülern alles Wissenswerte zum Thema Studieren nahezubringen und sie so bei einer sinnvollen, fundierten Studienwahl zu unterstützen. Seit 2007 gab es rund 1.000 solcher Studieninformationsveranstaltungen des Wissenschaftsministeriums, mit denen rund 80.000 Schüler im Land erreicht wurden.
Das Modellprojekt Studienbotschafter Technik wird vom Ministerium für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg gefördert. „Für die Fachkräftesicherung braucht es ein Gesamtkonzept, deswegen wird die neue Landesregierung eine Allianz für Fachkräfte schaffen“, betonte Schmid. Schlüsselthemen der Allianz für Fachkräfte sind beispielsweise die Reduzierung der Zahl der Schulabgänger ohne Schulabschluss, der Ausbau der Aus- und Weiterbildung, mehr Beschäftigung von Frauen, die Verbesserung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Steigerung der Beschäftigtenzahl in den technischen Berufen, die Erhöhung der Erwerbstätigkeit im Alter und die Verbesserung der Arbeitsmarktintegration von Migrantinnen und Migranten.
Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) versteht sich national und international als Dienstleister und Sprecher von Ingenieuren und Technik. Dem VDI ist es ein wichtiges Anliegen, technische Bildung als Element der Allgemeinbildung zu stärken und Kinder und Jugendliche für Technik zu begeistern, Perspektiven für ihre Zukunftsgestaltung mit und durch Technik aufzuzeigen und für ein Ingenieurstudium zu motivieren. Der VDI ist eine gemeinnützige, von wirtschaftlichen und parteipolitischen Interessen unabhängige Organisation und mit rund 136.500 Mitgliedern der größte technische Verein Deutschlands. Der VDI umfasst 45 Bezirksvereine und 15 Landesverbände.
Der Württembergische Ingenieurverein e.V. (WVI) ist mit knapp 14.000 Mitgliedern der mitgliederstärkste Bezirksverein des Verein Deutscher Ingenieure. Im WIV werden Veranstaltungen, Betriebsbesichtigungen, Vorträge, Diskussionen, Seminare und Exkursionen von zahlreichen Arbeitskreisen veranstaltet. Weitere Informationen unter www.vdi.de/wedi
Quelle:
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg