Steuerschätzung

Steuereinnahmen steigen nur gering

Die Mai-Steuerschätzung sieht für das Land in diesem Jahr ein leicht positives Ergebnis vor. Im Jahr 2026 muss das Land dagegen mit weniger Einnahmen rechnen.

Berechne Lesezeit
  • Teilen
Euro-Banknoten und -Münzen
Symbolbild

Die Mai-Steuerschätzung sieht für das Land in diesem Jahr ein leicht positives Ergebnis vor. Im nächsten Jahr muss das Land dagegen mit weniger Einnahmen rechnen. Konkret sieht die Steuerschätzung für dieses Jahr Mehreinnahmen in Höhe von 143 Millionen vor. Im kommenden Jahr dagegen Mindereinnahmen von 131 Millionen Euro.

2025: Mehreinnahmen von insgesamt 143 Millionen Euro

Finanzminister Dr. Danyal Bayaz: „Angesichts der wirtschaftlichen Schwierigkeiten war zu erwarten, dass wir nicht mit deutlichen Mehreinnahmen rechnen können. Für dieses und nächstes Jahr kommen wir dank unserer vorausschauenden Vorsorge praktisch auf null raus. Das heißt: kein Einbruch der Steuereinnahmen, aber eben auch keine zusätzlichen finanziellen Spielräume durch Mehreinnahmen.“

Der aktuellen Schätzung liegt die Frühjahrsprojektion der Bundesregierung zugrunde. Sie geht von einer wirtschaftlichen Stagnation in diesem Jahr aus. Für das nächste Jahr sieht sie ein BIP-Wachstum von einem Prozent vor.

In der bundesweiten Schätzung sind erstmals bundesgesetzliche Steuerentlastungen enthalten, die Ende 2024 beschlossen wurden. Konkret die Entlastungen bei den Einkommensteuertarifen und bei den steuerlichen Kinderfreibeträgen sowie Kindergelderhöhungen. Das führt im Bundesergebnis zu deutlichen Mindereinnahmen.

Vorsorge für Steuermindereinnahmen

Die prognostizierten Steuermindereinnahmen, die sich durch diese Steuerrechtsänderungen auf Bundesebene nun ergeben haben, waren bereits bei der Haushaltsaufstellung im Herbst 2024 absehbar. Deshalb hat das Land im laufenden Haushalt Vorsorge für mögliche Steuermindereinnahmen getroffen. Ohne diese Vorsorge würden die prognostizierten Steuermindereinnahmen rund 1,1 Milliarden Euro höher liegen. Allerdings ist die getroffene Vorsorge für die Jahre 2025/2026 nun aufgezehrt.

In der Mai-Steuerschätzung sind die geplanten Steuerentlastungen der neuen Bundesregierung noch nicht berücksichtigt. Sie will noch in diesem Jahr die Abschreibungsregeln für Ausrüstungsinvestitionen ändern und damit eine degressive Abschreibung in Höhe von 30 Prozent für die Jahre 2025, 2026 und 2027 ermöglichen.

Finanzminister Dr. Danyal Bayaz: „In der Sache sind die geplanten steuerlichen Vergünstigungen von Investitionen richtig. Allerdings werden sie uns allein im Jahr 2026 einen dreistelligen Millionenbetrag kosten, in den darauffolgenden Jahren steigt dieser Betrag deutlich. Es wird ein ziemlicher finanzieller Kraftakt für Land und Kommunen das zu stemmen.“

Steuerschätzung für das Land Baden-Württemberg

in Millionen Euro (netto)

Jahr Ansatz *)
Haushalt / Mittelfristige Finanzplanung 2024-2028
Ergebnis Mai-Steuerschätzung 2025 Delta
2025 38.472 38.615 +143
2026 39.871 39.740 -131

2027

40.628 40.807 +179
2028 41.781 42.011 +230
2029 43.292 43.266 -27

*) Basis für alle Jahre: Oktober-Schätzung 2024

Für die Kommunen sieht die Steuerschätzung deutliche Mindereinnahmen für die nächsten Jahre im Vergleich zur Oktober-Steuerschätzung vor (in Millionen Euro):

Jahr Ergebnis Oktober-Steuerschätzung 2024 Ergebnis Mai-Steuerschätzung 2025 Delta
2025 32.075 31.692 -383
2026 33.318 32.851 -467
2027 34.138 33.869 -270
2028 35.099 35.027 -72
2029 36.410 36.146 -263

Weitere Meldungen

Ferkel stehen in einer Box einer Schweinezuchtanlage (Quelle: dpa).
Landwirtschaft

Tierhaltungskennzeichnung und Verbraucherschutz im Bundesrat

Bundeskanzler Friedrich Merz und Ministerpräsident Winfried Kretschmann
Politisches Sommerfest

Stallwächterparty 2025 zum Thema: Aus Tradition in die Zukunft

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut
Bundesrat

Hoffmeister-Kraut setzt sich für Mittelstand und Wissenschaft ein

In luftiger Höhe werden Arbeiten an einem Mobilfunkmast vorgenommen.
Infrastruktur

Bundesrat stimmt Änderung des Telekommunikations­gesetzes zu

v.l.n.r.: Nicole Matthöfer, Präsidentin der Cybersicherheitsagentur Baden-Württemberg, Thomas Strobl, Stv. Ministerpräsident und Innenminister des Landes Baden-Württemberg, und Claudia Plattner, BSI-Präsidentin, unterzeichneten am 10. Juli eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem BSI und dem Land Baden-Württemberg zur gemeinsamen Stärkung der Cybersicherheit.
Cybersicherheit

BSI und Baden-Württemberg vereinbaren Kooperation

Geschäftsleute in einem Sitzungssaal diskutieren unter der Leitung einer Führungskraft.
Wirtschaft

Millionenförderung für Startup Factory in Baden-Württemberg

Forschungskooperation des Innenministeriums mit der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen Ludwigsburg zum Tax Compliance Management erfolgreich abgeschlossen
Steuern

Forschungskooperation zum Tax Compliance Management

Ein wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Stuttgart, arbeitet an einer Tropfenkammer.
Forschung

Baden-Württemberg bleibt forschungsstärkstes Bundesland

Häuser in Stuttgart werden von der Morgensonne beschienen. (Bild: picture alliance/Sebastian Gollnow/dpa)
Wiedervermietung

Prämie bringt rund 600 Woh­nungen zurück auf den Mietmarkt

Blick auf Basel und den Rhein von der Mittleren Brücke.
Europa

Baden-Württemberg stärkt Zusammenarbeit mit der Schweiz

Kabinettssitzung in der Villa Reitzenstein in Stuttgart
Landesregierung

Bericht aus dem Kabinett vom 8. Juli 2025

Hände von Personen und Unterlagen bei einer Besprechung an einem Tisch.
Verwaltung

Wichtiger Schritt beim Bürokratieabbau

Ein Schild mit der Aufschrift „Flüchtlingserstaufnahmestelle“, im Hintergrund ein Fahrzeug an einer Einfahrt.
Migration

Standortprüfung einer Erstaufnahmeeinrichtung in Lahr

Landwirtschaft in Hohenlohe
Landwirtschaft

Weitere Aufträge für Foto-Nachweise für Gemeinsamen Antrag 2025

Ein autonom fahrender Elektro-Mini-Omnibus überquert vor dem Gebäude des Karlsruher Verkehrsverbunds eine Straße. (Foto: © dpa)
Autonomes Fahren

Einsatz für grenzüberschreitendes EU-Testfeld in Karlsruhe