Seit Kurzem sind im Park der Villa Reitzenstein vier Bienenvölker zu Hause. Von der Landesanstalt für Bienenkunde wurden für die fleißigen Sammlerinnen sogenannte Bienenkisten aufgestellt. Die Bienen werden vor allem ab dem kommenden Frühjahr den streng limitierten ‚Regierungs-Honig‘ produzieren, der als Geschenk der Landesregierung dienen und außerdem zu besonderen Anlässen auf´s Brot kommen soll. Am Dienstag stellten Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Staatssekretärin Dr. Gisela Splett, die leidenschaftliche Hobby-Imkerin ist, gemeinsam mit Dr. Peter Rosenkranz, dem Leiter der Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim, das Projekt auf dem Gelände des Staatsministeriums vor. Gleichzeitig erteilten sie damit den Startschuss für die Produktion des ‚Regierungs-Honigs‘.
„Ich finde es wunderbar, dass die Bienen sich hier bei uns im Staatsministerium so wohl fühlen und freue mich schon auf den ersten ‚Regierungs-Honig‘“, sagte Ministerpräsident Kretschmann. Ein Massenprodukt werde aus dem ‚Regierungs-Honig‘ bei vier Völkern mit jeweils etwa 30.000 Bienen im Sommer sicher nicht. Dafür werde der Honig aber ein ganz persönliches Geschenk der Landesregierung und ein echtes Qualitätsprodukt aus dem Land, erzeugt und hergestellt nach den Richtlinien des Qualitätszeichens Baden-Württemberg. „Somit enthält der ‚Regierungs-Honig‘ ein Stück Baden-Württemberg in seiner süßesten Form“, so Kretschmann.
Bienen leisteten einen wichtigen Beitrag zur Gestaltung und Bewahrung der Kulturlandschaft Baden-Württembergs und seien auch für die Landwirtschaft unentbehrlich. Baden-Württemberg ist dabei ein echtes Land der Bienen und Bienen-Fans. „Jedes fünfte Bienenvolk Deutschlands ist im Ländle zu Hause, 16.500 Imker gibt es hier“, erklärte Dr. Rosenkranz. „Ich freue mich, dass sich die Landesregierung für den Schutz der Insekten einsetzt und mit den ‚Regierungsbienen‘ ein ganz besonderes Zeichen setzt.“
Auch Hobby-Imkerin Dr. Gisela Splett wird regelmäßig einen Blick auf die Bienen im Park werfen. Sie freut sich, dass die Bienen einen Standort bei der Regierungszentrale gefunden haben. Schließlich sei das Staatsministerium mit seinem Park ein ideales Zuhause für die Honig-Sammlerinnen: „Bienen finden in der Stadt mitunter sogar bessere Lebensbedingungen als auf dem Land. Auf den vielen Grünflächen und in den Gärten, so wie hier im Park der Villa Reitzenstein, gibt es zahlreiche Blumen und Bäume, auf denen die Insekten Nektar und Pollen sammeln können. ‚Stadtbienen‘–Projekte gibt es inzwischen sogar auf Hochhausdächern in Berlin oder New York.“
Bienen sind unentbehrlich für den Erhalt vieler Wild- und Kulturpflanzen und haben deswegen eine große ökologische Bedeutung. In Baden-Württemberg betreuen rund 16.500 Hobby- und Erwerbsimker etwa 142.000 Bienenvölker. Damit verzeichnet der Südwesten etwa ein Fünftel der Deutschen Bienenpopulation. Der Pro-Kopf-Verbrauch an Honig im Land beträgt derzeit etwa 1,3 Kilogramm pro Jahr. Rund 30 Prozent des in Baden-Württemberg verzehrten Honigs stammt aus dem Land.
Quelle:
Staatsministerium Baden-Württemberg